Bevor ein Olivenöl in der EU in den Handel kommt, muss es eine sensorische Prüfung durchlaufen. Drei positive Eigenschaften sind gewünscht: fruchtig, bitter und scharf. Wer ein gutes Olivenöl kaufen möchte, sollte auf die Bezeichnung „nativ extra“ achten. Bei diesen Produkten handelt es sich um Öle der höchsten Qualitätsstufe mit einem Säuregrad von unter 0,8 Prozent. Sie eignen sich hervorragend zum Verfeinern von Salaten, Suppen und Pasta. Soll das Olivenöl zum Braten verwendet werden, empfiehlt sich eher ein Öl der Standardqualität. Sensorische Fehler sind in der Qualitätsklasse „nativ extra“ nicht zugelassen, dennoch gibt es beim Geschmack deutliche Unterschiede. Das zeigt Stiftung Warentest in einem Vergleich von 27 Olivenölen (Heft 11/2021). Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte sind „gut“, darunter viele Bio-Öle, aber auch günstige Produkte vom Discounter. Viele Öle enthalten jedoch Schadstoffe. Kein Produkt im Olivenöl-Test ist frei von Weichmachern. Gesundheitlich bedenklich sind die meisten Öle jedoch nicht.
Testsieger: das Olivenöl von Artgerecht
Als bestes Olivenöl im Vergleich erhält das Artgerecht Phenolio Natives Olivenöl extra (etwa 24,00 Euro) die Note „Gut“. Der Testsieger kann vor allem mit seiner sensorischen Qualität überzeugen. Das Bio-Olivenöl schmeckt intensiv fruchtig, mit einer deutlich bitteren und scharfen Note. Das Aroma bewerten die Tester als sehr gut ausgewogen, mit Noten von Tomatenstrauch, Gras, grüner Mandel, Artischocke und Pfeffer. Auch die chemische Qualität und die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung gefallen. Wie fast alle Olivenöle im Test ist auch dieses Produkt nicht gänzlich frei von Schadstoffen, jedoch gesundheitlich unbedenklich.
Das Olivenöl von Selezione Gustini schmeckt sehr ausgewogen
Aus Latium in Italien stammen die Oliven für das Selezione Gustini Antico Frantoio della Fattoria Natives Olivenöl extra (etwa 19,90 Euro). Es fällt ebenfalls durch seinen intensiv fruchtigen, sehr gut ausgewogenen Geschmack mit deutlich bitteren und scharfen Noten auf. Auch die chemische Qualität beurteilen die Tester als „sehr gut“, die Gesamtnote lautet „Gut“.
Mani Bläuel bietet ebenfalls überzeugende Bio-Qualität
Die Note „Gut“ geht auch an das Mani Bläuel Natives Olivenöl extra Polyphenol (etwa 10,00 Euro). Das Bio-Olivenöl mit Oliven aus Griechenland wartet mit einem mittelfruchtigen, gut ausgewogenen Geschmack auf. Das Aroma ist mittelbitter und deutlich scharf, mit Noten von Banane, grüner Mandel, Blüten und Walnuss. Die chemische Qualität und die Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung schneiden ebenfalls gut ab, die Deklaration könnte besser sein.
Zwei gute Olivenöle aus dem Test der Stiftung Warentest 11/2021 bei Amazon
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Zwei Olivenöle im Test der Stiftung Warentest fallen durch
Zwölf weitere Olivenöle im Test bewertet Stiftung Warentest mit der Note „Gut“, darunter das günstige Lidl Primadonna Natives Olivenöl extra (etwa 4,00 Euro), das mit einem gut ausgewogenem, mittelfruchtigem Aroma aufwartet. Das ebenfalls „gute“ Netto Marken-Discount Vegola Natives Olivenöl extra (etwa 4,00 Euro) ist eines von nur zwei Ölen, die im Schadstofftest mit der Teilnote „Gut“ bewertet werden. Sieben Olivenöle im Test erhalten die Gesamtnote „Befriedigend“, unter anderem das Aldi Cantinelle Natives Olivenöl extra (etwa 4,00 Euro). Die „befriedigenden“ Produkte schneiden in der sensorischen Beurteilung nur mittelmäßig ab.
Unter den drei mit der Note „Ausreichend“ bewerteten Testkandidaten befindet sich unter anderem das Bio-Produkt Rapunzel Nuñez de Prado Blume des Öls Natives Olivenöl extra (etwa 14,50 Euro) mit Oliven aus Baene in Spanien. Der Geschmack ist gut, allerdings stellen die Tester eine Belastung mit gesättigten und aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh und Moah) fest. Aufgrund seines hohen Schadstoffgehalts fällt das Oil & Vinegar Nocellara Olivenöl Natives Olivenöl extra (etwa 13,00 Euro) im Test durch. Es ist mit dem Weichmacher DEHP belastet. Die Testergebnisse lassen zudem auf ein gealtertes, unsachgemäß gelagertes oder wärmebehandeltes Öl schließen. Aufgrund sensorischer Fehler wird das Alnatura Natives Olivenöl (etwa 3,50 Euro) abgewertet. Es schmeckt ranzig und darf dadurch eigentlich nicht mit der Bezeichnung „nativ extra“ versehen werden. Sowohl Oil & Vinegar als auch Alnatura erhalten lediglich die Note „Mangelhaft“.
Fazit: 15 von 27 Olivenöle im Vergleich von Stiftung Warentest sind „gut“ (Ausgabe 11/2021). Durch ihr feines, sehr gut ausgewogenes Aroma stechen vor allem das Artgerecht Phenolio und das Selezione Gustino Antico Frantoio della Fattoria hervor. Dass ein Olivenöl gut und günstig sein kann, zeigen gleich mehrere Discountmarken, darunter das Lidl Primadonna.
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