Der Winter rückt mit großen Schritten näher. Für Verbraucher bedeutet das in diesem Jahr deutlich höhere Heizkosten. Russland hat die Gaslieferungen nach Deutschland und Europa stark gedrosselt. Vor allem Mieter und Hausbesitzer mit Gasheizung machen sich daher Sorgen, im Winter entweder in der kalten Wohnung zu sitzen oder teure Nachzahlungen leisten zu müssen. In Folge steigt die Nachfrage nach alternativen Heizmitteln wie Elektroheizungen, Kaminen und Öfen. Das zeigt eine Analyse der Preisvergleichsplattform idealo.
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Nachfrage nach Elektroheizungen um fast 350 Prozent gestiegen
Im Juni 2022 hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) die zweite Krisenstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Konkret bedeutet dies, dass eine Störung der Gasversorgung besteht, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Versorgung führt, vom Markt aber noch ohne staatliche Eingriffe bewältigt werden kann. Mittlerweile steht auch fest, dass Gasversorger ihre höheren Einkaufspreise an die Endverbraucher weiter geben dürfen. Laut Expertenmeinung werden Verbraucher rund dreimal so viel für Erdgas zahlen müssen wie bisher.
Die Gaskrise regt viele Menschen dazu an, sich nach alternativen Wärmequellen umzusehen. Das Preisvergleichsportal idealo stellt eine deutlich gestiegene Nachfrage nach strombetriebenen Heizmitteln fest. So stieg die Nachfrage nach Elektroheizungen von Juni 2021 bis Juni 2022 um 348 Prozent an.
Auch Kamine und Öfen sind wieder begehrt. Die Nachfrage stieg innerhalb eines Jahres um 281 Prozent. Besonders stark hat die Nachfrage in der Kategorie Brennstoffe zugenommen. Sie hat sich innerhalb eines Jahres verzwangzigfacht – idealo berichtet von einem Anstieg um 1.893 Prozent. In diese Kategorie fällt neben Anzündmitteln auch Brennholz. Vergleichsweise leicht zugenommen hat die Nachfrage nach Heizdecken und -kissen (über gute Modelle berichten wir hier). Der Anstieg in dieser Kategorie liegt bei 60 Prozent.
Während sich einige Verbraucher nach alternativen Wärmequellen umschauen, möchten andere durch eine bessere Wärmedämmung Heizkosten sparen. Die Nachfrage nach Dämmstoffen hat im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent zugenommen. Auch wassersparende Duschköpfe sind bei sparsamen Verbrauchern beliebt. Der Nachfragezuwachs liegt bei 15 Prozent.
Hohes Kaufinteresse lässt die Preise steigen
Das hohe Kaufinteresse wirkt sich auch auf die Preise aus. Die Kosten für Elektroheizungen (über gute und günstige Modelle berichten wir hier) blieben bislang stabil und liegen bei durchschnittlich 235 Euro. Anders sieht es bei den Kaminen und Öfen aus: Laut idealo kosten diese alternativen Heizmittel im Juni 2022 im Schnitt 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Juni bis Juli 2022 stiegen die Durchschnittspreise um weitere vier Prozent. Aktuell müssen Verbraucher mit durchschnittlichen Kosten von 1.934 Euro rechnen.
Deutlich gestiegen sind auch die Preise von Brennstoffen. Im Juni 2022 sind sie um 40 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Dämmstoffe sind im selben Zeitraum um durchschnittlich 27 Prozent teurer geworden.
Verbraucherzentrale warnt: Heizlüfter können die Gasheizung nicht ersetzen
Angesichts der steigenden Gaspreise kann es für Verbraucher verlockend erscheinen, sich einen Heizlüfter zuzulegen. Die kompakten Geräte sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung und unkompliziert in der Anwendung. Energiekosten sparen sie allerdings nicht, warnt der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Heizlüfter verbreiten zwar Wärme, verbrauchen dabei aber auch viel Strom. Was an Gaskosten gespart wird, müssen Verbraucher bei der Stromrechnung draufzahlen.
Heizlüfter bergen noch ein weiteres Risiko: Kommen sie in vielen Haushalten gleichzeitig zum Einsatz, besteht die Gefahr, dass sie die Stromverteilernetze überlasten. Das kann lokale Ausfälle in der Stromversorgung zur Folge haben, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärt.
Heizlüfter, Radiatoren und Konvektoren eignen sich daher nicht, um eine Heizung zu ersetzen. Wer effektiv Heizkosten sparen möchte, sollte besser die Raumtemperatur um ein Grad senken. Energiesparen lässt sich zudem, indem man duscht statt ein Vollbad zu nehmen und die tägliche Duschzeit verkürzt. Auch ein professioneller Heizungscheck hilft dabei, Sparpotenzial im eigenen Haushalt aufzuzeigen. Weitere Spartipps lesen Sie hier.
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