Lustig flackern die Kerzen auf dem Adventskranz, festlich leuchten sie am Weihnachtsbaum. Zur Advents- und Weihnachtszeit möchten viele Menschen nicht auf das warme Licht echter Kerzen verzichten. Ein unbedachter Moment, eine kleine Unachtsamkeit können jedoch zur Katastrophe führen: Plötzlich brennt der Adventskranz lichterloh, das Feuer greift auf die ganze Wohnung über. Die Brandgefahr entsteht aus der Kombination von offenen Flammen und trockenen Tannennadeln. In der eigentlich besinnlichen Adventszeit muss die Feuerwehr daher häufiger als sonst ausrücken, um Wohnungsbrände zu löschen. Möchten Sie im Advent gemütlich mit Ihren Lieben zusammensitzen und den Kerzenschein sicher genießen, sollten Sie sich um einen ausreichenden Brandschutz kümmern. Hier erfahren Sie, welche Vorsichtsmaßnahmen die Brandgefahr minimieren.
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Brandschutz: Hier lauern Gefahren in der Adventszeit
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verzeichnen die Feuerwehr und die Versicherungsgesellschaften einen deutlichen Anstieg an Wohnungsbränden. Rund 40 Prozent mehr Brandschäden als im restlichen Jahr werden den Versicherungen während der Adventszeit gemeldet. Die Ursache liegt meist in einem falschen Umgang mit Weihnachtskerzen und leicht brennbarer Weihnachtsdekoration. Wie so häufig gilt auch in diesem Fall: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Die größte Brandgefahr geht von trockenen Tannennadeln aus. Kommt die Kerzenflamme den Nadeln zu nahe, explodieren sie geradezu. Durch die Hitze verdampft das Harz im Inneren, der so entstehende Druck reißt die Tannennadeln auseinander. Dampf wird freigesetzt und entzündet sich. Das Feuer greift innerhalb weniger Sekunden auf Strohsterne, Papierdekoration, Tischdecken und Vorhänge über.
Zum Brand kann es überall kommen, wo echte Kerzen leuchten. Adventskranz und Weihnachtsbaum, Räuchermännchen und weitere offene Lichtquellen gehören zu den Risikofaktoren. Für besseren Brandschutz verzichten viele Verbraucher auf echte Kerzen am Tannenbaum. Aber auch eine defekte elektrische Lichterkette für den Weihnachtsbaum oder Billigprodukte aus Fernost können zum Brand führen. Überhitzt die elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung, setzt sie die Tannennadeln in Brand. Unzureichend gesicherte Stecker an Weihnachtsbeleuchtung können zum Kurzschluss führen.
So beugen Sie einem Brand durch Weihnachtskerzen vor
Mit einigen Tipps können Sie der Brandgefahr zur Adventszeit vorbeugen. Kaufen Sie den Adventskranz und den Tannenbaum zum Beispiel immer frisch. Bewahren Sie den Weihnachtsbaum wenn möglich im Freien auf und holen ihn erst kurz vor den Festtagen ins Haus (hier mehr erfahren). Ein kippsicherer Baumständer schützt den Baum vor dem Umfallen. Sicherheitshalber können Sie den Baum auch mit einer Schnur an Wand oder Decke festbinden. Gute Christbaumständer (hier ein Testbericht) versorgen den Baum über ein integriertes Reservoir mit Wasser.
Stellen Sie Adventskranz und Weihnachtsbaum auf feuerfeste Unterlagen. Sowohl Kranz als auch Baum sollten ausreichend Abstand zur Wand, zu Vorhängen und zu Möbelstücken haben. Die Feuerwehr empfiehlt mindestens 50 cm Abstand. Schmücken Sie den Tannenbaum mit Wachskerzen, verwenden Sie nicht abtropfende Kerzen auf Kerzenhaltern aus Metall. Die Kerzen sollten gerade nach oben stehen und weit entfernt vom nächsten Ast angebracht werden. Entzünden Sie die Weihnachtskerzen immer von der Rückseite zur Vorderseite. Beim Löschen gehen Sie in umgekehrter Reihenfolge vor. Als einfachen Brandschutz für den Fall der Fälle stellen Sie einen Eimer mit Wasser griffbereit neben den Weihnachtsbaum.
Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt und vermeiden Sie Zugluft durch geöffnete Fenster. Achten Sie außerdem darauf, dass kleine Kinder nie ohne Aufsicht mit Streichhölzern, Feuerzeugen und Kerzen hantieren. Behalten Sie auch Ihre Haustiere im Auge und stellen Sie Weihnachtskerzen und Deko so auf, dass Tiere diese nicht erreichen können. Im Zweifel greifen Sie zu LED-Kerzen.
Wählen Sie hochwertige elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung
Entscheiden Sie sich für eine elektrische Lichterkette für den Weihnachtsbaum, sollten Sie sich nicht von Schnäppchenangeboten zum vorschnellen Kauf verleiten lassen. Billigprodukte sind oft nicht ausreichend auf eine mögliche Brandgefahr getestet. Achten Sie beim Kauf auf das GS- und das VDE-Siegel für geprüfte Qualität. Prüfen Sie die Weihnachtsbaumbeleuchtung vor dem Anbringen auf ihre Funktion. Schmücken Sie Ihr Haus mit vielen Lichterketten und leuchtender Deko, nutzen Sie TÜV-geprüfte Mehrfachsteckdosen mit Überspannungsschutz. Schalten Sie nie mehrere Steckdosen hintereinander, da dies schnell zu Überlastung und zum Kabelbrand führen kann. Weitere Infos zu diesem Thema lesen Sie in diesem Ratgeber.
Vorsicht ist auch beim Umgang mit der beliebten Feuerzangenbowle angesagt. Der in Rum getränkte Zuckerhut sollte nur vorsichtig entzündet werden. Den Rum gießen Sie mit einer langen Kelle vorsichtig über den Zucker, nie direkt in den Rotwein. Räumen Sie alle brennbaren Materialien rund um den Bowlentopf zur Seite.
Was tun, wenn’s brennt? Das richtige Verhalten im Brandfall
Manchmal nutzen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts und es kommt doch zum Brand. Das richtige Verhalten im Brandfall kann Leben retten. Die wichtigsten Tipps:
- Installieren Sie Rauchmelder, damit Sie auch im Schlaf ein sich entwickelndes Feuer rechtzeitig bemerken. Welche Rauchmelder im Test überzeugen, lesen Sie hier.
- Haben Adventskranz oder Weihnachtsbaum Feuer gefangen, versuchen Sie, die Flammen noch im Keim zu ersticken. Spielen Sie aber nicht den Helden: Greift das Feuer auf die Einrichtung über, überlassen Sie das Löschen den Profis.
- Schließen Sie alle Fenster und Zimmertüren, um die Luftzufuhr zu minimieren.
- Verlassen Sie Ihre Wohnung und warnen Sie Ihre Nachbarn.
- Verständigen Sie die Feuerwehr unter der Nummer 112.
- Schildern Sie den Feuerwehrleuten die Situation, erklären Sie die Brandursache und informieren Sie die Feuerwehr, ob sich eventuell noch Personen im Haus befinden.
Damit Sie erste Flammen selbst bekämpfen können, sollte sich außer einem Wassereimer neben dem Weihnachtsbaum auch ein Feuerlöscher im Haus befinden. Sie haben die Wahl zwischen Wasser- und Schaumlöschern sowie Pulverlöschern. Wasserlöscher und Schaumlöscher der Brandschutzklasse A eignen sich, falls sich Feststoffe wie Holz, Papier, Plastik oder Textilien entzündet haben. Schaumlöscher der Brandschutzklasse B löschen auch flüssige Brennstoffe. Pulverlöscher der Brandschutzklasse C löschen darüber hinaus brennende Gase. Das Pulver zieht allerdings die Wohnungseinrichtung stark in Mitleidenschaft, für den Heimgebrauch sind Wasser- und Schaumlöscher die bessere Wahl.
Als Alternative zum Feuerlöscher gibt es auch handliche Spraydosen. Diese enthalten aber vergleichsweise wenig Löschmittel und lassen sich nicht aus größerer Entfernung anwenden. Sie eignen sich daher nur zum Löschen kleiner Brandherde.
Versuchen Sie nie, Öl- oder Fettbrände mit Wasser zu löschen. Das führt zu Stichflammen. Ersticken Sie die Flammen zum Beispiel mit einem Topfdeckel oder einer Löschdecke.
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Fazit: Mit dem richtigen Brandschutz bleibt die Adventszeit besinnlich. Machen Sie sich vor der Weihnachtszeit einige Gedanken über den Brandschutz, können Sie den Advent sicher und besinnlich genießen. Schon kleine Vorsichtsmaßnahmen reichen aus, um die Brandgefahr auf ein Minimum zu reduzieren.
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2 Antworten
Vielen Dank für die Hinweise! Ich habe immer Angst, dass unser Haus niederbrennen wird! Ich muss noch herausfinden, was für Brennschutzgeräte es gibt. Haben Sie Information darum?
Hallo Jay,
du meinst wahrscheinlich Brandschutzgeräte?! Dazu gehören z. B. Rauch- und Hitzemelder. Im Artikel schreiben wir über Brandmelder und verlinken auch auf einen Testbericht.
Schöne Grüße,
das Team von Produkte im Test