Das klassische Vinyl erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Im Jahr 2020 haben rund 4,2 Millionen Schallplatten einen neuen Besitzer gefunden, meldet der Bundesverband Musikindustrie. Im Vergleich zu 2019 sind die Verkaufszahlen um 22 Prozent gestiegen. Manch ein Musikfreund schätzt den authentischen, leicht kratzigen Klang, andere finden insbesondere die ausgefallenen Plattencover faszinierend. Wer sich einen eigenen Plattenspieler kaufen möchte, findet ebenfalls eine große Auswahl vor. So müssen sich Vinyl-Liebhaber zum Beispiel zunächst entscheiden, ob der Plattenspieler vollautomatisch, halbautomatisch oder manuell betrieben werden soll. Stiftung Warentest hat sich 16 Geräte im Plattenspieler-Test angesehen und geprüft, welche Modelle eine gute Klangqualität mit einer einfachen Handhabung verbinden (Heft 10/2021). Ganze 15 Testkandidaten erhalten die Endnote „Gut“. Moderne Plattenspieler bringen dabei einige Zusatzfunktionen mit. So sind einige zum Beispiel Bluetooth-fähig und lassen sich kabellos mit Kopfhörern und anderen Geräten verbinden.
Die besten Plattenspieler im Test von Stiftung Warentest 10/2021
Werbung: Bilder von der Amazon Product Advertising API / Beworbene Produkte (Anzeige) / Amazon-Partnerlinks. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Bester Plattenspieler im Test: Magnat MTT 990
Als bester Plattenspieler im Test fällt ein klassisches Modell mit manueller Bedienung auf, bei dem die Nadel von Hand auf die Platte gesetzt wird: Der Magnat MTT 990 lässt sich einfach einrichten und spielt neben Vinyl auch Schellackplatten ab. Er überzeugt durch einen lebendigen und dynamischen Klang, wenn der Bass auch etwas zurückhaltend ist. Trittschall stört die Wiedergabe nicht. Weiterhin gefällt die robuste Verarbeitung. Das Gerät ist zudem der schwerste Plattenspieler im Test. Sehr vielseitig ist er nicht, insgesamt gibt es für die Klang- und Verarbeitungsqualität jedoch die Note „Gut“.
Die Ergebnisse für den Magnat MTT 990 im Überblick:
- Ton
- Handhabung
- Verarbeitung
- Vielseitigkeit
Auch der Plattenspieler Denon DP-400 weiß zu gefallen
Die Note „Gut“ geht auch an den Denon DP-400. Der vergleichsweise günstige Plattenspieler ist halbautomatisch bedienbar, das heißt, Anwender starten ihn von Hand, das Gerät stoppt aber automatisch. Er fällt durch seinen ausgewogenen Klang positiv auf und kann auch Schellackplatten abspielen. Die Verarbeitung ist hochwertig. Ungewöhnlich ist die Form der Haube, die nur aufgelegt wird und vor dem Betrieb komplett abgenommen werden muss. Dadurch ist das Gerät sehr flach, die Handhabung ist jedoch etwas umständlich. Bei Trittschall gerät die Nadel ins Zittern.
Die Ergebnisse für den Denon DP-400 im Überblick:
- Ton
- Handhabung
- Verarbeitung
- Vielseitigkeit
Sonoro Platinum: Vielseitiger Plattenspieler dank Bluetooth
Platz 3 im Plattenspieler-Vergleich geht an den Sonoro Platinum. Das manuell betriebene Gerät lässt sich über Bluetooth mit anderen Geräten koppeln und erweist sich dadurch als sehr vielseitig. Außerdem ist es mit einem USB-Anschluss ausgestattet und erlaubt es so, Schallplatten zu digitalisieren. Der Klang ist ausgeglichen und transparent mit gutem Bass, Inbetriebnahme und Bedienung gestalten sich simpel. Die Verarbeitung könnte etwas stabiler sein. Die Gesamtnote lautet „Gut“.
Die Ergebnisse für den Sonoro Platinum im Überblick:
- Ton
- Handhabung
- Vielseitigkeit
- Verarbeitung
Nur ein Plattenspieler im Test ist „befriedigend“
Fast alle anderen Plattenspieler im Test erhalten ebenfalls die Note „Gut“. Dazu gehört zum Beispiel der Thorens TD 102 A. Der Plattenspieler wird vollautomatisch betrieben, der Tonarm bewegt sich auf Knopfdruck auf die Platte und fährt nach dem Abspielen wieder in die Ausgangsposition zurück. Neben einem guten Klang bietet das Modell auch eine hochwertige Verarbeitung. Der Rega Planar 3 2016 überzeugt mit dem besten Klang im Test, der Plattenteller besteht aus Glas. Die Handhabung gestaltet sich jedoch etwas umständlich und das Gerät ist nur wenig vielseitig.
Mehr Möglichkeiten bietet dagegen der Yamaha MusicCast Vinyl 500. Der Plattenspieler mit Bluetooth ist als einziges Testgerät auch WLAN-fähig. Der Bass fällt etwas mau aus. Der günstige, manuell bedienbare Lenco L-3809BK (etwa 269 Euro) verfügt als einziger Plattenspieler im Vergleich über eine Stroboskopmarkierung, die beim Einstellen der Abspielgeschwindigkeit hilft. Der Ton klingt leicht matt. Für Einsteiger eignet sich der sehr preiswerte, vollautomatische Sony PS-LX310BT. Der Klang ist zwar etwas matt, dafür lässt sich das Gerät leicht einstellen und bedienen.
Die Note „Befriedigend“ geht an den Audio Technica AT-LPW50PB (etwa 355 Euro). Er erweist sich zwar als recht vielseitig und ist stabil verarbeitet, der Klang schwächelt jedoch und die Nadel reagiert empfindlich auf Trittschall.
Fazit: Im Plattenspieler-Test von Stiftung Warentest bewähren sich fast alle Geräte (Ausgabe 10/2021). Als Testsieger stellt sich der Magnat MTT 900 heraus, als guter Plattenspieler bis 500 Euro fällt der Deno DP-400 auf. Den besten Ton bietet der Rega Planar 3. Selbst der sehr günstige Sony PS-LX310BT kann als Einsteigermodell überzeugen.
- Verwandte Themen: HiFi & Audio
Your page rank: