Wer aktuell Olivenöl kaufen möchte, stellt schnell fest, dass die Preise rasant gestiegen sind. Im Vergleich zu 2022 müssen Verbraucher rund doppelt so viel für eine Flasche zahlen. Der Grund sind die klimatischen Bedingungen in den Anbaugebieten: Extreme Hitze führt zu Wassermangel, Schädlinge vermehren sich schneller. Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich auch im Test von Stiftung Warentest (Heft 4/2024) bemerkbar. 23 Olivenöle haben sich die Tester angesehen, darunter 19 der Güteklasse „nativ extra“ und vier Olivenöle zum Braten. Im Vergleich zum Test aus dem Jahr 2022 weisen deutlich mehr Öle sensorische Schwächen und Mängel in der chemischen Prüfung auf. In einigen Produkten finden die Tester zudem aromatische und gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, MOAH und MOSH, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Bestes Olivenöl im Test 2024 von Stiftung Warentest ist das auch vom Magazin Feinschmecker ausgezeichnete Cosmo di Russo Caieta Olio extra vergine di oliva.
Die besten Olivenöle im Test von Stiftung Warentest 4/2024
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Olivenöl: Testsieger 2024 ist das vergleichsweise teure Cosmo di Russo
Nur zwei Olivenöle der Güteklasse „nativ extra“ sowie zwei Olivenöle zum Braten erhalten die Gesamtnote „Gut“. Testsieger 2024 ist das vergleichsweise teure Cosmo di Russo Caieta Olio extra vergine di oliva mit Oliven aus Italien. Es überzeugt in der sensorischen Prüfung ebenso wie mit seiner chemischen Qualität. Der Schadstoffgehalt ist gering, die Deklaration könnte besser sein. Günstiger ist das beste Bio-Produkt im Test, das Rapunzel Kreta Olivenöl nativ extra mit Oliven aus Kreta. Dank seines ausgewogenen, mittelfruchtigen Aromas und der guten chemischen Qualität wird es zum Preistipp der Stiftung Warentest.
Auch das Alnatura Brat Olivenöl und das Byodo Brat-Olive Mediterran bestehen die sensorische Prüfung. Alnatura verwendet Oliven aus der EU und Drittländern, die Oliven für das Byodo Öl stammen aus Tunesien. Beide Produkte weisen eine gute chemische Qualität auf, der Gehalt an Schadstoffen ist nicht gesundheitsbedenklich.
Die besten Olivenöle aus dem Test 2024 im Überblick:
- Testsieger Olivenöl nativ extra Cosmo di Russo Caieta Olio extra vergine di oliva: Testurteil „Gut“
- Preistipp Olivenöl nativ extra Rapunzel Kreta Olivenöl nativ extra: Testurteil „Gut“
- Testsieger Brat-Olivenöle Alnatura Brat Olivenöl: Testurteil „Gut“
- Silbersieger Brat-Olivenöle Byodo Brat-Olive Mediterran: Testurteil „Gut“
Hitzeschäden und Schadstoffe: Viele Olivenöle haben sich verschlechtert
Im Vergleich zu vorigen Test hat sich die Qualität der Olivenöle merklich verschlechtert. Neun Produkt erhalten eine schlechtere Bewertung als im Testbericht von 2022. Schwächen zeigen sich vor allem in der chemischen Qualität: Viele Öle enthalten Chlorophyll-Abbauprodukte, die sich bei zu hoher Wärme bilden. Fettvorstufen, die Frische signalisieren, sind dagegen rar. Derartige Mängel wirken sich auch auf den Geschmack aus. Feinheiten wie Noten von grüner Mandel fehlen, viele Öle schmecken langweilig. Weiterhin auffällig: Der Gehalt an gesundheitsförderlichen Polyphenolen ist im Durchschnitt um ein Sechstel gesunken. Auch das lässt sich auf klimabedingten Stress zurückführen.
Aufgrund ihrer Schwächen in der Sensorik enthalten zehn native Olivenöle im Test von Stiftung Warentest die Note „Befriedigend“. Die meisten von ihnen weisen auch Mängel in der chemischen Qualität auf. Ausnahmen bilden lediglich das Lidl Primadonna Bio Natives Olivenöl und das Lidl Primadonna Natives Olivenöl. Weitere Öle werden aufgrund von Schadstoffen abgewertet. So können die beiden Brat-Olivenöle Rewe Beste Wahl Olivenöl Bratöl zum Braten und Grillen und Bertoli Brat Olivenöl zwar in der sensorischen Prüfung überzeugen, sie enthalten aber einen erhöhten Anteil an MOAH. Im Bertoli Öl finden die Tester zusätzlich MOSH. Die Endnote für beide Produkte lautet daher ebenfalls „Befriedigend“. Mit MOAH ist auch das Filippo Berio Classico Natives Olivenöl extra belastet, das die Note „Ausreichend“ erhält.
Sechs native Olivenöle bewertet Stiftung Warentest mit dem Urteil „Mangelhaft“. Alle sind sensorisch fehlerhaft, schmecken ranzig, schlammig oder stichig. Das Qualitätsmerkmal „nativ extra“ dürften sie damit eigentlich nicht tragen. Das Bio Planète Olivenöl nativ extra mild und das Kaufland K-Bio Natives Olivenöl extra weisen eine mittelmäßige chemische Qualität auf. Beim Edeka Gut & Günstig natives Olivenöl extra, dem Fiore Natives Olivenöl extra, dem Kaufland K-Classic Natives Olivenöl extra und dem La Española Natives Olivenöl extra lässt die Laboranalyse auf fehlerhaft gelagertes, gealtertes oder wärmegeschädigtes Öl schließen.
Nur vier Olivenöle überzeugen im Test 2024
Nur für vier der getesteten Olivenöle kann Stiftung Warentest in Ausgabe 4/2024 eine Empfehlung aussprechen. Der Olivenöl Testsieger 2024 ist zugleich das teuerste Produkt im Vergleich, das Cosmo di Russo Caieta Olio extra vergine di oliva. Günstiger ist das Bio-Produkt Rapunzel Kreta Olivenöl nativ extra. Unter den Brat-Olivenölen stechen das Alnatura Brat Olivenöl und das Byodo Brat-Olive Mediterran mit rundem Aroma und guter chemischer Qualität hervor.
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2 Antworten
Es ist nicht konkret genug den Namen und Hersteller der Öle zu benennen, auch der Jahrgang gehört dazu!!!
Bekanntlich ändert sich die Konsistens,Geschmack und Wert jährlich. Also Rapunzel aus der Ernte 22/23 schmeckt anders als aus der Ernte 23/24. Nur durch mischen kann man einen fast gleichbleibenden Geschmack erzeugen. Wobei die Zusammensetzung sich ändern kann…
Kann mir jemand mal sagen was mit Corovita Premiun Bio Olivenöl los ist, habe das Gefühl das ich Hydrauliköl saufe. Ernte 2023