Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, wittern Einbrecher ihre Chance. Die meisten Einbrüche geschehen von Oktober bis Februar. Bei einem Einbruch verlieren die Opfer nicht nur materielle Werte und unersetzliche Erinnerungsstücke, auch die psychische Belastung ist hoch. Das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden geht verloren. Möchten Sie es Einbrechern möglichst schwermachen, in Ihr Haus oder Ihre Wohnung einzudringen, sollten Sie auf wirkungsvollen Einbruchschutz setzen. Dazu gehören unter anderem einbruchsichere Fenster und ein guter Einbruchschutz für Türen. Alarmanlagen, Bewegungsmelder und Rollläden sichern Ihr Heim zusätzlich ab. Muss ein Einbrecher sich erst lange mit gut gesicherten Türen oder Fenstern aufhalten oder verursacht sein Einstiegsversuch Lärm, gibt er meist unverrichteter Dinge auf.
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Einbruchszahlen rückläufig – Polizei gibt aber keine Entwarnung
Für das Jahr 2016 hat die Polizei zum ersten Mal seit Jahren wieder rückläufige Einbruchszahlen registriert. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet 151.265 Einbrüche, das sind fast zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt liegt der durch Wohnungseinbrüche entstandene Schaden bei 391 Millionen Euro. Grund zur Entwarnung sieht die Polizei aber nicht. Die Zahl der Einbrüche liegt immer noch deutlich höher als im Jahr 2006 mit 106.000 Einbrüchen. Hinzu kommt, dass die Aufklärungsquote von Wohnungseinbrüchen nach wie vor niedrig ist. Nur in 16,9 Prozent aller Fälle macht die Polizei die Täter dingfest. Auf einen wirkungsvollen Einbruchschutz sollten Sie daher nicht verzichten. Daten, Zahlen und nützliche Tipps der Polizei finden Sie unter www.k-einbruch.de.
Wann schlagen Einbrecher zu?
Die Einbrecher kommen gerne im Schutz der Dunkelheit. Dazu nutzen sie allerdings nicht die Nacht, sondern die Morgen- und Nachmittagsstunden in der dunklen Jahreszeit, wenn ihre Opfer nicht zu Hause sind. Die meisten Einbrüche verzeichnet die Polizei von Oktober bis Februar. Dabei haben es die Kriminellen nicht nur auf Einfamilienhäuser abgesehen. Drei Viertel aller Wohnungseinbrüche geschehen in Mehrfamilienhäusern. Einbrecher müssen sich meist nicht sehr anstrengen, um ins Haus zu kommen: Die Haustür steht offen oder Nachbarn öffnen die Tür über den elektrischen Türöffner. Das einzige Hindernis bildet dann eine oft unzureichend gesicherte Wohnungstür. Vor allem Wohnungen im Erdgeschoss gehören zu den bevorzugten Zielen von Einbrechern.
Mit diesen Verhaltensregeln schützen Sie sich vor einem Einbruch
Richtiges Verhalten kann das Einbruchrisiko bereist reduzieren. Daher gilt:
- Schließen Sie alle Fenster und Türen, bevor Sie aus dem Haus gehen. Denken Sie auch an Kellerfenster. Bereits ein auf Kipp stehendes Kellerfenster kann eine Einladung zum Einbruch sein.
- Schließen Sie Ihre Haustür immer ab, auch wenn Sie nur für kurze Zeit das Haus verlassen.
- Lassen Sie keine Leitern im Freien stehen. Diese sind eine willkommene Einstiegshilfe für Einbrecher.
- Schalten Sie bei Abwesenheit die Stromzufuhr an Außensteckdosen auf Balkon und Terrasse ab, um Langfingern keine Stromquelle zur Verfügung zu stellen.
- Bei längerer Abwesenheit sollten Sie Nachbarn oder Freunde bitten, regelmäßig den Briefkasten zu leeren.
- Während eines Urlaubs oder in den Abendstunden empfiehlt es sich darüber hinaus, Anwesenheit vorzutäuschen. Nutzen Sie Zeitschaltuhren, um in unregelmäßigen Abständen Licht, TV und Radio einzuschalten. Smarte Funkstecker können Sie sogar vom Handy aus steuern und von unterwegs aus Ihre Wohnung beleuchten.
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Wirkungsvoller Einbruchsschutz für Haus und Wohnung
Das richtige Verhalten ist jedoch nur die halbe Miete. Möchten Sie Haus und Wohnung vor einem Einbruch schützen, sollte Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen. Bewährt hat sich die Kombination aus mechanischem und elektronischem Einbruchschutz.
Mechanischer Einbruchschutz
Zu den mechanischen Sicherungsmaßnahmen gehört zum Beispiel ein Einbruchschutz für Fenster und Türen. Bei rund einem Drittel aller Einbruchsversuche geben die Täter vorzeitig auf, da sie Türen und Fenster nicht öffnen können. Ein Einbruchschutz für die Tür besteht zum Beispiel aus einem hochwertigen Schließzylinder mit Aufbohrschutz. Fenster- und Balkontüren statten Sie mit verschließbaren Griffen aus. Zum weiteren Einbruchschutz für Fenster gehören Beschläge mit Pilzkopfsicherung und eine einbruchsichere Verglasung. Außenrollläden mit Hochschiebehemmung machen es Einbrechern ebenfalls schwerer, in Ihre Wohnung einzudringen. Rüsten Sie auch Keller- und Garagenfenster mit einem zusätzlichen Einbruchschutz aus.
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Elektronischer Einbruchschutz
Zu den elektronischen Schutzmaßnahmen gehören Bewegungsmelder und Alarmanlagen. Bewegungsmelder tauchen Außenbereiche in helles Licht. Einige Einbrecher lassen sich davon bereits abschrecken. Eine gute Alarmanlage wird ebenfalls per Bewegungsmelder aktiviert. Sie dient in erster Linie der Abschreckung durch optische und akustische Signale. Achten Sie auf eine Alarmanlage mit Zertifizierung gemäß DIN EN 45011 und VdS-Klasse A. Empfehlenswert sind Gefahrenwarnanlagen, die den Alarm auf Ihr Smartphone und/oder an einen Sicherheitsdienst weiterleiten. Welche Alarmanlagen im Test überzeugen, lesen Sie hier und hier.
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So erkennen Sie einbruchsichere Türen, Fenster und Rollläden
Laut Polizei kommen die meisten Kriminellen über Fenster und Balkontüren ins Einfamilienhaus. Mit Brecheisen und Schraubenzieher sind diese schnell geöffnet. Einbruchsichere Fenster und Türen sind nach DIN EN 1627 oder DIN V ENV 1627 zertifiziert. Wie lange sie einem Einbruchsversuch standhalten, erkennen Sie an der sogenannten Widerstandsklasse, abgekürzt WK oder RC für Resistence Class. Die Polizei empfiehlt für Wohnbereiche Türen und Fenster, die mindestens der WK2 oder RC2 entsprechen. Bei Mehrfamilienhäusern stellt die Wohnungstür die Schwachstelle dar. Verstärkte Türblättern, Zargen und Verglasungen bieten Einbrechern weniger Angriffsfläche. Empfehlenswerte einbruchsichere Türen und Fenster erkennen Sie zudem an den Siegeln unabhängiger Prüfinstitute:
- DIN CERTO
- European Certification Body GmbH (ECB-S)
- ift Rosenheim GmbH
- MPA NRW
- PfB GmbH & Co. KG
- PIV Cert
- VdS Schadensverhütung GmbH
Mieter dürfen Türen und Fenster nicht ohne Weiteres austauschen. Sie können den Einbruchschutz für die Tür aber mit einem zusätzlichen Sperrbügel erhöhen. Ähnliche Bügel schützen auch Fenster. Außerdem können Sie in Absprache mit dem Vermieter Rollläden nachrüsten. Diese sollten mindestens der Widerstandsklasse WK2 entsprechen und nach DIN EN 1627 zertifiziert sein.
Einbruchschutz zahlt sich aus: KfW-Förderung beantragen
Mechanische Einbruchschutzmaßnahmen erhalten Sie bei vielen verschiedenen Fachunternehmen. Für ein Fenster in üblicher Größe in der Widerstandsklasse WK2 müssen Sie mit Preisen zwischen 700 und 1.000 Euro rechnen. Eine einbruchsichere Haustür in WK2 kostet etwa zwischen 3.000 und 5.000 Euro.
Können Sie sich das nicht leisten, besteht die Möglichkeit, einen Zuschuss zum Einbruchschutz zu beantragen. Seit dem 19. November 2015 fördert die KfW Einbruchschutz über die Förderprogramme „Altersgerecht umbauen“ und „Energieeffizient sanieren“. Förderberechtigt sind der Austausch und Einbau von sicheren Fenstern und Türen, die Installation von Alarmanlagen sowie der Einbau von Rollläden, auch mit elektronischen Antriebssystemen. Außerdem fördert die KfW Einbruchschutz wie Fenstergitter und Gegensprechanlagen sowie die Nachrüstung mit Zusatzschlössern oder Sperrbügeln.
Die Förderung muss direkt bei der KfW beantragt werden. Je nach Maßnahme erhalten Sie einen Zuschuss in Höhe von 200 bis 1.500 Euro. Wichtig ist, dass der Einbruchschutz von einem Fachunternehmen des Handwerks installiert wird. Das gilt auch für die Alarmanlage.
Bei Ihnen wurde eingebrochen – was tun?
Ist es doch einmal passiert und Sie wurden Opfer eines Einbruchs, gilt in erster Linie: Ruhe bewahren. Verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei. Verändern Sie möglichst nichts am Tatort, machen Sie aber Fotos vom Geschehen. Informieren Sie so bald wie möglich Ihre Hausratversicherung. Für Polizei und Versicherung fertigen Sie eine „Stehlgutliste“ mit allen entwendeten Gegenständen an. Melden Sie einen gestohlenen Personalausweis unverzüglich bei der Personalausweis-Behörde. Lassen Sie gestohlene EC- und Kreditkarten über die Servicenummer 116 116 sperren, ebenso die Online-Ausweisfunktion. Gestohlene Smartphones sperrt Ihr Mobilfunkanbieter für Sie.
Stehen Sie dem Einbrecher gegenüber, versuchen Sie nicht, ihn aufzuhalten. Rufen Sie die Polizei und prägen Sie sich Aussehen, besondere Merkmale und das Fluchtfahrzeug gut ein.
Fazit: Investition in guten Einbruchschutz lohnt sich. Einen hundertprozentig wirksamen Einbruchschutz gibt es nicht. Mit einigen Verhaltensregeln und gutem Einbruchschutz machen Sie Einbrechern allerdings das Leben schwerer und können so manche unliebsame Überraschung verhindern.
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