Folie oder Papier statt Plastikverpackung, kompletter Verzicht auf tierische Fette: Vegane Butter präsentiert sich als umweltbewusste und hippe Alternative zur Margarine. Doch wie ist es um die Qualität der veganen Streichfette bestellt? Dieser Frage ist Öko-Test nachgegangen und hat neun vegane Butterblöcke gegenübergestellt, darunter vier Bio- und fünf konventionelle Produkte (Heft 4/2024). Geprüft haben die Tester unter anderem, ob die Testkandidaten Schadstoffe wie Mineralölbestandteile enthalten und wie ausgewogen die Zusammensetzung der Fettsäuren ist. Natürlich sollen die Butteralternativen auch gut schmecken, möglichst ohne Zusatz von Aromastoffen. Die sensorische Prüfung bildet daher einen weiteren wichtigen Teil des Tests. Da für vegane Butter vorrangig tropische Fette wie Kokosfett und Sheabutter Verwendung finden, haben die Tester auch beachtet, wie gut sich Anbau- und Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern sowie die Lieferketten nachverfolgen lassen. Das Ergebnis fällt insgesamt ernüchternd aus: Keine vegane Butter erhält eine bessere Bewertung als „Ausreichend“.
Die besten Fischstäbchen im Test von Stiftung Warentest 3/2024
Werbung: Bilder von der Amazon Product Advertising API / Beworbene Produkte (Anzeige) / Amazon-Partnerlinks. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Vegane Butteralternativen im Trend: Was ist dran am Hype?
Vegane Alternativen zu Tierprodukten liegen im Trend. In den Supermärkten und Discountern finden sich neben veganer Salami, veganem Aufschnitt und veganem Käse auch vegane Butterblöcke. Von der altbekannten Margarine unterscheiden sie sich zum einen durch ihre typische Blockform, die ganz wie Butter aus Kuhmilch in Folie oder Papier eingeschlagen ist. Um diese Form zu behalten, bestehen sie zudem aus Fetten, die sich auch bei Zimmertemperatur nicht verflüssigen. Zumeist kommen Kokosfett, Shea- und Kakaobutter zum Einsatz. Ein weiterer Unterschied: Margarine darf bis zu drei Prozent Milchfette enthalten. Die vegane Alternative kommt komplett ohne tierische Fette aus.
Vegane Butter dürfen sich die Produkte übrigens offiziell nicht nennen, um Verwechslungen mit herkömmlicher Butter zu vermeiden. Die Tester verwenden diesen Begriff trotzdem für ihren Vergleich, da er sich umgangssprachlich durchgesetzt hat. Kann die Qualität der veganen Streichfette mit dem Hype mithalten? Das zeigt der Testbericht.
Wie die folgende Übersicht der Testergebnisse zeigt, schneidet selbst der Testsieger, der Land Krone Veganer Block, nur mit der Note „Ausreichend“ ab. Neben dem sehr salzigen Geschmack und oxidativen Fettveränderungen fällt auch die ungünstige Fettsäurenzusammensetzung negativ auf. Sowohl das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren als auch das Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist schlechter als bei herkömmlicher Margarine.
Die Testergebnisse für die vegane Bio-Butter im Überblick:
- Testsieger Land Krone Bio Veganer Block: „Ausreichend“
- Naturli’ Organic Vegan Block, Naturli Foods: „Ausreichend“
- The Vegan Cow Haferblock: „Mangelhaft“
- Vitaquell Megarine Halbes Pfund, Fauser Vitaquellwerk: „Mangelhaft“
Die Testergebnisse für konventionelle vegane Butter im Überblick:
- Eleplant, Walter Rau: „Mangelhaft“
- Rama Sooo Buttrig!, Upfield: „Mangelhaft“
- Edeka My Veggie No B;)tter: „Ungenügend“
- Meggle Die Vegane: „Ungenügend“
- Violife Vioblock, Upfield/Arivia: „Ungenügend“
Der Naturli’ Organic Vegan Block punktet immerhin mit seiner sehr guten Sensorik, erreicht aufgrund der ungünstigen Fettsäurenzusammensetzung aber ebenfalls nur das Testurteil „Ausreichend“. Der The Vegan Cow Haferblock und die Vitaquell Megarine Halbes Pfund sind „mangelhaft“. Abermals führen sensorische Mängel sowie die ungünstige Fettsäurenzusammensetzung zur Abwertung. Kritik übt Öko-Test außerdem an der mangelnden Transparenz für Lieferketten, Anbau- und Arbeitsbedingungen. Auch für das Corporate Social Responsibility Management (CSR Management) gibt es daher nur schlechte Noten.
Bei den konventionellen Produkten zeigt sich ein ähnliches Bild: Eleplant von Walter Rau und Rama Sooo Buttrig! von Upfield erhalten die Note „Mangelhaft“. Eleplant überzeugt in der sensorischen Prüfung und weist das beste Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im Testfeld auf. Allerdings erhält das Produkt einen erhöhten Anteil an Mineralölbestandteilen sowie Aromen. Natürliche Aromen finden sich auch in Rama Sooo Buttrig! Weiterhin gibt es Kritik an der Sensorik, an der ungünstigen Fettsäurenzusammensetzung und am CSR Management.
Für die Edeka My Veggie No B:)tter, die Meggle Die Vegane und den Violife Vioblock von Upfield/Arivia gibt es nur die Note „Ungenügend“. Sensorische Mängel weisen die Produkte zwar nicht auf, sie enthalten aber alle Aromazusätze. Außerdem stellen die Tester in allen drei Produkten einen erhöhten bis stark erhöhten Anteil an Mineralölbestandteilen fest, inklusive der als gesundheitsbedenklich geltenden aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Angaben zu Anbau- und Arbeitsbedingungen sowie Lieferketten fehlen weitgehend.
Öko-Test kann in Heft 4/2024 keine vegane Butter empfehlen
Selbst die beste vegane Butter im Testfeld von Öko-Test erhält nur die Note „Ausreichend“ (Ausgabe 4/2024). An der Spitze stehen zwei Bio-Produkte: Land Krone Bio Veganer Block und Naturli’ Organic Vegan Block, der immerhin mit einem sehr guten Geschmack ohne zugesetzte Aromen punkten kann. Zur Abwertung der weiteren Testkandidaten führen eine ungünstige Fettsäurenzusammensetzung, intransparentes CSR Management und Schadstoffe wie Mineralölbestandteile.
- Verwandte Themen: Lebensmittel
Your page rank: