Sie sollen Fernes nah vor die Augen holen: Auf Wanderungen und in der Freizeit erlauben Ferngläser spannende Naturbeobachtungen. Scheue Tiere, seltene Pflanzen und spektakuläre Wolkenformationen lassen sich in aller Ruhe betrachten. Wer ein neues Fernglas kaufen möchte, sollte allerdings nicht nur die optischen Eigenschaften des Modells beachten. Einige Ferngläser sind stark mit gesundheitsschädlichen Schadstoffen belastet. Das hat Stiftung Warentest bereits bei einem Test aus dem Jahr 2019 festgestellt. Für einen aktuellen Vergleich haben die Tester nun den Testsieger von damals 14 neuen Modellen gegenübergestellt (Heft 5/2022). Zwei der aktuellen Modelle können überzeugen, sind jedoch am oberen Ende der Preisskala angesiedelt. Zwei günstigere Ferngläser schneiden mittelmäßig ab. Ganze zehn Testkandidaten enthalten derart viele Schadstoffe, dass es nur für die Note „Mangelhaft“ reicht.
Die besten Ferngläser im Test von Stiftung Warentest 2019-2022
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Bestes Fernglas im Test: Das Swarovski CL Pocket 10×25
Als bestes Fernglas schneidet das teuerste Modell im Test ab: Das Swarovski CL Pocket 10×25 (etwa 820 Euro) erhält die Note „Gut“. Es bietet insgesamt gute optische Eigenschaften, lediglich die Naheinstellung und das Sehfeld fallen mittelmäßig aus. Die Handhabung ist einfach, die Verarbeitung stabil. Noch dazu erweist sich das Modell als frei von Schadstoffen. Dank seines leichten Gewichts eignet sich das faltbare Fernglas sehr gut zum Wandern.
Das ältere Modell von Canon überzeugt weiterhin
Das bereits im August 2019 getestete Canon 10×30 IS II (etwa 500 Euro) ist nach wie vor empfehlenswert. Dank guter optischer Eigenschaften, einer einfachen Handhabung und der sehr stabilen sowie schadstofffreien Verarbeitung erhält es ebenfalls die Note „Gut“. Der Bildstabilisator sorgt für eine ruhige Sicht. Allerdings fällt das Modell etwas klobig aus.
Die leichte Alternative: das Canon 10×20 IS
Als leichte Alternative zum zweitplatzierten Fernglas bietet sich das Schwestermodell Canon 10×20 IS (etwa 540 Euro) an. Es wiegt weniger, kann das Bild ebenfalls stabilisieren, bietet eine gute Schärfe und einen überzeugenden Kontrast. Auch die Helligkeit des Bilds überzeugt die Tester, ebenso wie die Handhabung. Die Verarbeitung könnte stabiler sein. Insgesamt gibt es die Endnote „Gut“.
10 Ferngläser fallen aufgrund hoher Schadstoffbelastung durch
Zwei Ferngläser im Vergleich bewerten die Tester mit der Note „Befriedigend“: Das günstige Nikon Aculon T01 10×20 (etwa 80 Euro) ist einfach zu handhaben, haltbar verarbeitet und weist eine nur geringe Schadstoffbelastung auf. Die optischen Eigenschaften sind mittelmäßig. Das Steiner Bluhorizons 10×26 (etwa 175 Euro) punktet mit einer guten Abbildungsleistung und stabiler Verarbeitung. Kritik gibt es an der Gebrauchsanleitung. Genau wie im Modell von Nikon weisen die Tester zudem eine geringe Menge polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) nach.
Ganze zehn Ferngläser fallen bereits in der Schadstoffprüfung durch und werden daher gar nicht erst weiter bewertet. Alle zehn enthalten PAK, in einigen Modellen finden die Tester zudem Phthalate. Aus diesem Grund erhalten sie alle die Note „Mangelhaft“. Dazu gehören unter anderem das günstige Pentax UD 10×21 (etwa 70 Euro) und das Bresser Hunter 10×50 (etwa 51 Euro), aber auch die teuren Modelle Zeiss Victory Pocket 10×25 (etwa 700 Euro) und Fujifilm Fujinon TS 12×28 (etwa 700 Euro).
Fazit: Lediglich drei Ferngläser im Vergleich bewertet Stiftung Warentest als rundum empfehlenswert (Ausgabe 5/2022): Die besten optischen Eigenschaften bietet das Swarovski CL Pocket 10×25. Etwas preiswerter und mit Bildstabilisator ausgestattet sind das Canon 10×30 IS II und das Canon 10×20 IS. Wer ein Fernglas günstig kaufen möchte, macht mit dem Nikon Aculon T02 10×21 ein Schnäppchen. Das mittelmäßige Modell eignet sich immerhin für die gelegentliche Anwendung.
Ferngläser: Was bedeuten die Zahlen und Werte?
Auf den Ferngläsern finden sich Angaben zur Optik, zum Beispiel Werte wie 10×30 oder 10×42. Aus diesen Zahlen lassen sich die Vergrößerung und die Objektivöffnung ableiten. Das bedeuten die Zahlen und Werte im Einzelnen:
- Vergrößerung: Die erste Zahl, in diesem Beispiel die 10, gibt die Vergrößerungsstärke an. Ein Fernglas mit 10-facher Vergrößerung holt das betrachtete Objekt 10 mal näher heran.
- Objektivöffnung: Die zweite Zahl verrät den Durchmesser des Objektivs. 30 steht zum Beispiel für 30 mm, 42 für ein Objektiv mit 42 mm Durchmesser. Je größer das Objektiv, umso mehr Licht kann das Fernglas einfangen.
- Lichtstark: Lichtstarke Ferngläser verfügen über eine entsprechend große Objektivöffnung. Mit ihnen lassen sich auch Objekte in der Dämmerung beobachten.
- Lichtschwach: Lichtschwache Ferngläser mit kleinen Objektivöffnungen lassen nur wenig Licht durch. Sie sind kompakter und meist leichter, eignen sich aber nur für den Einsatz bei Tageslicht.
- Lichtdurchlässigkeit: Die Lichtdurchlässigkeit wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, umso mehr Licht kommt am Auge an. Ein Teil des Lichts geht durch Reflexionen verloren.
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