Durchlauferhitzer hatten lange Zeit einen eher schlechten Ruf. Wer gerade noch fröhlich unter der Dusche stand, musste sich auf einen Kälteschock gefasst machen, wenn in der Küche plötzlich das Wasser aufgedreht wurde. Mit modernen Durchlauferhitzern ist ein solcher Temperaturabfall nicht mehr zu befürchten. Nach wie vor verbraucht die Warmwasserbereitung mit Strom allerdings sehr viel Energie. Stiftung Warentest hat sich neun Durchlauferhitzer im Test angesehen (Heft 10/2023), darunter sechs elektronische und drei vollelektronische Modelle. Im Durchschnitt verursachen die Geräte pro Person Energiekosten von 200 Euro im Jahr. Der Treibhausgasausstoß hält sich dagegen in Grenzen, sodass Durchlauferhitzer nicht unbedingt umweltschädlich sind. Möchte man einen zuverlässigen und einfach zu bedienenden Durchlauferhitzer kaufen, muss man zudem nicht viel Geld ausgeben: Mit „gut“ bewertete Testkandidaten gibt es ab 300 Euro.
Gute Durchlauferhitzer im Test von Stiftung Warentest 10/2023
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Was ist ein Durchlauferhitzer und lohnt er sich?
Ein Durchlauferhitzer ist ein fest installiertes Gerät zur Warmwasserbereitung. Anders als ein Warmwasserspeicher hält ein Durchlauferhitzer keine begrenzte Menge an warmem Wasser bereit, sondern erhitzt das durchfließende Wasser nach Bedarf, also erst, wenn die Mischarmatur geöffnet wird.
Moderne Durchlauferhitzer können die gewünschte Temperatur sehr genau halten. In Haushalten kommen zumeist elektronische oder vollelektronische Modelle zum Einsatz. Elektronische Durchlauferhitzer senken die Temperatur, wenn mehr Wasser entnommen wird, als sie aufbereiten können. Vollelektronische Durchlauferhitzer begrenzen dagegen den Durchfluss, wenn die entnommene Wassermenge die Kapazität übersteigt. Statt kälterem Wasser fließt also weniger aus dem Hahn.
Durchlauferhitzer können warmes Wasser sehr schnell und flexibel bereitstellen. Um das Wasser auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen, benötigen sie aber viel Strom. Das macht sich durch hohe Energiekosten bemerkbar. Der CO2-Ausstoß elektronisch betriebener Durchlauferhitzer liegt dagegen kaum über dem von gasbetriebenen Modellen: Bei einer Entnahme von 41 Litern Wasser pro Tag und Person liegt der CO2-Ausstoß der elektronischen Geräte bei 1,7 Tonnen in zehn Jahren, bei der Warmwasserbereitung mit Gas bei 1,4 Tonnen. Für eine höhere Energieeffizienz können Durchlauferhitzer mit vorhandenen Solarthermie-Anlagen oder Wärmepumpen gekoppelt werden.
Stiftung Warentest prüft Durchlauferhitzer: 6 Modelle überzeugen
Bester Durchlauferhitzer unter den elektronischen Testkandidaten ist der Clage DEX Next (590 Euro) mit der Note „sehr gut“ . Er lässt sich sehr einfach handhaben, ist sicher verarbeitet und stellt ebenso komfortabel wie zuverlässig warmes Wasser bereit. Die Energiekosten liegen allerdings bei rund 1.990 Euro in zehn Jahren. Der Vaillant electronicVED, VED E 21/8 (350 Euro) verbraucht ähnlich viel Strom und bringt es in zehn Jahren auf Energiekosten von etwa 2.000 Euro. Der Warmwasserkomfort ist hoch, bei Druckabweichungen bleibt die Temperatur aber nicht ganz konstant. Insgesamt verdient sich das Modell die Note „gut“. Der Viessmann Vitotherm EI4 (300 Euro) ist mit einem simplen Drehregler statt einem Display ausgestattet. Aufgrund sehr zuverlässigen Warmwasserbereitung erhält er die Note „gut“ und wird zum Preistipp. Die Energiekosten in zehn Jahren liegen bei etwa 1.970 Euro.
Die übrigen elektronischen Durchlauferhitzer sind „befriedigend“
Die drei weiteren elektronischen Durchlauferhitzer im Vergleich sind „befriedigend“. Der Bosch Tronic TR5001 (299 Euro) und der AEG DDLE Basis (278 Euro) erweisen sich bei der Warmwasserbereitung als zuverlässig und komfortabel. Der Stromverbrauch verursacht Kosten von etwa 2.050 Euro bzw. 1.980 Euro in zehn Jahren. Der Stiebel Eltron DHB ST Trend (299 Euro) ist hochwertig verarbeitet, weist aber Schwächen bei der Temperaturgenauigkeit auf. Die Stromkosten liegen bei rund 1.980 Euro in zehn Jahren.
So schlagen sich die vollelektronischen Durchlauferhitzer im Test
Unter den vollelektronischen Modellen setzt sich abermals das Modell von Clage an die Spitze. Der „gute“ Clage DSX Touch (830 Euro) kann mit einer sehr komfortablen Warmwasserbereitung und hochwertiger Verarbeitung punkten. Der Stromverbrauch ist abermals hoch und verursacht in zehn Jahren Kosten von rund 2.040 Euro. Eine ebenfalls sehr komfortable Warmwasserbereitung bietet der Vaillant electronicVED exclusive, VED E 21/8 (750 Euro), die Stromkosten in zehn Jahren liegen aber immer noch bei teuren 2.000 Euro. Leichte Mängel gibt es bei der Sicherheit. Der Stiebel Eltron DHE (640 Euro) erhält ebenfalls die Note „gut“. Die Warmwasserbereitung funktioniert einwandfrei, bei Druck- und Durchflussänderungen bleibt die Temperatur allerdings nicht konstant. Die Verarbeitungsqualität gefällt, Kritikpunkt ist abermals der hohe Stromverbrauch, der in zehn Jahren Energiekosten von rund 1.980 Euro verursacht.
Diese Durchlauferhitzer empfiehlt Stiftung Warentest
Drei elektronische sowie alle drei vollelektronischen Durchlauferhitzer im Vergleich von Stiftung Warentest erhalten die Note „gut“ (Ausgabe 10/2023). Testsieger unter den elektronischen Modellen sind der Clage DEX Next (590 Euro) und der Vaillant electronicVED, VED E 21/8, der Viessmann Vitotherm EI4 wird zum Preistipp. Unter den vollelektronischen Modellen setzen sich der Clage DSX Touch und der Vaillant electronicVED exclusive, VED E 21/8 an die Spitze. Der Umwelttipp der Tester lautet, Warmwasser soweit möglich über Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen zu bereiten, um Strom zu sparen.
Welche Arten von Durchlauferhitzern gibt es?
Es gibt drei Arten von Durchlauferhitzern:
- Bei hydraulischen Durchlauferhitzern richtet sich die Temperatur nach der Wasserdurchflussmenge. Die meisten Modelle benötigen einen Wasserdurchfluss von mindestens acht Litern pro Minute, um warmes Wasser zu liefern. Mit Sparduschköpfen und ähnlichem Zubehör funktionieren sie daher nicht so gut. Zudem kann es sein, dass die Temperatur sinkt, wenn gleichzeitig Wasser für Spüle, Dusche und Waschbecken entnommen wird.
- Bei elektronischen Durchlauferhitzern steuert ein Turbinen-Durchflussmesser die Energiezufuhr. Die Wassertemperatur kann direkt und aufs Grad genau eingestellt werden. Auch bei gleichzeitiger Entnahme aus mehreren Wasserhähnen entstehen keine Schwankungen.
- Vollelektronische Durchlauferhitzer messen die Temperatur des zu- und auslaufenden Wassers sowie den Wasserdruck über drei Sensoren. Sie liefern auch unter Volllast noch Wasser in der gewünschten Temperatur. Um das zu erreichen, senken sie den Wasserdurchfluss ab. Diese Modelle sind besonders sparsam und komfortabel.
Durchlauferhitzer kaufen: Was beachten?
Beim Kauf eines neuen Durchlauferhitzers sollten Sie vor allem einen Blick aufs Energielabel werfen. Dort ist die Einteilung der sieben Energieeffizienzklassen im Ampelsystem ersichtlich. Ein grüner Balken steht für die beste Energieeffizienzklasse A+, ein roter Balken für die schlechteste Klasse F. Weiterhin gibt das Label Auskunft über den Schallpegel in Dezibel und den Stromverbrauch im Jahr in Kilowattstunden (kWh).
Wer seinen Durchlauferhitzer effizient nutzen möchte, sollte zudem die Angabe des Zapfprofils beachten. Diese zeigt, für welche Anwendung sich der Durchlauferhitzer eignet: Für ein Handwaschbecken reicht ein Durchlauferhitzer XXS-Zapfprofil. Sollen dagegen mehrere Zapfstellen über ein Gerät versorgt werden, empfiehlt sich ein Modell mit dem größeren Zapfprofil S.
Nach der geplanten Nutzung richtet sich auch, wie leistungsfähig der Durchlauferhitzer sein sollte. Um Duschwasser zu erwärmen, sollte es eine Leistung von mindestens 21 kW aufweisen. Eine geringere Leistung führt gegebenenfalls zu einer begrenzten Durchflussmenge,
Welche Vor- und Nachteile hat ein Durchlauferhitzer?
Vorteile:
- Wasser wird erst dann erwärmt, wenn es wirklich gebraucht wird. Erst dann verbraucht der Durchlauferhitzer auch Strom.
- Da ein Durchlauferhitzer kein Wasser speichert, entsteht kein Wärmeverlust.
Nachteil:
- Die Warmwasserbereitung mit Strom ist teurer als mit Öl oder Gas.
Durchlauferhitzer eignen sich vor allem für Häuser und Wohnungen, in denen die Zapfstellen weit auseinander liegen. Von Vorteil sind sie auch bei geringem Wasserverbrauch, zum Beispiel in einem Ferienhaus.
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