Bevor es auf Reisen geht, muss zunächst der Koffer gepackt werden. Aber welches Modell darf es sein? Ein Hartschalen-Koffer, ein Weichkoffer oder doch lieber eine Reisetasche? Jede Variante gibt es heute mit Rollen und Teleskopgriffen, sodass sich das Gepäck bequem ziehen lässt. Wer einen neuen Koffer kaufen möchte und sich nicht für ein Modell entscheiden kann, findet im Koffer-Test von Stiftung Warentest Orientierung (Heft 4/2021). Insgesamt 18 Koffer und 4 Rollreisetaschen haben sich dem Vergleich gestellt. Alle Testkandidaten fassen rund 100 Liter. Das reicht für zwei bis drei Wochen Urlaub. Große Unterschiede gibt es beim Preis: Der günstigste Koffer im Test kostet gerade einmal 70 Euro, das teuerste Modell 880 Euro. Nicht jeder Testkandidat erweist sich als stabil: Einige Hartschalenkoffer nehmen im Falltest sichtbaren Schaden. Drei Modelle fallen aufgrund ihres Schadstoffgehalts durch.
Die besten Reisetaschen und Koffer im Test von Stiftung Warentest 4/2021
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Bester Hartschalenkoffer im Test: Rimowa Essential Trunk Plus
Als einziger der sieben Hartschalen-Koffer im Test schneidet der Rimowa Essential Trunk Plus (etwa 880 Euro) mit der Note „Gut“ ab. Der teuerste aller Testkandidaten lässt sich einfach handhaben und ist insgesamt sehr gut verarbeitet. Positiv fällt zudem auf, dass er frei von Schadstoffen ist. Die vier Rollen laufen angenehm leise und lassen sich bei Bedarf einfach austauschen. Der Reisekoffer erweist sich zudem als regenbeständig und ist generell sehr haltbar. Griffe und Riemen bestehen die Dauerprüfung jedoch nicht.
Drei weitere Hartschalenkoffer erhalten die Note „Befriedigend“, darunter der vergleichsweise günstige Travelite Air Base, 77 cm (etwa 130 Euro). Er ist zwar frei von Schadstoffen, gut verarbeitet und bietet überzeugende Umwelteigenschaften, ist jedoch etwas schwierig zu handhaben. Zudem fällt er im Falltest durch und die Rollen sowie der Teleskopgriff können den Dauertest nicht bestehen.
An ebenfalls drei Hartschalenkoffer vergeben die Tester die Note „Ausreichend“. Dazu gehört unter anderem das günstigste Hartschalenmodell im Test, der Sagenta Hauptstadtkoffer Mitte, 77 cm (etwa 100 Euro). Er lässt sich einfach handhaben, erweist sich jedoch als nicht sehr haltbar und wenig regenbeständig. Auch der American Tourister Airconic, 77 cm (etwa 140 Euro) und der Real X-Club FS20 18P107 (etwa 119 Euro) bestehen den Falltest nicht und werden daher abgewertet.
Bester Weichschalenkoffer im Test: Samsonite X’Blade
Insgesamt bester Koffer im Test ist der Samsonite X’Blade 4.0, 78 cm (etwa 289 Euro). Der Weichkoffer lässt sich einfach öffnen, schließen, befüllen und transportieren und fällt durch eine stabile und haltbare Bearbeitung auf. Gut gefällt den Testern zudem das leise Laufgeräusch der Rollen. Dafür gibt es die Gesamtnote „Gut“.
Die Note „Gut“ geht weiterhin an den Delsey Montmatre Air 2.0, 78 cm (etwa 208 Euro) und den Travelite Crosslite, 77 cm (etwa 120 Euro). Der Weichschalenkoffer von Delsey lässt sich etwas schwierig ziehen und ist nur wenig standfest, überzeugt aber in allen anderen Kategorien. Der Travelite ist wenig regenbeständig, jedoch insgesamt stabil und einfach zu handhaben.
Zwei Reisekoffer mit Weichschale sind „befriedigend“, darunter der sehr günstige Tchibo Leichtgewicht-Textilkoffer, groß (etwa 70 Euro). Er erweist sich als recht stabil, lässt sich jedoch vom Anwender nicht reparieren. Der Stratic Unbeatable 4.0, 83 cm (etwa 120 Euro) und der Titan Nonstop, L (etwa 120 Euro) enthalten mehr potenziell gesundheitsschädliche polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) als der GS-Grenzwert erlaubt. Im Modell von Titan finden die Tester zudem Weichmacher.
Beste Reisetasche im Test: Die Vaude Rotuma 90
Für die Vaude Rotuma 90 (etwa 200 Euro) vergeben die Tester die Note „Gut“. Sie lässt sich zwar nicht ganz so einfach handhaben wie die mit „gut“ bewerteten Koffer, ist jedoch sehr haltbar und stabil verarbeitet, regenfest, frei von Schadstoffen und die Rollen sind ebenso leichtgängig wie leise. Bei Bedarf lassen sie sich vom Nutzer reparieren.
„Gut“ sind auch die The North Face Rolling Thunder 30” (etwa 250 Euro) und die Jack Wolfskin TRT Freight Train 80 (etwa 140 Euro). Die Reisetasche von The North Face punktet mit einfacher Handhabung und stabiler Verarbeitung, Rollen und Griffe lassen sich jedoch nicht vom Anwender auswechseln. Die Tasche von Jack Wolfskin ist insgesamt mittelmäßig. Die Verarbeitung gefällt, allerdings ist sie wenig regenfest.
Nicht überzeugen kann die Thule Subterra Wheeled Duffel, 70 cm/ 28” (etwa 230 Euro). Die Rollreisetasche bietet zwar eine stabile Verarbeitung und ist lange haltbar, der Teleskopgriff weist jedoch einen Naphthalin-Gehalt auf, der oberhalb des zulässigen Grenzwertes liegt. Daher gibt es nur die Note „Mangelhaft“.
Fazit: Ein guter Hartschalenkoffer hat seinen Preis. Das zeigt der Test von Stiftung Warentest (Ausgabe 4/2021). Überzeugen kann lediglich das teure Modell von Rimowa. Wer einen guten Koffer günstig kaufen möchte, hat immerhin vier Weichschalen-Modelle zur Auswahl. Als bester Testkandidat fällt der Samsonite X’Blade 4.0 auf. Unter den Reisetaschen bewährt sich vor allem das Modell von Vaude.
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