Im Juni 2019 ist das E-Scooter-Gesetz in Deutschland in Kraft getreten. Die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV), wie das Gesetz offiziell heißt, gilt für alle Fahrzeuge mit Lenk- oder Haltestange und einer Leistungsbegrenzung auf 500 Watt, die es auf mindestens sechs bis maximal 20 Stundenkilometer bringen. Bei selbstbalancierten Fahrzeugen sind auch 1.400 Watt Leistung erlaubt. Um im Straßenverkehr fahren zu dürfen, muss der E-Scooter verkehrssicher sein, bremsen können, sich lenken lassen und eine Beleuchtungsanlage aufweisen. Wer einen solchen E-Scooter kaufen möchte, findet Modelle in ganz unterschiedlichen Preisklassen. Günstige Exemplare gibt es für wenige Hundert Euro, andere E-Scooter kosten über 1.000 Euro. Welcher E-Scooter mit Straßenzulassung wirklich sicher unterwegs ist, hat Stiftung Warentest untersucht (Heft 4/2020). Alle Modelle lassen sich zusammenklappen und so zum Beispiel in Bus und Bahn mitnehmen. Jedoch erhält nur einer der Testkandidaten die Note „Gut“, fünf sind sogar nur „mangelhaft“.
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Bester E-Scooter im Test: Walberg The Urban #BRLN V3
Als einziger E-Scooter mit Straßenzulassung im Test erhält der Walberg The Urban #BRLN V3 (etwa 950 Euro) die Note „Gut“. Der Testsieger punktet durch ein angenehmes Fahrgefühl, auch bei Ausweichmanövern und auf unebenem Untergrund. Eine gute Federung und zuverlässige Bremsen sorgen für hohen und sicheren Fahrkomfort. Außerdem ist der E-Scooter robust verarbeitet, lässt sich einfach zusammenklappen und die Lenkerhöhe ist verstellbar. Allerdings bringt er ein vergleichsweise hohes Gewicht auf die Waage und besitzt keinen Tragegriff, was den Transport erschwert. Stiftung Warentest kritisiert zudem das etwas zu dunkle Vorderlicht und das nachts schlecht lesbare Display.
Der IO Hawk Sparrow-Legal (etwa 500 Euro) erhält immerhin noch die Gesamtnote „Befriedigend“. Der vergleichsweise günstige E-Scooter überzeugt durch eine robuste Verarbeitung und ein breites, rutschfestes Trittbrett. Fahrverhalten und Fahrkomfort sind mittelmäßig. In den Testfahrten lockern sich die Griffe, außerdem greift die Fußbremse auf nasser Fahrbahn schlecht. Der Lenker lässt sich nicht höhenverstellen. Beim Zusammenklappen arretieren Lenker und Steuerrohr nicht, was den Transport unbequem macht. Positiv: Im Test lassen sich keine Schadstoffe nachweisen.
Die fünf weiteren E-Scooter im Test schneiden alle mit der Endnote „Mangelhaft“ ab:
- Der SXT Buddy V2 eKFV (etwa 1.170 Euro), das teuerste Modell im Test, fällt zwar durch gute Fahreigenschaften auf, der Griff enthält jedoch den Schadstoff Benzo(ghi)perylen. Die im Test gemessenen Werte liegen über den Grenzwerten des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit.
- Der iconBIT Tracer Street IK-1972K (etwa 400 Euro) ist der günstigste E-Scooter im Test. Fahreigenschaften und Handhabung sind mittelmäßig. Da die Bremswirkung nicht der Norm entspricht, fällt er in der Kategorie Sicherheit durch.
- Gleiches gilt für den Moovi StVO (etwa 700 Euro), dessen Griff zudem mit dem Schadstoff Naphthalin belastet ist.
- Der SoFlow SO2 (etwa 815 Euro) und der Trekstor e.Gear EG3178 (etwa 550 Euro) schwächeln in der Belastungsprüfung. Beim SoFlow reißen Schraubköpfe ab und der E-Scooter klappt in sich zusammen. Beim Trekstor reißt der Holm zwischen Trittbrett und Steuerrohr. Die Bremswirkung des Trekstors entspricht zudem nicht der geforderten Norm.
E-Scooter-Regeln: Was müssen Sie beim E-Scooter-Fahren beachten?
- Zulassung: E-Scooter mit Straßenzulassung tragen ein Fabrikschild mit Betriebserlaubnis-Nummer (ABE-Nr.) am Rahmen oder auf der Unterseite.
- Führerschein: Einen Führerschein benötigen Sie für Fahrten mit dem E-Scooter nicht.
- Mindestalter: Wer mit dem E-Scooter fahren möchte, muss mindestens 14 Jahre alt sein.
- Helm: Das Tragen eines Helms ist nicht vorgeschrieben. Ein Helm ist jedoch empfehlenswert, um Kopfverletzungen vorzubeugen.
- Versicherung für E-Scooter: Eine Haftpflichtversicherung ist für E-Scooter zwingend vorgeschrieben. Vom Haftpflichtversicherer erhalten Fahrer die Versicherungsplakette zum Aufkleben auf den Roller sowie das Kennzeichen, das sie für das Fahren im Straßenverkehr benötigen.
- Erlaubt nur auf Radwegen: E-Scooter dürfen lediglich auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fahrradstreifen fahren. Nur, wo diese fehlen, dürfen Sie auf die Fahrbahn ausweichen. Auf dem Gehweg und in Fußgängerzonen sind E-Scooter nicht erlaubt. Auch das Fahren entgegen der Fahrtrichtung in Einbahnstraßen ist verboten, es sei denn, es ist ein Zusatzzeichen E-Scooter frei vorhanden.
- Alkohol: Es gelten dieselben Regeln wie für Autofahrer. Für Fahranfänger bis 21 Jahre besteht absolutes Alkoholverbot. Für ältere Fahrer gibt es ab 0,5 Promille 500 Euro Geldbuße, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Ab 1,1 Promille gilt das Fahren unter Alkoholeinfluss als Straftat.
Fazit: Der beste E-Scooter mit Straßenzulassung im Test von Stiftung Warentest (Ausgabe 4/2020) ist der The Urban #BRLN V3 von Walberg. Er kostet 950 Euro. Wer weniger Geld ausgeben möchte, findet im IO Hawk Sparrow ein Modell für 500 Euro, das durch relativ ausgewogene Fahreigenschaften punktet. Der E-Scooter ist jedoch etwas instabiler als der Testsieger.
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