Dutzende Male am Tag schallt dasselbe Kinderlied aus den Lautsprechern. Ebenso häufig müssen sich Eltern die neuesten Abenteuer von Benjamin Blümchen oder anderen, von Kindern geliebten Charakteren anhören. Wer seine Nerven schonen möchte, stattet den Nachwuchs mit Kinderkopfhörern aus. Per Kabel oder über Bluetooth mit dem Abspielgerät verbunden, lassen sie Kinder ihre liebsten Hörspiele und Lieder hören, während Eltern die Ruhe genießen. Kinderkopfhörer müssen einige Anforderungen erfüllen. Sie sollten einen guten Klang bieten, dürfen aber nicht zu laut sein, um das Gehör nicht langfristig zu schädigen. Außerdem sollten sie komfortabel auf dem Kopf sitzen, stabil verarbeitet sein und keine Schadstoffe enthalten. Stiftung Warentest hat sich zwölf Kinder­kopf­hörer im Test angesehen – mit ernüchterndem Ergebnis (Heft 5/2024). Nur ein Testkandidat kann überzeugen. Drei Kopfhörer sind zu laut, einer ist zudem stark mit Schadstoffen belastet und übersteht den Falltest nicht.

Bester Kinderkopfhörer im Test: Nur Tigermedia kann überzeugen

Als einzige Kinderkopfhörer im Test erhalten die Tigermedia Tigerbuddies die Note „Gut“. Die Testsieger klingen gut und blenden Störeinflüsse zuverlässig aus. Zudem sitzen sie komfortabel, auch bei Bewegung, und sind frei von bedenklichen Stoffen. Die Gebrauchsinformationen könnten etwas besser sein. Leichte Kritik übt Stiftung Warentest auch an der Haltbarkeit und am nur mittelmäßigen Gehörschutz. Der Akku hält 24:45 Stunden durch, ein ebenfalls mittelmäßiger Wert.

Warum schneiden die übrigen Kinderkopfhörer so schlecht ab?

Sieben Kinderkopfhörer bewerten die Tester mit der Note „Befriedigend“. Die JBL JR310 bieten einen nur mittelmäßigen Klang und die beiliegende Anleitung enthält nur sehr wenige Informationen, während online keine Anleitung zu finden ist. Gleiches ist bei den OTL Pokémon PK0758 der Fall, die immerhin gut klingen, aber eine geringe Schadstoffbelastung aufweisen, sowie bei den Tonies Lauscher (2. Generation), die ebenfalls einen nur mittelmäßigen Klang bieten. Dafür sind sie frei von Schadstoffen.

Die JBL JR310BT klingen gut, schwächeln allerdings beim Gehörschutz. Klang und Handhabung der JLab JBuddies Studio, der Lenco HPB-110 und der JVC HA-KD7 fallen nur mittelmäßig aus, die Anleitungen für die JVC Kopfhörer enthalten zudem wenige Informationen. Da sie einen sehr guten Gehörschutz bieten, haltbar verarbeitet und zum günstigen Preis erhältlich sind, ernennen die Tester die JLab JBuddies Studio trotz des eher enttäuschenden Klangs zum Preistipp. Die Hama Kids Guard klingen nicht gut, weisen zudem Schwächen beim Gehörschutz auf und sind daher nur „ausreichend“.

Dreimal vergibt Stiftung Warentest die Note „Mangelhaft“: Die Belkin Soundform Mini klingen mittelmäßig, werden aber aufgrund ihres schwachen Gehörschutzes abgewertet. Im Bluetooth-Betrieb können Lautstärken von über 85 dB(A) erreicht werden – zu laut für empfindliche Kinderohren. Im Kabelbetrieb würde die Note für den Gehörschutz dagegen „Sehr gut“ lauten. Beim den Philips TAK4206 ergibt sich das genau umgekehrte Bild: Sie erreichen im Kabelbetrieb Lautstärken von mehr als 85 dB(A), wären im Bluetooth-Betrieb aber „sehr gut“.

Gleich mehrere Mängel weisen die Technisat Technifant Hörchen BT auf. Ihr Klang kann nicht überzeugen und nach dem Falltest sind einige Tasten nicht mehr funktionsfähig. Im Reise-Modus werden Lautstärken von über 85 dB(A) erreicht. Den Modus können Kids sehr einfach per Schieberegler verstellen. In der Kunststoffummantelung des Klinkensteckers finden die Tester zudem Schadstoffe, nämlich den Weichmacher DEHP und kurzkettige Chlorparaffine. Der Gehalt beider Stoffe liegt über den zulässigen EU-Grenzwerten. Technisat hat auf die Benachrichtigung der Tester prompt reagiert und die Auslieferung des betroffenen Produkts gesperrt. Wer die Kopfhörer bereits gekauft hat, kann sie zurückgeben.

Nur ein Kopfhörer-Modell für Kinder kann im Test überzeugen

Lediglich ein Kopfhörer für Kinder erhält im Test von Stiftung Warentest die Note „Gut“ (Heft 5/2024): Die Tigermedia Tigerbuddies überzeugen durch ihren guten Klang und ihren hohen Tragekomfort und sind frei von bedenklichen Stoffen. Preistipp sind die immerhin „befriedigenden“ JLab JBuddies Studio. Drei Testkandidaten werden aufgrund ihres mangelhaften Gehörschutzes abgewertet. Technisat hat die Auslieferung seiner zudem mit Schadstoffen belasteten Kinderkopfhörer mittlerweile eingestellt.

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