Die Gartensaison ist im vollen Gange und Büsche, Bäume und Hecken wuchern fröhlich vor sich hin. Damit Sie viel Freude an Ihrem grünen Paradies haben und sich bei der Gartenarbeit nicht verausgaben müssen, lohnt sich die Investition in gute Gartengeräte. Welche Anforderungen eine gute Gartenschere erfüllen muss und welche Garten- und Astscheren im Test der Stiftung Warentest überzeugt haben, lesen Sie hier.
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Gartenscheren – darauf kommt es an
Sie müssen gut in der Hand liegen, mühelos schneiden und möglichst lange halten: Gartenscheren sind das ganze Jahr über im Einsatz und dienen häufig als Tausendsassa unter den Gartenhelfern. Ob Blumenstängel, Buschwerk oder sogar dünne Äste und Zweige – eine Gartenschere ist immer schnell zur Hand und punktet mit ihrer kleinen Größe und dem geringen Gewicht. Allerdings gibt es deutliche Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Marken. Viele Modelle lassen sich weder anpassen noch reparieren, wenn Griffe oder Klingen vor der Zeit ermüden. Auch die Technik unterscheidet sich deutlich:
Amboss- vs. Bypass-Scheren
1. Bypass-Scheren verfügen über zwei Klingen, die sich aufeinander zu bewegen. Das ist besonders günstig für frisches Grün und fasernde Pflanzen, weil die Schnitte sehr sauber und präzise sind. Der Nachteil: Das Schneiden ist anstrengender und kraftintensiver als bei den Amboss-Varianten.
2. Amboss-Scheren kommen mit nur einer Klinge aus, die beim Schneiden auf einen Amboss trifft. Da diese Technik eine viel effektivere Kraftübersetzung hat und deutlich leichter schneidet als Bypass-Scheren, empfiehlt sich ihr Einsatz vor allem bei hartem und trockenem Holz. Aber aufgepasst: Unter Umständen wird das Schnittgut mehr gequetscht als geschnitten. Das passiert nicht nur bei frischem Grün, sondern auch durch falsche Handhabung, bei zu dickem Gehölz oder alten und minderwertigen Scheren.
Für Hobbygärtner auf Balkon und Terrasse ist daher oft eine Bypass-Schere ausreichend. Wer aber über einen richtigen Garten verfügt, sollte gerade für Sträucher und Holz besser auf eine Gartenschere mit Amboss zurückgreifen.
Die besten Gartenscheren im Test der Stiftung Warentest
Besonders empfehlenswert und Testsieger unter den Gartenscheren ist die Original Löwe 8.107. Sie schneidet auch über längere Zeit besonders leichtgängig und kraftsparend. Die solide Amboss-Schere ist sowohl für Links- als auch für Rechsthänder geeignet und die Öffnungsweite der Schneiden lässt sich nach Bedarf anpassen. Mit ca. 45 Euro gehört die Original Löwe 8.107 (Note „Gut“, hier erhältlich) allerdings zu den teuersten Gartenscheren im Test.
Eine günstigere Alternative ist die zweitplatzierte Gardena Comfort 8787, die mit knapp 20 Euro nur halb so viel kostet. Wie der Testsieger eine Amboss-Schere, hat die Gardena Comfort (hier erhältlich) wegen ihrer dauerhaft kraftsparenden Handhabung mit dem Prädikat „Gut“ abgeschnitten und liefert noch nach über 3.000 Probeschnitten ein zuverlässig gutes Schnittbild.
Beide Hersteller liefern ebenfalls die besten Bypass-Modelle: Ob Original Löwe 14.104 oder Gardena Comfort 8790 (etwa 20 Euro, hier erhältlich) – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit einer „guten“ Wertung im Test und 20 bis 30 Euro Anschaffungskosten fast identisch. Die Gartenschere von Löwe ist allerdings nur für Rechtshänder geeignet, dafür aber mit 180 g die leichteste Schere von allen.
Diese Gartenscheren schneiden auch „gut“ ab:
- Bypass-Schere Felco 6 (etwa 35 Euro, hier erhältlich
)
- Ambos-Schere Wolf Garten Comfort Plus RS 2500 (etwa 15 Euro, hier erhältlich
)
- Bypass-Schere Bauhaus Gartenschere Komfort Alu BHGSB 200 (etwa 17 Euro)
Zusammenfassend erhalten sieben von 19 Gartenscheren im Vergleich die Note „Gut“. Vier Gartenhelfer erzielen eine „befriedigende“ Note, z. B. die Wolf Garten Comfort Plus RR 2500, die Fiskars Single Step P25 und die Siena Garden Bypass-Schere 2-SF. Fünf Gartenscheren bewertet Stiftung Warentest mit der Note „Ausreichend“, drei mit der Note „Mangelhaft“.
Mit Astscheren hoch hinaus
Lassen sich niedrige Sträucher und Büsche noch mit Gartenscheren in Zaum halten, muss für ausgewachsene Hecken und Bäume dagegen zur Astschere gegriffen werden. Denn nicht nur die größere Distanz ist eine Schwierigkeit. Hinzu kommt die Dicke der Zweige und Äste. Zwar preisen die meisten Hersteller schon für ihre Gartenscheren an, dass Durchmesser von bis zu 20 mm kein Problem darstellen. Im Dauertest zeigen sich hierbei jedoch deutliche Ermüdungserscheinungen. Wollen Sie daher weiter kraftschonend arbeiten, nutzen Sie besser eine Astschere: Die längeren Griffe und die Unterstützung durch ein Getriebe sorgen für müheloses Schneiden.
Astscheren im Test: Beste Übersetzung ab 50 cm
Eine erstklassige Bewertung erreichte die Fiskars Power Gear L94: Beständig leichtgängig beim Schneiden, robust und mit austauschbarer Klinge bietet der „gute“ Testsieger viel Komfort in der Handhabung. Einzige negative Punkte: Mit 1.100 g ist die Fiskars Power Gear L94 (hier erhältlich) relativ schwer – und mit einem durchschnittlichen Preis von 70 Euro extrem teuer in der Anschaffung.
Wesentlich leichter und günstiger ist dagegen die Original Löwe 31.050. Nur 650 g wiegt das Leichtgewicht unter den Astscheren und damit gerade einmal halb so viel wie der teure Konkurrent. Auch die Original Löwe (hier erhältlich) erhält im Test der Stiftung Warentest eine „gute“ Wertung, Abstriche müssen allerdings in der Kraftübertragung gemacht werden: Die kürzeren Arme sparen zwar viel Gewicht, haben aber eine entsprechend geringere Hebelwirkung. Sehr dicke Äste sind daher nicht mit ihr zu schneiden. Dafür kostet die Astschere nur etwa 50 Euro.
Wem das noch zu teuer ist, der sollte zu den Marken Gardena oder Siena Garden greifen: Beide Bypass-Scheren, Siena Garden Premium Bypass Astschere (etwa 30 Euro, hier erhältlich) und Gardena Classic 680 B (etwa 25 Euro, hier erhältlich
), kommen zu einer ähnlich guten Wertung. Das Modell von Gardena übertrifft die Konkurrenz nur durch seine sehr gute Haltbarkeit, was das Schneiden und die Handhabung angeht, gibt es keine Unterschiede.
Die „guten“ Astscheren im Überblick:
- Bypass-Astschere Fiskars Power Gear L94 (Testsieger)
- Bypass-Astschere Gardena Classic 680 B
- Amboss-Astschere Berger 4270
- Bypass-Astschere Siena Garden Premium
- Bypass-Astschere Bauhaus Getriebeastschere
- Bypass-Astschere Original Löwe
- Bypass-Astschere Gardena Comfort 650 BT mit Teleskopfunktion
Drei Astscheren müssen sich mit dem Urteil „Befriedigend“ abfinden, zwei mit der Note „Mangelhaft“, darunter auch ein Modell von Obi und aus dem Discounter Lidl. Was Stiftung Warentest an diesen Testkandidaten auszusetzen hat, ist in Heft 7/2015 und online unter test.de nachzulesen. Einen Ratgeber über Gartenscheren finden Sie auf dieser Seite.
Die besten Gärtner-Tipps:
1. Nutzen Sie Teleskopscheren, benötigen Sie durch die größere Hebelwirkung nur einen geringen Kraftaufwand auch bei dicken Gehölzen. Zudem wird weit oben oder ganz am Boden befindliches Holz leicht schneidbar – ohne dass Sie im Hocken oder auf der Leiter arbeiten müssen.
2. Für trockene, harte Hölzer besser eine Astschere nehmen als eine Gartenschere. Das spart Kraft und schont die Werkzeuge.
Fazit: Wollen Sie dauerhaft von Ihrer Garten- oder Astschere profitieren, sollten Sie auf etablierte Markenartikel setzen. Denn nur die ließen sich ohne großen Kraftaufwand benutzen und hielten den Dauerbelastungen im Test stand. Günstigere Noname-Produkte zeigten dagegen deutliche Verschleißerscheinungen vor der Zeit: So brachen bei einigen Modellen die Griffe, andere konnten nicht mehr schneiden, da sich die Klingen spreizten.
Für alle Scherenarten gilt daher: Finger weg von Billig-, Discounter- und Baumarkt-Modellen! Die Scheren von Lidl, Kaufland, Netto und Obi schnitten im Test allesamt mit einer mangelhaften Wertung ab. Eine schlechte Verarbeitung und die geringe Haltbarkeit führten dazu, dass keine der Scheren die Dauerprüfung überstand. Reparaturen waren nicht möglich, da keine Ersatzteile hierfür im Handel erhältlich sind. Der günstige Anschaffungspreis von ca. 3 bis 20 Euro zeigt deutlich, dass hier an der Qualität gespart wurde.
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