Rund 215 Millionen E-Mails sind täglich weltweit unterwegs. Wer eine E-Mail-Adresse erstellen möchte, schaut heute nicht mehr nur nach ausreichend Speicherplatz und komfortabler Bedienung, sondern sucht nach einem Dienst, der E-Mails auch vor Zugriffen von außen schützt. Schließlich geht der Inhalt der Mail nur den Sender und den Empfänger etwas an. Stiftung Warentest hat für Ausgabe 11/2016 des Testmagazins 15 E-Mail-Anbieter geprüft und dabei besonders viel Wert auf den Datenschutz gelegt. Kostenpflichtige Dienste bieten dabei oft mehr Verschlüsselungsmöglichkeiten als Gratis-Provider.
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Kostenpflichtige E-Mail-Dienste bieten die meiste Sicherheit
Testsieger Mailbox.org punktet mit überzeugendem Datenschutz
Für das E-Mail-Programm Mailbox.org Tarif Mail zahlen Nutzer 1,00 Euro pro Monat – können sich dafür aber auf hohe Sicherheit verlassen. Der E-Mail-Anbieter integriert die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung über die Browsererweiterung Mailvelope und schützt vor unerwünschten Mitlesern. Nutzer können ihren privaten Schlüssel zudem passwortgeschützt auf dem Server des Anbieters speichern. Den Weg der E-Mail zum eigenen Server schützt Mailbox.org über den internationalen Standard Dane. Nur eine eigene App bietet der Testsieger nicht. Stiftung Warentest vergibt die Note „Sehr gut“.
Die Ergebnisse für Mailbox.org im Überblick:
+ Technische Prüfung
+ Schutz und Privatsphäre
+ Handhabung
+ keine Mängel im Kleingedruckten
+ unkritisches Datensendeverhalten
Posteo verschlüsselt auch ältere E-Mails auf dem Server
Für Posteo gibt es ebenfalls die Note „Sehr gut“. Der E-Mail-Anbieter verschlüsselt nicht nur die Inhalte eingehender Mails, sondern auch ältere, gespeicherte Nachrichten. Auch dieser E-Mail-Provider bietet keine App. Die Kosten liegen bei 1,00 Euro im Monat.
Die Ergebnisse für Posteo im Überblick:
+ Technische Prüfung
+ Schutz und Privatsphäre
+ Handhabung
+ geringe Mängel im Kleingedruckten
+ unkritisches Datensendeverhalten
Gute Datensicherheit bietet auch Mail.de
Auch das drittplatzierte E-Mail-Programm Mail.de Plusmail bietet eine Transportweg-Verschlüsselung. Inhalte auf dem Server werden nur eingeschränkt verschlüsselt. Mail.de bietet Apps für Android und iOS und kostet 1,95 Euro pro Monat. Das Gesamturteil: „Gut“.
Die Ergebnisse für Mail.de im Überblick:
+ Technische Prüfung
+ Handhabung
+ geringe Mängel im Kleingedruckten
+ unkritisches Datensendeverhalten
– Schutz und Privatsphäre
GMX Topmail: Großes Postfach
Für 4,99 Euro im Monat bietet GMX Topmail ein 10.200 MB großes Postfach, eine App für Android und iOS und guten Datenschutz. Reicht der Speicherplatz nicht, stehen 12.000 MB Cloudspeicher zur Verfügung. Stiftung Warentest vergibt das Urteil „Gut“.
Die Ergebnisse für Mail.de im Überblick:
+ Technische Prüfung
+ Schutz und Privatsphäre
+ Handhabung
+ geringe Mängel im Kleingedruckten
+ unkritisches Datensendeverhalten
Web.de Club: Sicher, aber vergleichsweise teuer
Mit 5,00 Euro im Monat ist ein E-Mail-Postfach bei Web.de Club vergleichsweise teuer. Der E-Mail-Provider bietet aber guten Datenschutz sowie Apps für Android und iOS. Bei der iOS App gibt es jedoch Sicherheitsmängel. Insgesamt erhält der E-Mail-Dienst die Note „Gut“.
Die Ergebnisse für Web.de Club im Überblick:
+ Technische Prüfung
+ Schutz und Privatsphäre
+ Handhabung
+ geringe Mängel im Kleingedruckten
– kritisches Datensendeverhalten der iOS App
Web.de Freemail: Einziger guter kostenloser E-Mail-Anbieter
Wer eine kostenlose E-Mail-Adresse erstellen möchte, erhält bei Web.de Freemail überzeugende Sicherheitsleistungen mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Browser. Als einziger kostenloser E-Mail-Provider erhält der Dienst die Note „Gut“. Sicherheitsmängel zeigt abermals die iOS App.
Die Ergebnisse für Web.de Freemail im Überblick:
+ Schutz und Privatsphäre
+ Handhabung
+ geringe Mängel im Kleingedruckten
– Technische Prüfung
– kritisches Datensendeverhalten der iOS App
Neun E-Mail-Dienste erhalten die Note „Befriedigend“
Die folgenden E-Mail-Provider beurteilt Stiftung Warentest mit „Befriedigend“:
- GMX Freemail (kostenlos)
- Telekom Freemail (kostenlos)
- Freenetmail Basic (kostenlos)
- Telekom Mail & Cloud M (4,95 Euro)
- AOL Mail (kostenlos)
- 1&1 Mail Basic (1,00 Euro)
- Yahoo Mail (kostenlos)
- Microsoft Outlook (kostenlos)
- Google Gmail (kostenlos)
GMX Freemail bietet noch guten Datenschutz inklusive Transportwegverschlüsselung über Dane und E-Mail-Made in Germany. Telekom Freemail sowie Mail & Cloud M und Freenetmail Basic nutzen für die Transportwegverschlüsselung ausschließlich den deutschen Standard E-Mail made in Germany. Eine Sicherung für alte Mails auf dem Server bietet keiner der befriedigenden Dienste an.
Worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine E-Mail-Adresse erstellen
- Überlegen Sie, wie viel Sicherheit Ihr E-Mail-Provider bieten soll. Ist Ihnen vor allem an Komfort gelegen, können Sie ein unverschlüsseltes Postfach bei einem Gratis-Anbieter wählen. Auf dem Transportweg verschlüsseln auch diese Anbieter E-Mails.
- Unverschlüsselte Postfächer lassen sich von überall her abrufen.
- Wer mehr Datenschutz wünscht, wählt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Hier sind E-Mals auf dem kompletten Weg vom Sender zum Empfänger mit einem Schlüssel geschützt.
- Sollen auch ältere Mails verschlüsselt werden, benötigen Sie einen E-Mail-Dienst mit Serververschlüsselung.
Fazit: Sicherheitsbewusste Nutzer sind bei kostenpflichtigen E-Mail-Anbietern am besten aufgehoben. Das zeigt der E-Mail-Provider Test der Stiftung Warentest (Ausgabe 11/2016).
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