Die Inflationsrate in Deutschland sinkt zwar weiter, liegt aber immer noch über 7,0 Prozent. Für April 2023 beträgt sie laut Schätzung des Statistischen Bundesamtes (destatis) 7,2 Prozent – 0,2 Prozentpunkte weniger als im März dieses Jahres und 1,5 Prozent weniger als im Februar 2023. Die Preise für Lebensmittel sind jedoch weiterhin hoch. Auch die gestiegenen Energiekosten belasten die Haushaltskasse der deutschen Verbraucher. Entsprechend gewinnt das Thema Sparen verstärkt an Relevanz. Um mehr über das Sparverhalten der Deutschen herauszufinden, hat die Preisvergleichsplattform idealo.de rund 2.000 Verbraucher und Verbraucherinnen befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass deutsche Konsumenten ihre finanzielle Situation heute schlechter einschätzen als im Vorjahr. Zugleich möchten sich viele Befragte nicht weiter einschränken und gönnen sich hin und wieder Dinge, die sie eigentlich als zu teuer empfinden.
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Inflation: Zwei Drittel schätzen, dass Preise weiter steigen
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsunternehmen Kantar im Auftrag von idealo durchgeführt. Die bundesweite Online-Befragung fand im April 2023 statt, 2.010 Personen nahmen teil. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Online-Shopper in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahre.
Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) zeigt sich immer noch erschreckt über die vielerorts gestiegenen Preise. Rund zwei Drittel (69 Prozent) glauben zudem, dass die Preise auch in Zukunft weiter steigen werden. Nur 20 Prozent gehen davon aus, dass die Inflation stagniert, elf Prozent rechnen mit sinkenden Preisen.
Wie wirkt sich das auf das Kaufverhalten der Befragten aus? Dem Preisvergleich idealo zufolge wird in der Umfrage ein gewisser Inflationstrotz deutlich: So gönnen sich etwa 45 Prozent der Befragten hin und wieder Dinge, die ihnen eigentlich zu teuer erscheinen. Der Grund: Sie haben schlicht keine Lust mehr, sich weiter einzuschränken. 52 Prozent halten dagegen ihr Geld lieber zusammen.
17 Prozent der Befragten denken manchmal, ohnehin nicht genug sparen zu können und es deswegen gar nicht erst versuchen zu müssen. 31 Prozent stimmen dieser Aussage zumindest teilweise zu. 60 Prozent der Befragten lassen sich die Lust am Online-Shopping und Einkaufen in den Geschäften auch durch die hohe Inflationsrate nicht nehmen.
Finanzielle Lage: Mehrheit hält sie für schlechter als im Vorjahr
Nach ihrer eigenen finanziellen Situation befragt, geben insgesamt 40 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, dass sie diese für etwas (30 Prozent) oder viel schlechter (10 Prozent) halten als im Vorjahr. 36 Prozent sagen, ihre finanzielle Lage sei ungefähr gleich geblieben, für 25 Prozent hat sich ihre finanzielle Situation etwas oder deutlich verbessert.
Bedarf zum Sparen sieht ebenfalls die Mehrheit der Verbraucher gegeben. 34 Prozent sagen, dass sie vermehrt darauf achten müssen, wie sie ihr Geld ausgeben. 41 Prozent stimmen dieser Aussage teilweise zu. Nur 22 Prozent geben an, nicht auf ihre Ausgaben zu achten. Insgesamt 61 Prozent der Befragten machen sich Sorgen, nicht mehr mit ihrem Geld auskommen zu können. 36 Prozent machen sich keine solchen Gedanken.
In welchen Bereichen schränken sich deutsche Online-Shopper ein?
Der Preisvergleich idealo wollte auch wissen, in welchen Bereichen deutsche Verbraucher beim Online-Shopping sparen. Abstriche machen die Befragten der Studie zufolge vor allem beim Kauf von Bekleidung und Accessoires. 55 Prozent geben an, für diese Artikel weniger Geld auszugeben als zuvor. Rund die Hälfte (51 Prozent) schränkt sich zudem beim Kauf von Elektronikartikeln ein, 48 Prozent beim Kauf von Hobby- und Freizeitbedarf.
In der Freizeit verzichtet mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) aus finanziellen Gründen auf Restaurantbesuche und den Besuch anderer gastronomischer Betriebe. Bei Sportangeboten möchten sich jedoch nur 36 Prozent der Teilnehmer einschränken. Beim Thema Urlaub sind die Meinungen geteilt: 49 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr eine größere Reise geplant, 51 Prozent verzichten auf lange Reisen.
Sparen durch Preisvergleich
Wie versuchen deutsche Verbraucher, ihre Ausgaben im Blick zu behalten? Die Mehrheit der Befragten gibt an, ein fixes Budget festzulegen (74 Prozent). 66 Prozent sehen sich vermehrt nach Sonderangeboten und reduzierter Ware um oder greifen beim Einkaufen auf No-Name-Artikel sowie die Eigenmarken der Geschäfte zurück. Das ist vor allem bei Lebensmitteln der Fall. 58 Prozent der Befragten vergleichen vor dem Kauf die Preise verschiedener Anbieter, 30 Prozent nutzen zu diesem Zweck Preisvergleichsseiten im Internet.
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