Ein prasselndes Feuer im Kamin verbreitet nicht nur Wärme, sondern auch Gemütlichkeit. Angesichts steigender Öl- und Gaspreise erscheint das Heizen mit Brennholz oder Pellets auch aus finanzieller Sicht attraktiv. Während offene Kamine laut aktueller Gesetzeslage nur gelegentlich betrieben werden dürfen, können Sie einen geschlossenen Kaminofen grundsätzlich immer dann anfeuern, wenn die Temperaturen sinken. Bevor Sie einen neuen Kaminofen kaufen, sind allerdings zahlreiche Details zu beachten. So gibt die Kaminverordnung 2024 zum Beispiel vor, wie viel CO2 und Feinstaub ein Kaminofen maximal ausstoßen darf und welchen Wirkungsgrad er erreichen muss. Welche Kriterien Sie bei der Auswahl weiterhin berücksichtigen sollten und welche Arten von Kaminöfen es eigentlich gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
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Welche Kaminöfen gibt es?
Bei der Auswahl eines Kaminofens stellt sich zunächst die Frage, ob es ein raumluftabhängiges oder ein raumluftunabhängiges Modell sein soll. Weiterhin sind wasserführende Kaminöfen erhältlich, die auch Wasser erhitzen, das dann in die Heizkörper strömt.
1. Raumluftabhängige Kaminöfen
Ein Feuer kann nur entstehen, wenn ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Ein raumluftabhängiger Kaminofen bezieht den benötigten Sauerstoff aus der Raumluft, die durch Schlitze in der Rückwand oder durch die Scheibe ins Innere des Kamins gelangt. Die Luftzufuhr lässt sich in der Regel über Klappen oder Schieber regulieren. Damit ausreichend Sauerstoff in den Raum gelangt, müssen Sie regelmäßig stoßlüften. In Niedrigenergie- und Passivhäusern mit dichter Außenhülle können Sie einen raumluftabhängigen Kaminofen allerdings nicht betreiben. Es besteht ein zu großes Risiko, das Unterdruck entsteht.
2. Raumluftunabhängige Kaminöfen
Ein raumluftunabhängiger Holz- oder Pelletofen bezieht den zur Verbrennung nötigen Sauerstoff aus der Außenluft. Damit das funktioniert, muss er über ein Aluflexrohr mit einer externen Zuluftleitung verbunden werden. Die Luftzufuhr lässt sich auch bei diesen Modellen über Schieber regeln. Durch den Temperaturunterschied kann sich an der Zuluftleitung Kondenswasser absetzen, das entfernt werden sollte. Raumluftunabhängige Kaminöfen eignen sich auch für Niedrigenergie- und Passivhäuser und können wahlweise raumluftabhängig betrieben werden.
3. Wasserführende Kaminöfen
Wasserführende Kaminöfen verfügen über einen Wärmetauscher im Ofensystem, mit dessen Hilfe sie Wasser erhitzen. Das erwärmte Wasser fließt in die Heizkörper. Mit wasserführenden Kaminöfen lassen sich so gleich mehrere Räume beheizen. Sie stehen als Holzöfen und Pelletöfen zur Wahl, darüber hinaus gibt es aber auch Kaminbausätze und Küchenherde in wasserführender Ausführung. Planung und Installation wasserführender Modelle sind recht aufwendig.
Für welche Öfen gilt die Kaminverordnung 2024 und was besagt diese?
Um CO2-Emissionen zu verringern, hat der Gesetzgeber das Bundes-Immissionsschutzgesetz (kurz BImSchV) überarbeitet und die Anforderungen an Feuerungsanlagen mit festen Brennstoffen abermals verschärft. Laut der neuen Kaminverordnung 2024 gelten die folgenden Anforderungen:
- Kohlenmonoxid: maximal 1,25 g/m³ Abgas
- Feinstaub: maximal 0,04 g/m³ Abgas
- Wirkungsgrad: mindestens 73 Prozent
Feuerungsanlagen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, müssen bis Ende 2024 schrittweise außer Betrieb genommen oder umgerüstet werden. Bis zu diesem Stichtag müssen Besitzer von Kaminöfen, die aus den Jahren 1995 bis 2010 stammen, einen genauen Blick auf die Leistungsdaten werfen. Alle Kaminöfen, die ab 2010 auf den Markt gekommen sind, erfüllen die strengen Gesetzesvorgaben bereits. Einige Feuerungsanlagen sind von den Bestimmungen ausgenommen. Das betrifft Einzelraumfeuerungsanlagen, die vor 1950 errichtet wurden und ausschließlich der Wärmeversorgung dienen, sowie Herde und Backöfen mit bis zu 15 kW.
Welche Brennmaterialien gibt es?
Bevor Sie einen neuen Kaminofen kaufen, sollten Sie sich mit den verschiedenen Brennmaterialien auseinandersetzen. Die klassische Variante betreiben Sie mit Holz oder mit Pellets aus Holzspänen und Sägemehl. Darüber hinaus gibt es Gaskamine, die an eine bestehende Gasleitung angeschlossen oder mit Gasflaschen betrieben werden können. Kohle kommt vor allem in Dauerbrandöfen zum Einsatz und eignet sich nicht für jeden Kaminofen. Eher eine dekorative Funktion haben Ethanol-Kamine, die nur eine geringe Heizleistung aufweisen.
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Welchen Kaminofen darf ich aufstellen?
Bei der Frage, welchen Kaminofen Sie in Ihrem Haus überhaupt aufstellen dürfen, sind neben dem BImSchV auch regionale Verordnungen zu beachten. Den Betrieb eines Kaminofens müssen Sie zudem beim zuständigen Schornsteinfeger anzeigen. Der muss den Kaminofen auch begutachten und abnehmen, bevor Sie ihn befeuern dürfen. Damit Ihnen keine Fehlentscheidungen unterlaufen und Sie keine Vorschriften übersehen, beziehen Sie den Schornsteinfeger am besten von Beginn an in die Planung mit ein. Er informiert Sie über die geltende Rechtslage und die Normen, die Sie berücksichtigen müssen, und kann Ihnen wichtige Ratschläge für die Auswahl eines geeigneten Kaminofens geben.
Was muss ich beim Kauf eines Kaminofens beachten?
Bei der Kaufentscheidung sollten Sie die folgenden Punkte berücksichtigen:
- Normen und Gütesiegel: Vergewissern Sie sich, dass der Kaminofen nach DIN EN 13240 zugelassen ist und das CE-Zeichen trägt.
- Verarbeitungsqualität: Prüfen Sie die Qualität der verarbeiteten Materialien und die Stabilität von Türen und Rohransätzen. Der Feuerraumboden sollte aus langlebigem Gusseisen bestehen.
- Heizleistung: Den Wärmebedarf Ihres Wohnraums können Sie von einem Fachbetrieb ermitteln lassen. Als Faustregel gilt eine Nennwärmleistung von 0,1 kW pro Quadratmeter Wohnfläche. In modernen Energiesparhäusern kann dieser Wert jedoch auch geringer ausfallen.
- Design: Funktionalität ist nicht alles. Der neue Kaminofen sollte auch in Ihren Wohnraum passen. Stimmen Sie den Kaminofen daher auf die vorhandene Einrichtung ab.
- Sonderausstattung: Überlegen Sie sich bereits vor dem Kauf, welche Sonderfunktionen Ihr Kaminofen bieten soll. Möchten Sie zum Beispiel die Luftzufuhr automatisch steuern oder den Kamin per App bedienen? Dafür gibt es heute zeitgemäße Lösungen.
- Serviceangebot: Schließlich sollten Sie beachten, welchen Service Sie vom Anbieter erhalten. Wie lang läuft die Garantie? Lassen sich Ersatzteile nachbestellen? Wie lang ist die Lieferzeit?
Wie betreibe ich den Kaminofen sicher?
Bei Feuer ist immer Vorsicht geboten. Beachten Sie daher die folgenden Sicherheitshinweise für den Betrieb Ihres Kaminofens:
- Verwenden Sie nur die vom Hersteller zugelassenen Brennstoffe.
- Verwenden Sie zum Anzünden niemals Brandbeschleuniger wie Spiritus, Benzin oder andere brennbare Flüssigkeiten.
- Schützen Sie den Fußboden mit geeigneten Bodenplatten vor Funkenflug. Die Funkenschutzplatte muss den Grundriss des Kaminofens nach vorn um mindestens 50 cm und zur Seite um mindestens 30 cm überragen.
- Lagern Sie kein brennbares Material im Strahlungsbereich der Feuerraumscheibe. Auch Wäsche sollten Sie nicht zum Trocknen auf den Kaminofen legen.
- Stellen Sie eine ausreichende Luftzufuhr sicher, entweder durch Stoßlüften (raumluftabhängige Kaminöfen) oder eine externe Luftzufuhr (raumluftunabhängige Kaminöfen).
- Halten Sie den Ofen, Schornstein und Ofenrohre frei von Rußablagerungen.
- Lassen Sie Ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem brennenden Kaminofen im Raum.
Welcher Kaminofen ist der richtige für mich?
Welcher Kaminofen der richtige für Sie ist, hängt unter anderem von den örtlichen Gegebenheiten und Vorschriften ab. Außerdem spielt natürlich Ihr Budget eine Rolle. Möchten Sie sich im Wohnraum an einem wärmenden Feuer erfreuen und Sie haben ausreichend Lagerfläche für Brennholz, eignet sich ein klassischer Holzofen. Pellets für den Pelletofen benötigen weniger Lagerplatz. Bei einem vorhandenen Gasanschluss kann alternativ ein Gaskamin zum Einsatz kommen. Wollen Sie mit dem Kaminofen gleich das ganze Haus beheizen, lohnt sich die Anschaffung eines wasserführenden Modells.
So finden Sie den passenden Kaminofen für Ihre Ansprüche
Geeignete Kaminöfen gibt es heute für jeden Anspruch. Bevor Sie einen Kaminofen kaufen, lassen Sie sich von Ihrem Schornsteinfeger beraten, um ein Modell zu finden, das die bundesweiten und regionalen Vorschriften erfüllt. Der Schornsteinfeger oder ein Fachbetrieb können Sie auch bei der Ermittlung der optimalen Heizleistung unterstützen. Um lange Freude an Ihrem neuen Kaminofen zu haben, achten Sie bei der Auswahl auch auf die allgemeine Verarbeitungsqualität und das Serviceangebot des Herstellers.
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Eine Antwort
Ich mag Kaminen mit Ummantelungen. Auf jeden Fall aus Naturstein gemacht. Danke für den Artikel. VG