Smartwatches versprechen, kleine Alleskönner für das Handgelenk zu sein. Per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt, erinnern sie an Termine, zeigen SMS und eingegangene Messenger-Nachrichten sowie Anrufe und E-Mails an. Darüber hinaus sollen sie als Fitnesstracker dienen und beim Sport den Puls kontrollieren, die zurückgelegte Strecke und den Kalorienverbrauch messen. Wer eine Smartwatch kaufen und zu Weihnachten verschenken möchte, hat die Auswahl aus einer Vielzahl von Modellen. Günstige Smartwatches gibt es bereits für unter 80 Euro, für eine aktuelle Apple Watch werden dagegen rund 480 Euro fällig. Ob sich die Ausgabe lohnt, zeigt der Testbericht von Stiftung Warentest (Heft 12/2019). 13 smarte Uhren für Damen und Herren haben sich dem Vergleich stellen müssen. Nur zwei Smartwatches im Test erhalten die Note „Gut“. Die meisten Modelle messen Fitnessdaten ungenau. Die Tester kritisieren zudem den Umgang mit Nutzerdaten: Sechs Anbieter geben personenbezogene Daten an Dritte weiter, darunter auch der Testsieger Apple.
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Apple Watch: Teuer, aber gut
Beste Smartwatch im Test von Stiftung Warentest ist die Apple Watch Series 5 Aluminium 44mm (etwa 480 Euro). Der Testsieger eignet sich sehr gut zum Telefonieren sowie zum Lesen und Schreiben von Nachrichten. Die Fitnessdaten sind fast durchweg korrekt. Das Display überzeugt mit einer scharfen Darstellung und ist stets angeschaltet. Die Akku-Laufzeit ist vergleichsweise gering. Koppeln lässt sich die Apple Watch Series 5 nur mit einem iPhone ab der Serie 6s. Apple gibt zudem personenbezogene Nutzerdaten weiter. Das Gesamturteil von Stiftung Warentest lautet „Gut“.
Die Ergebnisse für die Apple Watch Series 5 Aluminium 44mm im Überblick:
+ Fitness
+ Kommunikation und weitere Funktionen
+ Handhabung
+ Stabilität
+ keine Schadstoffbelastung
– Datenschutz und Datensicherheit
Merkmale:
✓ unterstützte Sportarten: 15
✓ Akkulaufzeit mit/ ohne aktivierten Trainingsmodus: 10/ 85 Stunden
✓ Ladezeit Akku: 2 Stunden
✓ Farb-/ Touchdisplay, 448 dpi Auflösung, Anzeige immer sichtbar
✓ Nutzer können Apps installieren
✓ Navigation mit GPS/ Glonass/ Galileo
✓ mit integriertem Höhenmesser
✓ Musikspieler ohne Smartphone nutzbar
✓ Länge x Breite x Höhe: 44 x 38 x 13 mm
✓ Gewicht: 64 g
Garmin: Genaue Fitnessdaten, leichte Schwächen bei der Kommunikation
Auf den zweiten Platz im Smartwatch-Vergleich von Stiftung Warentest kommt die Garmin Forerunner 245 Music (etwa 335 Euro). Die Smartwatch lässt sich mit Android Smartphones ab Android-Version 5.0 sowie mit iPhones ab iOS 11 koppeln und erhält ebenfalls die Gesamtnote „Gut“. Anders als die Apple Watch wird sie nicht über ein Touchdisplay, sondern über Tasten bedient und lässt sich daher auch mit Handschuhen bequem nutzen. Die Fitnessdaten sind fast durchweg korrekt, außer beim Schwimmen. Auch der Musikspieler funktioniert sehr gut, der Akku hält vergleichsweise lange durch. Laut den Testern nur mittelmäßig ist dagegen die Telefonfunktion. Im Test fällt zudem eine leichte Schadstoffbelastung auf. Der Anbieter erfasst viele personenbezogene Daten, die Tester kritisieren geringe Mängel in der Datenschutzerklärung. Dafür bringt die Smartphone die beste Gebrauchsanweisung im Test mit.
Die Ergebnisse für die Garmin Forerunner 245 Music im Überblick:
+ Fitness
+ Handhabung
+ Stabilität
– Kommunikation und weitere Funktionen
– Datenschutz und Datensicherheit
– Schadstoffbelastung
Merkmale:
✓ unterstützte Sportarten: 18
✓ Akkulaufzeit mit/ ohne aktivierten Trainingsmodus: 16/ 315 Stunden
✓ Ladezeit Akku: 1,3 Stunden
✓ Farbdisplay, 203 dpi Auflösung, Anzeige immer sichtbar
✓ Schlafüberwachung möglich
✓ Nutzer können Apps installieren
✓ Navigation mit GPS/ Glonass/ Galileo
✓ Musikspieler ohne Smartphone nutzbar
✓ Länge x Breite x Höhe: 46 x 42 x 13 mm
✓ Gewicht: 40 g
Ungenaue Fitnessdaten, Mängel beim Datenschutz
Acht Smartwatches im Test erhalten das Gesamturteil „Befriedigend“, darunter die günstige Smartwatch Swisstone SW 700 Pro (etwa 60 Euro), die ebenfalls vergleichsweise preiswerte Denver SW-650
(etwa 99 Euro) sowie die teureren Modelle Fossil Q Explorist HR Gen 4 (etwa 259 Euro), die Samsung Galaxy Watch Active (SM-R500)
(etwa 170 Euro) und die Hybriduhr Withings Steel HR Sport
(etwa 160 Euro), die zusätzlich mit analogem Zeiger und Ziffernblatt ausgestattet ist.
Alle „befriedigenden“ Modelle schwächeln bei der Messung von Fitnessdaten. Die Angaben zum gemessenen Puls sowie zum Kalorienverbrauch und der zurückgelegten Strecke sind bei fast allen getesteten Sportarten ungenau. Das Armband der Samsung Galaxy Watch enthält den Schadstoff Bisphenol A. Die meisten Testkandidaten weisen zudem deutliche bis sehr deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung auf. Ausnahmen bilden die Smartwatches von Swisstone und die Michael Kors Access Runway DW7M1 (etwa 252 Euro). Die Uhren von Fossil, Denver, Michael Kors und Swisstone lassen sich auch ohne Nutzerkonto beim Anbieter und ohne Smartphone-Kopplung verwenden, was die Funktionalität allerdings stark einschränkt.
Die Note „Ausreichend“ geht an die Hybriduhr MyKronoz ZeTime (etwa 104 Euro). Auch bei diesem Modell fallen die Fitnesswerte ungenau aus, die Datenschutzerklärung liegt nur auf Englisch vor. Lediglich „mangelhaft“ ist den Testern zufolge die günstige Smartwatch Xlyne Joli XW Pro (etwa 77 Euro). Sie misst Fitnessdaten ungenau, gibt personenbezogene Daten weiter und das Armband enthält den Schadstoff Bisphenol A.
Fazit: Die teuersten Smartwatches sind auch die besten. Wirklich empfehlen kann Stiftung Warentest nur zwei Smartwatches im Vergleich. Das zeigt der Testbericht in Ausgabe 12/2019 des Testmagazins. Die Apple Watch Series 5 und die Garmin Forerunner 245 Music sind die teuersten Modelle im Test und liefern als einzige genaue Werte für Fitnessdaten. Auch die Kommunikationsfunktionen überzeugen weitgehend. Günstigere Smartwatches erweisen sich als wesentlich ungenauer.
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