Klimaanlagen für zu Hause: Geräte-Typen und Tipps zur Senkung der Raumtemperatur

Sommer, Sonne, Hitze: Wenn gängige Ventilatoren und richtiges Lüften nicht mehr ausreichen, um die Wohnung oder das Büro auf eine angenehme Temperatur herunter zu kühlen, kommen Klimageräte zum Einsatz. Sie sorgen schnell für Abkühlung, senken die Luftfeuchtigkeit und filtern die Raumluft. Der Markt bietet verschiedene Modelle an – mobile Klimaanlagen, Wandklimageräte, Inverter-, Monoblock- und Split-Klimaanlagen. Dieser Ratgeber informiert Sie über die verschiedenen Gerätetypen und deren Vor- und Nachteile. Erfahren Sie auch, welche Klimageräte im Test und Vergleich am besten abschneiden und wie Sie überhitzte Räume im Sommer vermeiden.

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Mobile Klimageräte und ihre Vor- und Nachteile

Mobile Klimageräte eignen sich für Räume bis etwa 65 m³. Diese einteiligen Block-Klimageräte bieten folgende

Vorteile: Sie sind schnell und flexibel einsetzbar und nehmen durch ihre kompakten Maße wenig Platz in Anspruch. Außerdem entfällt bei diesen Geräten das Bohren von Löchern in Decken und Wände. Allerdings sind portable Klimageräte laut und verbrauchen viel Strom. Monoblock-Geräte mit Abluftschlauch haben einen weiteren Nachteil: Die Abwärme und überschüssige Luftfeuchtigkeit werden über den Schlauch nach außen geblasen. Hierzu wird der Schlauch durch einen Fenster- oder Türspalt gesteckt – durch den Spalt dringt aber ständig wieder warme Luft von draußen in den Raum, was den Kühleffekt stark beeinträchtigt. Sie müssen den Fenster- oder Türspalt also zusätzlich abdichten. Hinzu kommt, dass der Schlauch ebenfalls Wärme abstrahlt.

Diese mobilen Klimageräte überzeugen im Test

Gute mobile Klimageräte beziehungsweise Monoblock-Klimaanlagen gibt es zum Beispiel von Whirlpool, De’Longhi, Fakir und Aktobis – wie ein Test im ETM Testmagazin belegt. Fünf mobile Klimageräte hatte das Verbrauchermagazin in Heft 7/2011 geprüft. Testsieger mit der Note „Gut“ wurde das portable Klimagerät Whirlpool AMD 093 (um 500 Euro). Das zuverlässig arbeitende Gerät habe zwar einen erhöhten Platzbedarf, glänze aber mit Funktionsvielfalt, komfortabler Bedienung und guter Kühlleistung, schreiben die Tester. Außerdem kann das mobile Klimagerät von Whirlpool sowohl im Sommer (Kühlen) als auch in den kalten Monaten (Heizen) bedarfsgerecht eingesetzt werden.

Ausstattung des Whirlpool AMD 093

  • 6th-Sense-Sensortechnologie
  • Round-U-Funktion
  • Schlafmodus
  • Schnellkühl-Funktion
  • Turbo-Heizen
  • Staubfilter
  • waschbarer Filter, antibakteriell
  • Installations-Kit

Technische Daten laut Anbieter

  • Kühl-Leistung 3.400 W
  • Heiz-Leistung 3.400 W
  • Energie-Effizienzklasse A
  • Geräuschpegel zwischen 52 und 56 dB (A)
  • Kühlmittel R410a
  • Klimaklasse T1
  • Gewicht 38 kg
  • Abmessungen (H x B x T): 84 x 46 x 36 cm

Die mobilen Klimageräte De’Longhi Pinguino PAC AN 95 (um 500 Euro), Fakir 1020 (um 500 Euro) und Aktobis WDH-TC1046R (um 400 Euro) erreichten ebenfalls eine „gute“ Gesamtnote im Klimageräte-Test des ETM Testmagazins.

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Tipp der Redaktion

Alternativ gibt es mobile Klimaanlagen mit Wasserkühlung, zum Beispiel den Klarstein CTR-1 Luftkühler 4-in-1 (um 100 Euro). Bei diesen Geräten entfällt der Abluftschlauch. Die warme Luft wird durch einen Wassertank geleitet und dadurch abgekühlt. Das Wasser muss regelmäßig nachgefüllt werden.

Split-Klimageräte und ihre Vor- und Nachteile

Foto: Maksym Yemelyanov | Dreamstime.com

Foto: Maksym Yemelyanov | Dreamstime.com

Split-Klimageräte werden fest in der Wand integriert. Sie bestehen aus zwei Teilen: einem Innen- und einem Außenteil. Das Innenteil wird im Gebäude angebracht, das Außenteil an der Fassade montiert. Um beide Teile über eine Rohrleitung miteinander zu verbinden, muss die Außenwand durchbrochen werden. Im Innenteil der Klimaanlage wird die Raumluft gefiltert, entfeuchtet und abgekühlt. Die dabei entstehende Feuchtigkeit wird in einem Sammelbehälter aufgefangen oder durch eine Rohrleitung dem Abwasser zugeführt. Die Wärme wird über das Außengerät an die Umgebung abgegeben.

Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

+ gute Wärmeübertragung
+ höhere Kühlleistung
+ die Luft wird von Staub und Allergenen gereinigt
+ leises Innengerät

Split-Klimageräte bergen aber auch Nachteile:

hohe Anschaffungskosten
hohe Betriebskosten
aufwendige Montage
lautes Außengerät

Achtung!

Klimageräte, die ein fluoriertes Kältemittel enthalten, dürfen nur von einem Fachmann angeschlossen werden. Bei unsachgemäßer Montage kann Kältemittel entweichen. Das hat schädliche Folgen für die Umwelt und die Funktionsfähigkeit des Geräts. Gleiches gilt für die Wartung, Kontrolle und Instandhaltung der Klimaanlage. Außerdem muss bei der Installation die Außenwand durchbrochen werden. Sind Sie Mieter, sollten Sie die Installation eines Splitgeräts unbedingt mit dem Vermieter absprechen und sich schriftlich genehmigen lassen.

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Diese Split-Klimaanlagen überzeugen im Test

Stiftung Warentest hat in Ausgabe 7/2014 zwölf Klimageräte geprüft, darunter neun Split-Geräte. Beste Split-Klimaanlage im Test war die Mitsubishi Electric Deluxe MSZ-FH25VE/MUZ-FH25VE mit Inverter-Technik (Note „Gut“, um 1.250 Euro). Der Testsieger punktete insbesondere mit „guter“ Kühlleistung, Luftströmung und Effizienz sowie „sehr guter“ Temperaturverteilung.

Ausstattung des Mitsubishi Electric Deluxe MSZ-FH25VE

  • 3D i-see Sensor (misst Temperaturveränderungen)
  • „Natural Flow Breeze“ (zur Luftmengenregulierung)
  • Plasma-Quad-Filter (beseitigt Staub, Viren und Bakterien)
  • Infrarot-Sensortechnik (erkennt Körpertemperatur)
  • Double-Vane-Funktion (koordiniert unterschiedliche Luftströme)

Technische Daten laut Anbieter

  • Kühl-Leistung 2.500 W
  • Heiz-Leistung 3.200 W
  • Energie-Effizienzklasse Kühlen A+++
  • Energie-Effizienzklasse Heizen A+++
  • Geräuschpegel zwischen 20 und 36 dB (A)
  • Kühlmittel R410A
  • Gewicht 13,5 kg
  • Abmessungen (B x T x H): 92,5 x 23,4 x 30,5 cm

Tipp der Redaktion

Benötigen Sie in Haus oder Wohnung mehrere Klimaanlage, empfehlen sich sogenannte Multisplit-Klimageräte. Bei diesen Klimaanlagen werden mehrere Innengeräte mit einem Außengerät verbunden.

Silber holte die Stiebel Eltron CAWR 25 exklusiv (Note „Gut“, um 2.000 Euro), die ebenfalls mit „guter“ Kühlleistung, Luftströmung und Effizienz sowie „sehr guter“ Temperaturverteilung punktete. Auf Platz 3 folgen die „guten“ Split-Klimageräte Daikin Ururu Sarara FTXZ25N/RXZ25N (um 3.000 Euro, hier erhältlichDaikin Ururu Sarara FTXZ25N/RXZ25N bei Amazon) und Fujitsu ASYG09LTCA/AOYG09LTC (um 2.300 Euro). Das Daikin bietet eine „sehr gute“ Kühlleistung und ist sehr effizient. Der Kühlkomfort und die Verarbeitung sind aber nur „befriedigend“. Das Modell von Fujitsu hingegen arbeitet effizient und kühlt „gut“, ist aber sehr laut. Weitere Informationen zu diesem Klimaanlagen-Test der Stiftung Warentest lesen Sie hier. Einen Testbericht aus 2020 lesen Sie hier.

In Heft 7/2018 der Stiftung Warentest erhält das Modell von Panasonic als einziges Split-Klimagerät im Test die Note „Gut“. Es besteht aus dem Innengerät CS-Z25TKEW und dem Außengerät CU-Z25TKE und kostet insgesamt 2.510 Euro. Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und überzeugt mit einer effizienten Kühlleistung. Es verbraucht allerdings viel Kältemittel und weist eine schädliche Treibhauswirkung auf. Die Tester kritisieren zudem das Datensendeverhalten der dazugehörigen App. Wie die übrigen Klimageräte abschneiden und was das Verbrauchermagazin kritisiert, lesen Sie in diesem Testbericht.

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Klimaanlagen mit Inverter-Technik

Moderne Klimageräte mit Inverter-Technik senken oder erhöhen die Raumtemperatur stufenlos. Das heißt, nähert sich die Raumtemperatur der Wunschtemperatur, wird die Kühl- beziehungsweise Heizleistung automatisch reduziert. Das Ein- und Ausschalten entfällt. Das spart Energie, vermindert Temperaturschwankungen und erhöht die Lebensdauer der Klimaanlage. Modelle mit Inverter-Technik sind in der Anschaffung zwar teurer als Nicht-Inverter, die Kosten werden durch den geringeren Stromverbrauch aber schnell ausgeglichen.

Wärmepumpen als Klimaanlage

Alternativ haben Sie die Möglichkeit, eine Wärmepumpe als Klimaanlage zu nutzen.

Die Vorteile:
+ langsame und schonende Kühlung
+ je nach Wärmepumpe kann die abgeführte Wärme auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden
+ effiziente Kühlung bei gut gedämmten Gebäuden

Die Nachteile:
hohe Anschaffungskosten
keine Luftentfeuchtung
nur bei gedämmten Gebäuden sinnvoll

Wissenswertes zum Stromverbrauch

Durch den Einsatz einer Klimaanlage steigt der Stromverbrauch im Haushalt. Rund 1.000 W pro m² Fensterfläche braucht ein Klimagerät im Sommer. Bis zu 1.200 Euro Stromkosten können die Anlagen laut Deutscher Energie Agentur verursachen. Ein mobiles Klimagerät ist dabei ein größerer Stromfresser als eine fest installierte Split-Anlage. Möchten Sie den Energieverbrauch regulieren, wählen Sie ein Inverter-Klimagerät oder eine Klimaanlage mit Timer. Die lassen Sie dann zum Beispiel nicht die ganze Nacht laufen, sondern nur die halbe – anschließend sorgt frische Nachtluft für Abkühlung. Achten Sie beim Kauf zudem auf eine hohe Energieeffizienzklasse ab A+ oder besser noch A+++.

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5 Tipps zur Senkung der Raumtemperatur

  • Halten Sie an heißen Tagen tagsüber die Fenster geschlossen.
  • Bringen Sie Jalousien oder Rollos vor den Fenstern an und halten Sie diese tagsüber geschlossen; Rollos in hellen Farben reflektieren die Sonne und lassen dadurch weniger Hitze durch.
  • Fenster mit spezieller Sonnenschutz-Verglasung reflektieren einen großen Teil des einfallenden Lichtes. Vorhandene Fenster lassen sich mit Sonnenschutzfolie nach¬rüsten.
  • Nutzen Sie zum Lüften die kühlen Nacht- und Morgenstunden.
  • Je besser der Wärmeschutz Ihres Hauses ist, desto langsamer dringt Hitze ein.
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