Der Winterurlaub steht an – auf geht es in den Schnee. Auf verschneiten Straßen kommen Sie aber mit Winterreifen allein oft nicht weiter. Jetzt müssen Schneeketten an die Reifen. Auf vielen Gebirgsstraßen besteht bei schneereicher Witterung sogar Schneekettenpflicht. Sind Sie trotzdem ohne Ketten unterwegs, riskieren Sie ein Bußgeld. Aber wie finden Sie eigentlich heraus, welche Ketten zu Ihrem Pkw passen? Wie bringen Sie Schneeketten an Ihrem Fahrzeug an? Welche Geschwindigkeit ist mit Schneeketten erlaubt? Hier kommen die Antworten.
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Welche Schneeketten brauche ich?
Bevor Sie Schneeketten kaufen, müssen Sie zunächst herausfinden, welche zu Ihrem Auto passen. Stimmen Sie die Schneekette auf die Höhe und Breite Ihrer Reifen ab, ebenso auf den Felgendurchmesser. Ein Schneeketten-Konfigurator hilft Ihnen dabei, Schneeketten in der richtigen Größe zu finden. Sie geben einfach Ihr Fahrzeugmodell sowie die Reifendimension und die Felgengröße ein. Der Schneeketten-Konfigurator zeigt Ihnen an, welche Schneeketten in Frage kommen.
Achtung! Bei bestimmten, sehr engen Radkästen können Sie nicht jedes Schneekettensystem anbringen. Beachten Sie hierzu die Angaben in der Bedienungsanleitung Ihres Autos.
Welche Schneeketten bringen Sie am besten durch den Winter?
Spezielle Vorschriften für Schneeketten gibt es in Deutschland nicht. Achten Sie jedoch auf ein TÜV-Siegel, zum Beispiel der TÜV SÜD AG, um geprüfte Ketten zu erhalten. In Österreich müssen Schneeketten der sogenannten Ö-Norm entsprechen. Schneeketten gibt es darüber hinaus in drei unterschiedlichen Ausführungen:
- Seilketten sind die preiswerteste Variante, jedoch recht aufwendig zu montieren.
- Ringketten sind etwas teurer, lassen sich aber einfacher am Reifen anbringen.
- Die einfachste Montage gelingt mit einem Schnellmontagesystem. Diese Systeme benötigen jedoch einen Adapter am Rad, den Sie schon vor der Reise anbringen sollten.
Neben den bekannten Stahlketten sind Schneeketten aus Textilmaterialien erhältlich. Laut den Experten der TÜV SÜD AG ermöglichen Textilketten eine einfache Montage und eignen sich insbesondere bei engen Radkästen. Allerdings nutzen sie sich schneller ab als Schneeketten aus Stahl.
Schneeketten im Test des ÖAMTC (2021): Sechs sind „empfehlenswert“
Wie gut sich Schneeketten auf verschneiten und glatten Straßen bewähren, zeigen zum Beispiel die Tests des österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC). 2021 haben die Experten des ÖAMTC neun Schneeketten auf den Prüfstand gestellt — sechs davon erhielten das Urteil „empfehlenswert“. Die „empfehlenswerten“ Schneeketten aus dem Test sehen Sie in der folgenden Übersicht:
Die drei besten Schneeketten aus dem Test des ÖAMTC 2021
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Weitere „empfehlenswerte“ Schneeketten aus dem Test des ÖAMTC 2021
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Schneeketten im Test des ADAC (2015): Acht sind „gut“
Die Experten des ADAC hatten zuletzt 2015 sieben sieben traditionelle Schneeketten, zwei Schnellmontage-Versionen und drei Traktionshilfen zwischen 30 und 380 Euro geprüft. Das Ergebnis: Acht Schneeketten erreichten ein „gutes“ Gesamtergebnis. Beste Schneekette im Test war die Pewag Servo mit automatischem Seilzugspanner. Der Testsieger überzeugte z. B. mit leichter Montage und Demontage sowie guten Schneetraktionen mit und ohne ASR. Auch eignet sie sich sehr gut für Eis und ist verschleißfest. Lediglich bei ABS-Bremsung auf Schnee zeigte die Pewag Servo leichte Schwächen. Platz 2 ging an die Walmec Klack & Go New mit zwei automatischen Seilzugspannern. Die Schneekette ist einfach zu montieren sowie demontieren und ist gut für Schnee und Eis geeignet.
Bei den Schneeketten-Schnellmontagesystemen hatte die RUD Centrax die Nase vorn. Sie bietet gute ABS-Bremseigenschaften auf Schnee, gute Traktion auf Eis und gute Verschleißeigenschaften. Manko: Schwächen bei der Traktion auf Schnee und ABS-Bremsungen auf Eis.
Bei den Traktionshilfen aus Kunststoff erreichte das Seilgeflecht Michelin Easy Grip ein „gutes“ Testergebnis. Pluspunkte gab es für die einfache Montage und Demontage, die sehr gute Schneetraktion ohne ASR und die sehr guten Bremseigenschaften auf Schnee. Dennoch zeigten die Traktionshilfen auch Schwächen, z. B. bei Schneetraktionen mit ASR, auf Eis und bei der Haltbarkeit.
Die besten Schneeketten aus dem ADAC-Test 2015
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Gut zu wissen: Derzeit gibt es keinen aktuelleren Schneeketten-Test des ADAC (Stand Dezember 2023).
Wo und wann herrscht Schneekettenpflicht?
In Deutschland besteht keine allgemeine Schneekettenpflicht. Achten Sie bei schneereichen Witterungsverhältnissen auf blaue Verkehrsschilder mit weißem Schneekettensymbol. Diese zeigen eine temporäre Schneekettenpflicht an. Fahren Sie trotzdem ohne Schneeketten, droht ein Bußgeld.
Auch in Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien sowie Südtirol wird die Schneekettenpflicht bedarfsweise ausgesprochen. Ein Verkehrsschild mit Schneekettensymbol informiert, wann und auf welchen Strecken Sie Schneeketten montieren müssen.
In Slowenien besteht zwischen dem 15. November und dem 15. März Winterreifenpflicht (hier mehr zum Thema). Winterreifen können Sie hier durch Sommerreifen mit mindestens 3 mm Profiltiefe und Schneeketten ersetzen. In Kroatien müssen Sie bei winterlicher Witterung Schneeketten mitführen und diese auf schnee- und eisbedeckten Straßen anlegen. In den Regionen Lika und Gorski Kotar besteht allgemeine Schneekettenpflicht.
Wo kann ich Schneeketten kaufen?
Schneeketten erhalten Sie natürlich auch über das Internet. Haben Sie mit einem Schneeketten-Konfigurator die erforderliche Größe oder schon ein bevorzugtes Modell ermittelt, können Sie online preiswerte Ketten finden.Sind Sie sich unsicher, welche Schneeketten zu Ihrem Fahrzeug passen, finden Sie Schneeketten bei vielen Autohändlern, im Kfz-Zubehörhandel sowie bei den Automobilclubs, etwa in den Geschäftsstellen des ADAC. Um die richtigen Schneeketten zu finden, notieren Sie sich den Fahrzeugtyp, die genaue Reifengröße und die Felgenbreite.
Was kosten Schneeketten?
Die Kosten für Schneeketten richten sich nach dem jeweiligen System. Seilketten erhalten Sie schon ab etwa 20 Euro. Ringketten erhalten Sie ab etwa 130 Euro. Die höchsten meisten Kosten fallen für Schnellmontagesysteme an.
Kann ich Schneeketten ausleihen?
Sind Ihnen die Preise für Schneeketten zu hoch, können Sie stattdessen Schneeketten ausleihen. Die Möglichkeit zum Mietkauf bieten die Geschäftsstellen vieler Automobilclubs, z. B. der ADAC. Haben Sie Schneeketten gekauft, sie aber nicht gebraucht, können Sie diese innerhalb von vier Wochen in die Geschäftsstelle zurückbringen. Den Kaufpreis erhalten Sie erstattet, zahlen müssen Sie nur eine Servicegebühr von drei Euro pro Tag. Der Vorteil, wenn Sie sich auf diese Weise Schneeketten ausleihen: Sie erhalten neue, aktuelle Modelle.
Schneeketten montieren: Tipps für das richtige Anlegen
- Schneeketten montieren kann zur Herausforderung werden, insbesondere bei kalter Witterung. Die Ketten sollten Sie auf jeden Fall schon vor der schneebedeckten Passage anlegen. Hat sich der Reifen einmal im Schnee festgefahren, ist die Montage nämlich schwierig. Die Ketten sollten locker um den Reifen liegen und sich etwa 1 cm von der Lauffläche anheben lassen. Nach etwa 50 bis 100 m überprüfen Sie den korrekten Sitz und spannen die Ketten bei Bedarf nach.
- Schneeketten müssen Sie jeweils auf alle Räder der angetriebenen Achsen aufziehen, bei Allrad-Fahrzeugen auf mindestens zwei Antriebsräder.
- Sowohl die Experten des ADAC als auch des TÜV SÜD AG empfehlen, das Anlegen der Schneeketten mindestens einmal in der heimischen Garage zu üben. Diese Übung zahlt sich aus, wen Sie bei Schnee und Eis mit klammen Fingern Schneeketten montieren müssen. Legen Sie neben den Schneeketten am besten auch Arbeitshandschuhe und eine Unterlage in den Kofferraum.
- Sobald die Strecke schneefrei ist, sollten Sie die Ketten wieder abnehmen, um Verschleiß zu vermeiden.
- Bringen Sie Schneeketten nicht an Sommerreifen an, selbst wenn dies in einigen Urlaubsländern erlaubt ist. Ziehen Sie Schneeketten auf Sommerreifen auf, hat der Wagen an der Antriebsachse eine sehr gute Haftung, an der nicht angetriebenen Achse jedoch so gut wie gar keine. Das bringt das Auto schnell ins Schleudern.
Tipps zum Fahren mit Schneeketten
- Schneeketten können das Fahr- und Bremsverhalten des Fahrzeugs verändern. Für das Fahren mit Schneeketten gilt daher eine maximale Geschwindigkeit von 50 km/h. Auch viele Urlaubsländer wie Frankreich und Italien schreiben diese maximale Geschwindigkeit vor.
- Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP sowie die Antischlupfregelung ASR sollten Sie zum Fahren mit Schneeketten ausschalten. Die Ketten benötigen an den Rädern einen höheren Schlupf, um voranzukommen.
- Sobald die Straße schneefrei ist, montieren Sie die Ketten wieder ab. Sie verschleißen sonst schnell und der Straßenbelag wird strapaziert.
Fazit: Beim Urlaub in schneereichen Regionen dürfen Schneeketten im Gepäck nicht fehlen. Wollen Sie Schneeketten kaufen (hier stellen wir drei gute und günstige Schneeketten vor), stehen verschiedene Systeme zur Wahl. Gute Sicherheit bieten fast alle, vorausgesetzt, dass sie genau zu Ihrem Fahrzeugtyp und zur Reifengröße passen.
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