Der Winter lockt viele Menschen aufs Eis. Auf den Eisbahnen probieren sich nun wieder Kinder und Erwachsene auf den Kufen aus, einige Städte bieten sogar eigens angelegte Eisbahnen im Freien und mitten in der Innenstadt. Wenn die Eisdecke dick genug ist, lädt auch der See zum fröhlichen Wintersport ein. Voraussetzung für das Vergnügen auf dem Eis sind natürlich die richtigen Schlittschuhe. Die Auswahl unter den verschiedenen Modellen ist mittlerweile riesig. Hier erfahren Sie, welche Schlittschuhe die richtigen für Sie sind und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
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Schlittschuhe für Eishockey
Eishockey-Schlittschuhe sind eigens für Eishockeyspieler entwickelt und besitzen einen sehr hohen Schaft, um die Knöchel vor Verletzungen zu schützen. Mit Schnürbändern lassen sie sich passgenau schnüren. Die Kufen dieser Schlittschuhe bestehen aus legiertem Stahl, die Schuhe selbst aus robustem Kunststoff. Die Kufen sind vergleichsweise kurz, mit gebogener Auflagefläche, um schnelle Bewegungen auf dem Eis zu ermöglichen. Durch den sehr guten Sitz und den hinten verlängerten Schaft eignen sich Eishockeyschuhe auch für Schlittschuh-Anfänger. Modelle speziell für Frauen gibt es nicht, allerdings Schlittschuhe in vielen verschiedenen Fußbreiten. Eishockeyschuhe gibt es beispielsweise von Bauer oder K2 für Preise zwischen 30 und 200 Euro.
Schlittschuhe für den Eiskunstlauf
Eiskunstlauf-Schlittschuhe haben Kufen aus gehärtetem Stahl mit einer Breite von drei bis vier Millimeter und einem gezackten Rand an der Vorderseite, um Sprünge aufzufangen. In Längsrichtung sind die Kufen leicht gekurvt. Der Schaft reicht bis über die Waden. Diese Schlittschuhe eignen sich hervorragend für Kunststücke auf dem Eis, weniger für schnelle Fahrten. Firmen wie Graf und Riedell stellen Eiskunstlauf-Schlittschuhe her. Die Preise liegen zwischen 150 und 400 Euro für Profi-Modelle.
Eisschnelllaufschuhe – schnelle Flitzer
Eisschnelllaufschuhe besitzen besonders lange und dünne Kufen, um für hohes Tempo auf dem Eis zu sorgen. Die Kufen sind etwa 38 cm bis 45 cm lang und 1,3 bis 1,5 mm breit sowie vorne leicht gerundet. Die Schuhe bestehen aus Leder, der Schaft reicht meist bis unterhalb des Knöchels. Gedacht sind diese Schlittschuhe für Profi- und Hobbysportler. Eisschnelllaufschuhe von Firmen wie Viking oder Nadjam kosten zwischen 70 und 150 Euro.
Freizeit-Schlittschuhe – praktische Allrounder
Wer ohne sportlichen Ehrgeiz, sondern einfach nur zum Spaß auf dem Eis stehen möchte, entscheidet sich am besten für Freizeit-Schlittschuhe. Diese sind praktische Allrounder, die mit etwas längeren Kufen als ein Eishockeyschuh daher kommen. So wird höheres Tempo möglich, allerdings sitzen viele der Schuhe nicht ganz so fest wie ein Eishockeyschuh. Ideal sind sie für geübte Freizeitläufer. Modelle von Hudora gibt es schon ab etwa 35 Euro, Schlittschuhe von K2 ab etwa 50 Euro.
Schlittschuhe für Kinder
Kinder-Schlittschuhe lassen sich meist in der Größe verstellen; bis zu fünf Schuhgrößen können die mitwachsenden Schuhe auf diese Weise überbrücken. Besonders festen Halt bieten Modelle mit Schnürsenkeln, Eishockey-Schlittschuhe sind für Anfänger ideal, da der hinten längere Schaft Stürze vermeidet. Hudora Schlittschuhe für Kinder kosten ab 35 Euro aufwärts, verstellbare Modelle von K2 ab etwa 50 Euro.
Gleitschuhe – ideal für Anfänger
Ein Gleitschuh ist kein Schlittschuh im eigentlichen Sinne. Diese Sportgeräte sind entweder mit einer glatten Gleitfläche oder mit Doppelkufen ausgestattet und dienen zum Gleiten auf Schnee und Eis. Sie können über normales Schuhwerk gespannt werden, sind vergleichsweise günstig und sehr leicht zu kontrollieren. Das macht sie ideal für Einsteiger. Gleitschuhe gibt es etwa von Hudora ab 15 Euro aufwärts.
Welche Schlittschuhe sind empfehlenswert?
Im Heft 12/2007 hat Stiftung Warentest 16 Schlittschuhe unter die Lupe genommen, darunter fünf Eishockey- und elf Allroundmodelle. Testsieger bei den Eishockeyschuhen wurde der Graf Super 103 t’blade, gefolgt vom ebenfalls „guten“ Bauer Flexlite 14. Bester Allround-Freizeitschlittschuh im Test war der insgesamt „gute“ Nike Recreational Ice II. Silber ging an den Balzer Tiger Sky. Auf Platz 3 landete der Hudora Speed 66. Einzige Kinder-Schlittschuhe im Test waren die B-Square Schlittschuhe von Lidl – sie schnitten allerdings mit dem Gesamturteil „Befriedigend“ ab. Unter den Eisschnelllaufschuhen empfiehlt das skate-In Magazin (Heft 6/2009) den Powerslide Elegance für Damen.
Schlittschuhen kaufen: Worauf Sie achten müssen
Haben Sie einige Modelle in die engere Auswahl genommen, prüfen Sie die Details:
- Achten Sie auf den optimalen Sitz. Die Schlittschuhe dürfen am Schaft keine Falten werfen und an den Zehen nicht drücken, zudem müssen Sie den Füßen guten Halt bieten. Da Sie beim Schlittschuhlaufen für gewöhnlich warme Socken tragen, ziehen Sie diese auch zur Schuhanprobe an.
- Die Innenpolsterung sollte weich sein und darf ebenfalls nicht drücken. Gleichsam darf sie nicht zu Schweißfüßen führen.
- Entscheiden Sie sich für bereits vorgeschliffene Kufen, auf diese Weise sparen Sie sich den Erstschliff im Fachgeschäft. Für besonders gute Gleiteigenschaften ist der Hohlschliff der Kufe zu beachten; unter Hohlschliff versteht man zwei scharfe Kanten an der Außenseite der Kufen, die das Fahrverhalten der Schlittschuhe beeinflussen.
- Der Kufenhalter aus Kunststoff, der Kufe und Schlittschuh miteinander verbindet, sollte möglichst stabil sein.
- Hochwertige Schlittschuhe sollten außerdem das TÜV/GS-Siegel für geprüfte Sicherheit aufweisen.
Tipps zum Schleifen, Einfetten & Aufbewahren
Auch Schlittschuhe brauchen Pflege, wenn Sie möglichst lange Freude an Ihnen haben möchten. Zu den wichtigen Pflegeschritten gehört der richtige Schliff: Der Hohlschliff lässt zwischen Schuh und Eis eine dünne Wasserschicht entstehen, die das Gleiten erst möglich macht. Von Zeit zu Zeit müssen die Hohlrillen für einen möglichst guten Fahrkomfort nachgeschliffen werden. Ebenso wichtig ist der Radius, der die Auflagefläche der Kufe auf dem Eis und damit die Fahreigenschaften bestimmt. Wie groß der Radius sein soll, hängt auch vom eigenen Körpergewicht ab: Je geringer das Gewicht, desto kleiner sollte der Radius sein. Wer Schlittschuhe schleifen lassen möchte, wendet sich am besten an den Fachhandel.
Trocknen Sie die Kufen nach jedem Schlittschuhlauf gut mit einem weichen Tuch ab. Lagern Sie die Schuhe über den Sommer ein, sollten Sie die Schlittschuhe einfetten. Das Öl schützt die Kufen vor Rost. Schützen Sie die Kufen außerdem mit Kufenschonern, damit die Schärfe erhalten bleibt.
Für Kinder sind besonders größenverstellbare Schlittschuhe beliebt. Möchten Sie die Schlittschuhe einstellen und für die nächste Wintersaison fit machen, können Sie die Weite bei den meisten Modellen mit seitlichen Schnallen regulieren. Die Schuhe sollten dem Fuß so genau wie möglich angepasst werden, um sicheren Halt zu bieten.
Fazit: Schlittschuhe sollten perfekt passen – an den Fuß und zu den eigenen Fahreigenschaften. Anfänger sind mit Eishockeyschuhen und Allroundern gut beraten, erfahrene Schlittschuhläufer finden im Fachhandel genau die Schlittschuhe, die zu ihren Bedürfnissen passen.
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