Wer eine neue Brille benötigt, kann sich an ein lokales Optiker-Fachgeschäft wenden oder eine der großen, deutschlandweit operierenden Ketten in Anspruch nehmen. Die meisten Optiker-Ketten sind heute nicht mehr nur in ihren Filialen tätig, sondern bieten auch online eine große Auswahl an Fassungen an. Per Webcam lassen sich Brillenfassungen digital anprobieren, in vielen Fällen ist sogar ein Online-Sehtest möglich. Doch wie sieht es mit der Beratung, dem Kundenservice und der Qualität der fertigen Brillen aus? Stiftung Warentest ist genau diesen Fragen nachgegangen und hat sich die sechs umsatzstärksten deutschen Augenoptiker im Test genauer angesehen (Heft 09/2023). Das Ergebnis fällt insgesamt ernüchternd aus. Keiner der Testkandidaten erreicht die Note „Gut“. Schwächen gibt es vor allem bei der Fassungsanpassung. Viele der getesteten Brillen sitzen nicht richtig, was zu Druckstellen führt und auch das Sehen beeinträchtigt.
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Bester Augenoptiker im Vergleich ist Fielmann
Selbst als Testsieger unter den Augenoptikern erhält Fielmann nur die Gesamtnote „Befriedigend“. Da im Testzeitraum die Online-Bestellung von Korrektionsbrillen noch nicht möglich war, haben die Tester das Angebot vor Ort geprüft. Bei der Bestimmung und dem Ausgleich der Fehlsichtigkeit kann sich die der umsatzstärkste deutsche Optiker bewähren, bei der Anpassung der Fassung gibt es aber Schwächen. Die fachliche Beratung bewerten die Tester als mittelmäßig, den Kundenservice dagegen als gut. Die AGB weisen keine Mängel auf. Ein weiterer Pluspunkt sind die unbegrenzten Rückgabemöglichkeiten.
Die Ergebnisse für Fielmann im Überblick:
- Kundenservice
- keine Mängel in den AGB
- Qualität der Brillen
- fachliche Beratung und Information
Merkmale:
- Online-Bestellung von Korrektionsbrillen möglich
- Spanne der bezahlten Preise für Einstärkenbrillen: 260 – 320 Euro
- Bezahlte Preise für Gleitsicht-/ Arbeitsplatzbrillen: 435/ 250 Euro
- Art des Einkaufs: Sehtest 5 x vor Ort/ Fassungswahl 5 x vor Ort/ Beauftragung 5 x vor Ort
- Anzahl der Filialen in Deutschland: 615
- Website: fielmann.de
- Garantien bei Material- und Fertigungsfehlern: mind. 24 Monate
- Rückgabe bei Unverträglichkeit von Gleitsichtbrillen möglich: unbegrenzt
- Rückgabe bei Nichtgefallen möglich: unbegrenzt
- Einarbeitung von Korrektionsgläsern in Brillenfassungen anderer Mitarbeiter möglich
Gute Beratung gibt es bei Apollo
Apollo fällt im Test durch gute Beratung und guten Kundenservice auf. Der Optiker gehört zum internationalen Brillenkonzern EssilorLuxottica. Brillen können in den Filialen und online über die Website bestellt werden. Die Bestimmung der Fehlsichtigkeit sowie der Ausgleich können die Tester überzeugen. Schlechtere Bewertungen gibt es dagegen für die Zentrierung der Brillengläser und die Anpassung der Fassungen. Die AGB sind immerhin weitgehend frei von Mängeln. Insgesamt gibt es für die Optiker-Kette die Note „Befriedigend“.
Die Ergebnisse für Apollo im Überblick:
- fachliche Beratung und Information
- Kundenservice
- nur sehr geringe Mängel in den AGB
-
- Qualität der Brillen
Merkmale:
-
-
- Online-Bestellung von Korrektionsbrillen möglich
- Spanne der bezahlten Preise für Einstärkenbrillen: 235 – 395 Euro
- Bezahlte Preise für Gleitsicht-/ Arbeitsplatzbrillen: 540/ 340 Euro
- Online-Angebote für Korrektionsbrillen: Einstärken- und Gleitsichtbrillen bis +10/ -10 Dioptrien
- Art des Einkaufs: Sehtest 5 x vor Ort/ Fassungswahl 4 x vor Ort, 1 x online/ Beauftragung 5 x vor Ort
- Anzahl der Filialen in Deutschland: 905
- Website: apollo.de
- Garantien bei Material- und Fertigungsfehlern: mind. 24 Monate
- Rückgabe bei Unverträglichkeit von Gleitsichtbrillen möglich: 6 Monate
- Rückgabe bei Nichtgefallen möglich: 6 Monate
- Einarbeitung von Korrektionsgläsern in Brillenfassungen anderer Mitarbeiter möglich
-
So bewähren sich die weiteren Augenoptiker im Test
Die Note „Befriedigend“ geht auch an Brillen.de. Der Brillendiscounter wirbt mit nie dagewesenen Niedrigpreisen, im Praxistest passen die über das Internet gebuchten Brillendeals aber nicht zum Testszenario vor Ort. In den recht kleinen Filialen wird der Sehtest zumeist von einer per Video-Chat zugeschalteten Optiker-Fachkraft durchgeführt. Bei der Anpassung der Fassungen gibt es abermals Probleme, insbesondere bei der getesteten Arbeitsbrille.
Der als reiner Internet-Händler gestartete Optiker Mister Spex schneidet ebenfalls mit der Note „Befriedigend“ ab. Der Augenoptiker punktet durch die beste Beratung im Test. Die Sehstärke lässt sich zwar am heimischen Computer selbst bestimmen, in den Filialen fällt aber ein weiterer Sehtest an. Einige Testfassungen sitzen allerdings schief.
Mit der Note „Ausreichend“ bewerten die Tester Eyes + More und Pro Optik. Eyes + More gehört zum europäischen Optiker-Unternehmen Nexeye und bietet ausschließlich eigene Fassungen an. Der Optiker bietet die günstigsten Preise im Test, wobei die Internet-Angebote auch vor Ort gelten. Eine virtuelle Anprobe der Fassungen über hochgeladene Fotos ist jedoch nicht möglich. Ein weiteres Manko ist das lediglich „ausreichende“ Ergebnis bei der Bestimmung und dem Ausgleich der Fehlsichtigkeit. Pro Optik ist mit nur 195 Filialen in Deutschland vertreten. Der Anbieter punktet durch hohes Tempo: Im Schnitt sind die Brillen nach drei Werktagen abholbereit. Online ist die Auswahl an Brillenfassungen klein und es stehen kaum weitergehende Informationen zur Verfügung. Die Fassungen sitzen oft nicht bequem.
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Augenoptiker im Test: Fielmann führt das Testfeld an
Unter den sechs von Stiftung Warentest geprüften Augenoptikern erhält keiner eine bessere Note als „Befriedigend“ (Ausgabe 09/2023). Vorn liegt Fielmann, gefolgt von Apollo und Brillen.de.
