Mit diesen Tipps finden Sie den richtigen Fahrradhelm

Radfahren ist gesund, schont die Umwelt – und macht außerdem Spaß. Eine Helmpflicht für Radfahrer gibt es in Deutschland nicht. Doch auch Stürze bei geringer Geschwindigkeit können ernste Kopfverletzungen nach sich ziehen. Einen Fahrradhelm zu tragen, wird daher sowohl für Kinder als auch für Erwachsene empfohlen. Das gilt insbesondere für Radfahrer, die gerne mit hoher Geschwindigkeit oder im Gelände unterwegs sind. Was muss ein guter Fahrradhelm bieten? Wie erkennen Sie geeignete Helme und was sollten Sie beim Kauf beachten? Dieser Ratgeber gibt Antworten und Tipps, wie Sie den richtigen Helm finden.

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Die verschiedenen Fahrradhelm-Arten im Überblick:

Ob für den Stadtverkehr oder für das Gelände: Es gibt viele unterschiedliche Arten von Fahrradhelmen.Worin unterscheiden sie sich? Ein City-Helm ist für den Stadtverkehr gedacht. City-Helme gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Designs. Bekannte Hersteller sind beispielsweise uvex und ABUS. Günstige Helme gibt es schon ab 20 Euro, Markenmodelle können bis 200 Euro kosten.

Ein Rennradhelm zeichnet sich durch aerodynamische Form und besonders gute Belüftung aus. Rennradhelme sollten zudem nicht mehr als 300 Gramm wiegen. Erforderlich sind außerdem gute Dämpfungseigenschaften, mit denen der Fahrradhelm Schläge und Stöße abfedert.

Den MTB-Helm für Mountainbiker gibt es als klassische, offene Variante, aber auch als Fullface-Helm, der den gesamten Gesichtsbereich schützt. Fullface-Helme stammen ursprünglich aus der Downhill-Szene, deren Fahrer mit hoher Geschwindigkeit steile Hänge hinabfahren. MTB-Helme sind vergleichsweise schwer, haben im besten Fall herausnehmbare Polster und ein Visier zum Schutz vor Sonne und Schmutz. Gute Modelle gibt es beispielsweise von uvex und Giro, die Preise liegen zwischen 60 und 200 Euro.

Auch den BMX-Helm gibt es als Fullface-Helm oder als offenes Modell. BMX-Helme sind kompakt und rundlich geformt, mit vergleichsweise kleinen Lüftungsschlitzen. Praktisch ist ein Visier, das vor Sonne, Insekten und Schmutz gleichermaßen schützt. Bekannte Marken sind etwa Giro, O’Neil und uvex. Preislich liegen diese Helme zwischen 40 und 200 Euro.

Der E-Bike-Helm muss sich zumeist im Stadtverkehr bewähren. Er ist rundlich geformt, erhältlich sind Halbschalen und seltener Fullface-Helme. Giro, ABUS und weitere Markenhersteller bieten E-Bike-Helme für Preise zwischen 40 und etwa 200 Euro an.

Fahrradhelme für Kinder

Natürlich gibt es zu jedem Modell auch eine entsprechende Ausführung für Kinder. Ein Kinderhelm sollte nicht nur perfekt passen, sondern auch über Sicherheitsmerkmale wie Reflektoren oder sogar eine LED-Beleuchtung verfügen. Eine gute Belüftung ist ebenfalls Pflicht. Insektengitter über den Belüftungsschlitzen schützen vor Bienen, Wespen und anderem Fluggetier. Damit auch die Jüngsten sicher mit ihren Eltern unterwegs sind, gibt es zudem spezielle Fahrradhelme für Kleinkinder. Kinderhelme bieten nahezu alle Markenhersteller an, darunter Alpina und ABUS. Die Preise beginnen bei etwa 20 Euro.

Diese Kinderhelme überzeugen in Tests:

Foto: Limar | Kinder-Radhelm 242

Foto: Limar | Kinder-Radhelm 242

Der ADAC hat im Juni 2013 und acht Fahrradhelme für Kinder und Jugendliche geprüft. Mit dem Testsieger Limar 242 (ab 27 Euro, hier erhältlichLimar 242 bei Amazon) und dem KED Meggy Originals (ab 20 Euro, hier erhältlichKED Meggy Originals bei Amazon) setzten sich zwei klassische Fahrradhelme an die Spitze. Die beiden „guten“ Modelle überzeugten in puncto Unfallschutz, Komfort und Trageeigenschaften. Zudem sind die Helme frei von Schadstoffen.

Im Kinderhelm-Test der Stiftung Warentest (Heft 5/2012) landeten der Limar 515 (ab 25 Euro, hier erhältlichLimar 515 bei Amazon) und der Prophete TX-07 (ab 15 Euro, hier erhältlichProphete TX-07 bei Amazon) mit der Gesamtnote „Gut“ auf dem Siegertreppchen. Der Limar bspw. überzeugte als einziger Helm mit durchweg „guten“ bis „sehr guten“ Noten. Der Prophete ist „billig und gut“. Der Giro Flume (Note „Gut“) sicherte sich die Silbermedaille. Er sei am einfachsten zu handhaben, im Dunkeln aber kaum zu sehen, schreiben die Tester.

Stiftung Warentest hat sich in Ausgabe 6/2016 acht Helme für Kleinkinder und elf Fahrradhelme für größere Kinder genauer angesehen. Knapp die Hälfte aller Radhelme besteht den Test mit einer „guten“ Gesamtnote. Bei den Radhelmen für Kleinkinder schneidet der Nutcase Little Nutty (Note „Gut“, ab 50 Euro, hier erhältlichNutcase Little Nutty bei Amazon) am besten ab. Der Testsieger ist robust und schützt gut vor Kopfverletzungen. Bei den Fahrradhelmen für Kinder ab etwa zehn Jahren hat der Cratoni Akino (Note „Gut“, ab 25 Euro, hier erhältlichCratoni Akino bei Amazon) die Nase vorn. Der Testsieger überzeugt mit guter Stoßdämpfung und Tragekomfort. Zum vollständigen Test gelangen Sie hier.

Besteht in Deutschland Fahrradhelm-Pflicht?

Es gibt in Deutschland keine Pflicht, einen Fahrradhelm zu tragen, weder für Erwachsene noch für Kinder. Es besteht lediglich eine Empfehlung. Eine Ausnahme sind Pedelecs, die 45 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen: Auf motorisierten Rädern, die schneller als 20 km/h fahren, müssen spezielle Helme getragen werden. Geeignete Fahrradhelme müssen sowohl das GS-Zeichen des TÜVs für geprüfte Sicherheit als auch die CE-Kennzeichnung tragen. Außerdem müssen Sie der aktuellen europäischen Prüfnorm DIN EN 1078 entsprechen.

Tipp der Redaktion

Nach einer Entscheidung des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichts haben Radfahrer, die keinen Kopfschutz tragen, bei einem Sturz nach dem Zusammenstoß mit einem anderen Verkehrsteilnehmer eine Mitschuld — auch dann, wenn sich der Unfallgegner verkehrswidrig verhalten hat.

Fahrradhelm kaufen: Worauf Sie achten müssen

Ihr neuer Helm sollte zum jeweiligen Einsatzbereich passen. Wie gesehen, unterscheiden sich City-Helme, Rennradhelme und MTB-Helme stark voneinander. Probieren Sie den Helm in aller Ruhe an; um einen gut passenden Helm zu finden, ermitteln Sie zunächst Ihren Kopfumfang. Legen Sie dazu ein Maßband um die Stirn, über die Ohren und den Hinterkopf. Das Ergebnis in Zentimeter entspricht der Helmgröße. Der Helm passt, wenn er fest und gerade sitzt, nicht wackelt, aber auch nicht drückt. Für eine sichere Fahrt auch bei Dämmerung und Dunkelheit empfehlen sich helle bzw. bunte Helme mit Reflektoren.

Sie haben die Auswahl zwischen verschiedenen Konstruktionen:

  • Softshell-Helme aus Hartschaum
  • Microshell-Helme mit dünner Kunststoffschicht über dem Hartschaum
  • Hardshell-Helme mit sehr harter, robuster Kunststoff-Außenschale.
  • In-Mold-Helme, bei denen die äußere Schale und der Kunststoffkern zu einem festen Helmkörper verschweißt sind.

Hardshell-Helme und In-Mold Helme sind kostspieliger, bieten aber die besten Sicherheitsmerkmale. Softshell-Helme bieten keinen ausreichenden Schutz.

Das muss ein guter Fahrradhelm bieten:

  • Ein guter Helm sitzt fest, deckt die Stirn, Schläfen und den Hinterkopf ab und verfügt über wirksame Luftöffnungen.
  • Die Polster sollten angenehm am Kopf anliegen.
  • Der Kinnriemen sollte mind. 15 mm breit, weich und hautfreundlich sein und sich einfach und stufenlos einstellen lassen.
  • Die Verstellschnallen sollten einfach zu bedienen sein und sich so einstellen lassen, dass der Helm fest auf dem Kopf sitzt.
  • Für einen Rennrad- und MTB-Helm ist ein Visier eine sinnvolle Ergänzung. Prüfen Sie aber, ob dieses eine gute Sicht bietet. Sinnvoll sind ebenfalls Helme mit integriertem UV-Schutz.

Welche Fahrradhelme für Erwachsene sind die besten?

Die Zeitschrift Öko-Test hat in Heft 6/2013 insgesamt 13 City-Fahrradhelme für Erwachsene geprüft. Bis auf einen Fahrradhelm im Test erreichten alle ein „gutes“ oder sogar „sehr gutes“ Qualitätsurteil. Bester Fahrradhelm im Test war der ABUS Stadthelm Urban-I Frankfurt weiss (Note „Sehr gut“, ab 66 Euro, hier erhältlichAbus Stadthelm Urban-I Frankfurt bei Amazon). Platz 2 ging an den Alpina Panoma City white matt reflective (ab 50 Euro, hier erhältlichAlpina Panoma City bei Amazon). Dahinter folgen der

  • Bell Fahrradhelm Muni Titanium matte (ab 40 Euro, hier erhältlichBell Fahrradhelm Muni bei Amazon)
  • KED Certus Brown Matt (ab 35 Euro, hier erhältlichKED Certus bei Amazon)
  • MET Camaleonte Executive, Fluo gelb
  • Profex Fahrradhelm City, schwarz.
Foto: ABUS | Metronaut

Foto: ABUS | Metronaut

Fitness-Zeitschrift Fit for Fun hat im April 2012 acht Fahrradhelme für Erwachsene gestestet und verraten, mit welchem Helm Radfahrer auf der sicheren Seite sind. Der ABUS Metronaut (ab 60 Euro, hier erhältlichAbus Metronaut bei Amazon) bspw. sieht nicht nur stylisch aus, sondern bietet auch viele technische Raffinessen wie 25 Lufteingänge und -ausgänge, ein fein justierbares ZoomLite-Verstellsystem und herausnehmbare, waschbare Polster.

Der Poc Receptor+ (ab 90 Euro, hier erhältlichPoc Receptor+ bei Amazon) ist ein wahres Multitalent: Der Helm lasse sich sowohl im Schnee als auch auf dem Bike, beim Skateboarding und sogar im Wasser tragen.

In der Zeitschrift ElektroRad (Heft 3/2013) schnitt der City-Helm Uvex xp city mit der Bestnote „Sehr gut“ ab. RoadBike ernannte den Rennradhelm Specialized Propero 2 zum Testsieger (Heft 4/2014). Unter den MTB-Helmen überzeugte der Uvex ultra snc mit guter Schlagabsorbtion und Durchlüftung die Redaktion von Trekkingbike (Heft 1/2015). Dasselbe Modell überzeugte auch als BMX-Helm.

Tipps zu Reinigung, Pflege und Aufbewahrung

  • Lassen Sie Ihren Helm nach jeder Fahrt gut trocknen – nicht auf der Heizung, sondern an einem gut durchlüfteten Ort.
  • Lagern Sie den Helm trocken und dunkel. Viele Markenhersteller geben zum Helm ein Aufbewahrungssäckchen mit.
  • Entscheiden Sie sich für einen Helm mit herausnehmbaren Polstern. Diese können Sie bei 30 Grad in der Maschine waschen. Die Helmschale wischen Sie einfach mit einem weichen Tuch sanft ab, die Gurte reinigen Sie mit warmem Wasser und etwas Spülmittel.
  • Regelmäßig sollten Sie Ihren Helm auf eventuelle Beschädigungen prüfen. Nach einem Sturz können feine Haarrisse die Helmschale unsicher machen; daher sollten Sie den Fahrradhelm nach einem Unfall austauschen.
  • Auch ohne Unfall wird die Kunststoffschale mit der Zeit spröde. Der TÜV Rheinland empfiehlt daher, Fahrradhelme alle drei bis fünf Jahre zu ersetzen.
    Fahrradhelme können in der Regel problemlos auch mit Brille oder Sonnenbrille getragen werden. Nehmen Sie aber Ihre Brille bzw. Ihr Sonnenbrillen-Modell zur Anprobe mit – so gehen Sie sicher, das bei der Fahrt nichts drückt.

Fazit: Ob Fahrradhelm für die Stadt oder für das Gelände: Ein guter Helm punktet mit robuster Schale, bequemem Sitz und guter Durchlüftung. Reflektoren und helle Farben machen den Helm noch sicherer.

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