Olivenöl nativ extra: Testsieger Crudo als einziges sensorisch „sehr gut“

Was zeichnet ein gutes Olivenöl aus? Die EU-Olivenölverordnung macht eindeutige Vorgaben: Produkte, die zur höchsten Güteklasse „nativ extra“ gehören möchten, dürfen keine geschmacklichen Fehler aufweisen und dürfen ausschließlich aus gesunden Oliven durch mechanische Verfahren wie Pressen gewonnen werden. Im Frühjahr 2022 stieg die Nachfrage nach Olivenöl sprunghaft an, da aufgrund des Ukraine-Kriegs das Sonnenblumenöl knapp geworden war. Wie hat sich das auf die Qualität ausgewirkt? Dieser Frage ist Stiftung Warentest nachgegangen und hat insgesamt 26 Olivenöle einer Prüfung unterzogen (Heft 10/2022). Nur vier Produkte haben die Tester wie üblich im Handel erwerben können, die übrigen Testkandidaten stammen direkt vom Hersteller. In einem Nachtest weisen Indizien bei sieben Ölen auf Qualitätsabweichungen hin. Ein Qualitätsurteil haben die Tester daher nur für 19 Öle vergeben.

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Platz 1: Crudo Sei Cinque Zero Olio extra vergine d’oliva

Zum Testsieger wird das Crudo Sei Cinque Zero Olio extra vergine d’oliva (etwa 17,90 Euro). Als bestes Olivenöl im Vergleich erhält es die Note „Gut“. Es überzeugt durch seinen mittelfruchtigen, deutlich bitteren und scharfen Geschmack, mit Noten von Gras, grüner Mandel, grünem Apfel und grüner Banane. Als einziger Testkandidat schneidet das Crudo Olivenöl in der sensorischen Prüfung mit der Note „Sehr gut“ ab. Der Schadstoffgehalt ist gering, aber unbedenklich, die chemische Qualität ist „Sehr gut“.

Die Ergebnisse für das Crudo Sei Cinque Zero-Olivenöl im Überblick:

  • Sensorisches Urteil
  • Chemische Qualität
  • Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung
  • leichte Schadstoffbelastung
  • Deklaration

Merkmale:

  • Herkunft laut Deklaration: Italien
  • Inhalt: 500 ml
  • Preis pro Liter: 36,00 Euro
  • Olivensorten: Coratina
  • Polyphenole: 668 mg/kg
  • Erntejahr: k.A.
  • MDH: 31.12.2023

Platz 2: Bertolli Bio Originale Natives Olivenöl extra

Das Bertolli Bio Originale Natives Olivenöl extra (etwa 5,45 Euro) weiß in der sensorischen Prüfung ebenfalls zu gefallen und bietet ein mittelfruchtiges, deutlich bitteres und mittelscharfes Aroma. Die chemische Qualität und die nutzerfreundlich gestaltete Verpackung des Bio-Olivenöls überzeugen die Tester ebenfalls. Wie alle Öle im Test enthält es einen geringen Anteil Polyphenole. Leichte Kritik gibt es an der Deklaration. Die Gesamtnote lautet „Gut“.

Die Ergebnisse für das Bertolli Bio-Olivenöl im Überblick:

  • Sensorisches Urteil
  • Chemische Qualität
  • Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung
  • leichte Schadstoffbelastung
  • Deklaration

Merkmale:

  • Herkunft laut Deklaration: EU und Drittländer
  • Inhalt: 500 ml
  • Preis pro Liter: 10,90 Euro
  • Olivensorten: Arbequina, Coratina, Koroneiki, Picual, Hojiblanca
  • Polyphenole: 382 mg/kg
  • Erntejahr: k.A.
  • MDH: 04.2023

Platz 3: Edeka Bio Natives Olivenöl extra aus Griechenland

Die Note „Gut“ geht auch an das Edeka Bio Natives Olivenöl extra aus Griechenland (etwa 5,50 Euro). In der sensorischen Prüfung präsentiert es sich mittelfruchtig, mittelbitter und mittelscharf, mit ausgewogenem Aroma. Der Gehalt an Polyphenolen ist vergleichsweise gering, die chemische Qualität stimmt und die Flasche erweist sich als nutzerfreundlich.

Die Ergebnisse für das Edeka Bio-Olivenöl im Überblick:

  • Sensorisches Urteil
  • Chemische Qualität
  • Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung
  • Deklaration
  • leichte Schadstoffbelastung

Merkmale:

  • Herkunft laut Deklaration: Griechenland
  • Inhalt: 500 ml
  • Preis pro Liter: 11,00 Euro
  • Olivensorten: Koroneiki
  • Polyphenole: 370 mg/kg
  • Erntejahr: 2021/2022
  • MDH: 12.03.2023

So schneiden die übrigen Olivenöle im Test ab

Foto: Dulsita | Dreamstime.com

Die Note „Gut“ vergeben die Tester an zehn weitere Olivenöle. Preistipp sind das Lidl Primadonna Natives Olivenöl extra (etwa 4,30 Euro) und das Aldi Cantinelle Natives Olivenöl extra (etwa 4,30 Euro), mit einem Literpreis von jeweils 5,75 Euro. Beide punkten in der sensorischen Prüfung mit ihrem gut ausgewogenen Aroma. Gleiches gilt für die Bio-Produkte Alnatura Natives Olivenöl extra (3,80 Euro), dmBio Natives Olivenöl extra (4,75 Euro) und Rossmann EnerBio Griechisches natives Olivenöl extra (etwa 4,00 Euro).

Das Netto Marken-Discount Vegola Natives Olivenöl extra (4,30 Euro) und das Netto Marken-Discount BioBio Natives Olivenöl extra (5,00 Euro) weisen leichte Schwächen in der sensorischen Prüfung auf und erhalten die Note „Befriedigend“. Vier Olivenöle fallen aufgrund ihres ranzigen Geschmacks und sensorischer Fehler durch:

  • Das Bio-Zentrale Natives Olivenöl extra (6,60 Euro),
  • das Denns Biomarkt Dennree Olivenöl nativ extra (7,00 Euro),
  • das Corovita Premium Bio-Olivenöl natives Olivenöl extra (8,00 Euro) und
  • das Müller Bio Primo Spanisches Olivenöl nativ extra (5,95 Euro) erhalten alle die Note „Mangelhaft“.

Die Produkte von Corovita und Müller sind zudem mit gesättigten und aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen belastet. Die Schadstoffe stammen vermutlich von Produktionsmaschinen. Zu den sieben Olivenölen ohne Qualitätsurteil gehören unter anderem das Edeka Gut & Günstig Natives Olivenöl extra sowie Eigenmarken von Penny, Rewe und Kaufland.

„Gute“ Olivenöle aus jeder Preisklasse

Gleich 13 Olivenöle bewertet Stiftung Warentest als „gut“ und damit als empfehlenswert (Ausgabe 10/2022). In der sensorischen Prüfung kann vor allem das vergleichsweise teure Crudo Sei Cinque Zero Olio extra vergine d’oliva überzeugen. Es gibt aber auch weitaus günstigere „gute“ Testkandidaten wie das Lidl Primadonna und das Aldi Cantinelle. Als Umwelttipp empfehlen die Tester Bio-Podukte wie das Bertolli Bio oder das Edeka Bio, die den Öko-Olivenanbau ohne Pestizide fördern.

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