Rasen schneiden mit Sicherheitsmängeln: 8 Mähroboter im Vergleich
Mähroboter versprechen, Hobbygärtnern das lästige Rasenmähen abzunehmen. Ganz so einfach gestaltet sich die Handhabung der Geräte in der Praxis aber nicht: Sowohl Mähcomputer als auch Ladestationen benötigen Pflege, Wartung und manchmal auch Aufsicht. Stiftung Warentest hat sich acht Mähroboter im Test genauer angesehen und geprüft, wie zuverlässig diese den Rasen kürzen (Heft 04/2022). Wie sich zeigt, sind viele Geräte vor allem mit engen Passagen, verwinkelten Gärten und steilen Hängen überfordert. Im Vergleich zu vorherigen Tests hat sich auch die Sicherheit der Roboter kaum verbessert. Die Tester prüfen, ob die Geräte auf dem Rasen liegende Kinderfuß- und Kinderarm-Attrappe erkennen und rechtzeitig stoppen. Die Fuß-Attrappe bemerken zwar alle, der Kinder-Prüfarm wird dagegen nur von einem Mähroboter nicht angefahren. Aufgrund der Sicherheitsmängel ist kein Testgerät besser als „befriedigend“.
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Bester Mähroboter ist der Husqvarna Automower 305
Auch als bester Mähroboter schneidet der Husqvarna Automower 305 (etwa 1.750 Euro) nur mit der Note „Befriedigend“ ab. Beim Mähen bewährt er sich gut und bringt den Rasen auf Grundstücken mit bis zu 600 m² Fläche zuverlässig in Form. Er kommt auch mit steilen Hängen, komplexen Flächen und feuchtem Rasen zurecht. Die Bedienung funktioniert sowohl mit der dazugehörigen App als auch ohne recht einfach. Die Reinigung ist etwas aufwendig, muss aber nur selten durchgeführt werden. Wie fast alle Testgeräte weist der Mähroboter allerdings Sicherheitsmängel auf und überfährt den auf den Rasen gelegten Dummy-Prüfarm.
Die Ergebnisse fĂĽr den Husqvarna Automower 305 im Ăśberblick:
- Mähen
- Handhabung
- Sicherheit
- Datensendeverhalten der App
Merkmale:
- max. Mähfläche: 600 m²
- max Geländesteigung: 40%
- Zahl zusätzlicher Startpunkte: 2
- Passage: max. Drahtabstand: 60 cm
- Gewicht Rasenmäher: 10 kg
- Länge x Breite x Höhe: 58 x 44 x 24 cm
- 3 Fliehkraftmesser
- Verbindung mit Gerät per Bluetooth/ USB
- Akkuwechsel durch Fachhandel möglich
- Preis fĂĽr Ersatzmesser/ -Akku/ -Ladestation: 13/ 113 / 320 Euro
Der Mähroboter Stihl iMow RMI 422 ist gut für enge Passagen
Der Stihl iMow RMI 422 (etwa 1.250 Euro) verfügt zwar über keine App, lässt sich aber über das Display einfach programmieren. Er mäht auch enge Passagen und größere Flächen zuverlässig und kommt gut mit feuchtem Rasen zurecht. Gereinigt werden muss er nur selten. Schwächen zeigt er dagegen bei Steigungen, hier kommt es im Test zu häufigen Störungen. Die feststehende Klinge erhöht das Verletzungsrisiko bei Unfällen. Die Gesamtnote lautet „Befriedigend“.
Die Ergebnisse fĂĽr den Stihl iMow RMI 422 im Ăśberblick:
- Mähen
- Handhabung
- Sicherheit
Merkmale:
- max. Mähfläche: 800 m²
- max Geländesteigung: 35%
- Zahl zusätzlicher Startpunkte: 4
- Passage: max. Drahtabstand: 22 cm
- Gewicht Rasenmäher: 9 kg
- Länge x Breite x Höhe: 60 x 43 x 27 cm
- 1 feststehende Klinge
- Akkuwechsel durch Fachhandel möglich
- Preis fĂĽr Ersatzmesser/ -Akku/ -Ladestation: 15/ 113 / 395 Euro
Auch alle anderen Testkandidaten weisen Sicherheitsmängel auf
Drei weitere Mähroboter im Vergleich erhalten die Note „Befriedigend“: Der Gardena Sileno minimo, 500m² (etwa 730 Euro) und der Greenworks Optimow 4 (etwa 570 Euro) erweisen sich beim Mähen als nur mittelmäßig und zeigen vor allem an Hängen Schwächen. Der Gardena arbeitet immerhin angenehm leise, der Greenworks lässt sich über die App gut an komplexe Flächen anpassen. Der Worx Landroid M700 Plus WR167E (etwa 800 Euro) mäht insgesamt am besten, weist aber wie die beiden anderen Geräte Sicherheitsmängel auf. Alle drei überfahren den auf dem rasenden liegenden Dummy-Arm, die Notfall-Stopptaste des Greenworks erfüllt die Anforderungen nicht vollständig und der Worx Mähroboter fährt auch dann nach Zeitplan los, wenn die Stopptaste gedrückt wurde.
Drei Mähroboter bewerten die Tester mit der Note „Ausreichend“. Der Bosch S+ 500 (etwa 780 Euro) lässt sich über die App einfach programmieren, im Betrieb kommt es jedoch häufig zu Störungen. Der Einhell Freelexo 500 BT (etwa 650 Euro) erkennt als einziger Mähroboter im Test den Dummy-Kinderarm und stoppt, bevor er ihn verletzt. Allerdings fährt er auch bei gedrückter Stopptaste nach eingestelltem Zeitplan los. Der Robomow RT700 (etwa 1.030) schneidet auch hohes und dichtes Gras gut, der Hebesensor stoppt allerdings nicht sicher und die feststehende Klinge führt bei Unfällen zu schweren Verletzungen. Die Android-App überträgt zudem unverschlüsselte Nutzerdaten.
Fazit: Beim Einsatz von Mährobotern sollten Gartenbesitzer grundsätzlich darauf achten, dass sich keine kleinen Kinder und Kleintiere im Garten befinden. Das zeigt der Vergleich von Stiftung Warentest (Ausgabe 04/2022). Wer einen Mähroboter kaufen möchte, der mit guter Leistung überzeugt, erhält mit dem Husqvarna Automower 305 und dem Stihl iMow RMI 422 zuverlässige Geräte für größere Flächen. In kleinen Gärten mit ebener Fläche bewährt sich auch der Gardena Sileno minimo 500m².
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