Seit Januar 2021 gilt in Deutschland die verschärfte Maskenpflicht: Im Einzelhandel, in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens müssen medizinische Masken getragen werden. Empfohlen werden FFP2-Masken. Bei guter Passform filtern diese bis zu 99 Prozent der Aerosolpartikel, die Sars-CoV-2 Partikel enthalten. So senken sie das Corona-Infektionsrisiko für den Träger wie auch für die Menschen in seiner Umgebung. Wer eine FFP2-Maske kaufen möchte, findet nach früheren Engpässen mittlerweile eine große Auswahl. Es gibt sie in der Apotheke, in den Drogerien und auch beim Discounter. Doch welche FFP2-Masken sind zu empfehlen? Stiftung Warentest hat exemplarisch zehn FFP2-Masken im Test geprüft. Neben einer hohen Filterwirkungen sollte eine gute Maske auch einen hohen Atemkomfort bieten. Wichtig ist zudem, dass die Maske möglichst vielen Menschen gut passt. Sitzt sie undicht, können Aerosole und damit auch Krankheitserreger an den Rändern entweichen.
Die besten FFP2-Masken im Test von Stiftung Warentest 4/2021
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Einzige empfehlenswerte FFP2-Maske im Test: Die Aura 9320+ von 3M
Lediglich die teuerste FFP2-Maske im Vergleich überzeugt in allen drei Testkategorien: Die 3M Aura 9320+ (etwa 6,85 Euro) weist eine hohe Filterleistung für Aerosolpartikel auf und punktet zugleich durch ihren hohen Atemkomfort. Sie sitzt sehr gut und hält dicht. Als einzige der getesteten FFP2-Masken erhält sie von den Testern das Gesamturteil „geeignet“.
Die Gebol Feinstaubmaske FFP2 (etwa 3,30 Euro) filtert Aerosolpartikel ebenfalls zuverlässig. Allerdings erschwert sie das Atmen. Bei vier von zehn Prüfpersonen liegt die Maske zudem nicht vollständig dicht am Gesicht an, was zu einer Leckage von mehr als acht Prozent führt. Die Tester bewerten sie daher als „mit Einschränkungen geeignet“.
Wie die beiden besser platzierten Masken kann auch die Hase Safety 957000 (etwa 2,30 Euro) durch ihre Filterwirkung überzeugen. Der Atemkomfort ist jedoch nur mittelmäßig, zudem sitzt die Maske bei drei von zehn Testpersonen nicht vollständig dicht. Das führt zu einer Leckage von durchschnittlich mehr als acht Prozent.
Bei drei FFP2-Masken fällt das Atmen schwer
Auch alle anderen getesteten FFP2-Masken erfüllen ihre Aufgabe und filtern Aerosolpartikel zuverlässig aus. Die Medisana RM100 (etwa 3,00 Euro), die Univent Medical Atemious Pro Art. 2001 (etwa 3,15 Euro) und die Xique FFP2 NR LK-Z1510 (etwa 3,75 Euro) bieten darüber hinaus einen hohen Atemkomfort. Bei der Obi Lux Tools Ju PM0201-966 FFP2 NR (etwa 4,85 Euro) ist der Atemkomfort nur mittelmäßig. Nicht bei allen Testpersonen sitzen die Masken dicht: Die Modelle von Medisana und Univent Medical liegen bei vier von zehn Probanden nicht dicht am Gesicht an, die Obi-Maske weist bei fünf von zehn Testpersonen Undichtigkeiten auf, bei der Maske von Xique überzeugt die Passform sogar bei sechs von zehn Personen nicht. Insgesamt erhalten diese vier Masken daher das Urteil „mit Einschränkungen geeignet“.
Drei Masken erweisen sich als „wenig geeignet“:
- Die dm Mivolis FFP2 Atemschutzmaske (etwa 2,48 Euro),
- die Hygisun REF HS0501A (etwa 1,04 Euro) und
- die Rossmann Altapharma FFP2 Masken (etwa 1,90 Euro)
bieten zwar ebenfalls eine hohe Filterwirkung, das Atmen fällt mit ihnen jedoch schwer. Aufgrund des geringen Atemkomforts haben die Tester auf eine Prüfung der Passform verzichtet.
Wie Sie die FFP2-Maske reinigen
Bei FFP2-Masken handelt es sich grundsätzlich um Einwegprodukte. Strenggenommen müssen sie nach einmaliger Benutzung entsorgt werden. Das geht jedoch schnell ins Geld. Die Fachhochschule und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster haben daher in einem Pilotprojekt getestet, wie sich FFP2-Masken reinigen und dadurch wiederverwenden lassen. Bereits verwendete Masken sollten nur von Personen mit intaktem Immunsystem getragen und keinesfalls an andere Personen weitergegeben werden. Bei jedem Verfahren ist darauf zu achten, dass Sie die Maske nur an den Haltebändern berühren.
Zur Desinfektion eignen sich demnach die folgenden Maßnahmen:
- Trocknen der Maske über sieben Tage lang bei Raumluft: SARS-CoV-2 bleibt bei Zimmertemperatur mehrere Tage lang infektiös. Über sieben Tage hinweg reduziert sich das Infektionsrisiko um etwa 95 Prozent. Auch der Anteil weiterer Erreger aus Nasen-, Rachen- und Hautflora nimmt ab. Hängen Sie die Masken einzeln und mit ausreichend Abstand zueinander auf — zum Beispiel an Haken, Nägeln oder auf einer Wäscheleine. Kennzeichnen Sie, welche Maske zu welcher Person gehört. Lassen Sie die Masken nun sieben Tage lang trocknen, zum Beispiel von Montag zu Montag. Dieses Verfahren können Sie bis zu fünf Mal wiederholen.
- Desinfektion bei 80 °C trockener Hitze: Bei diesem Verfahren wird die FFP2-Maske für 60 Minuten bei 80 °C Hitze in den Backofen gegeben. Da sich bei den Backöfen-Einstellungen Temperaturschwankungen ergeben, messen Sie zunächst aus, bei welcher Einstellung genau 80 °C erreicht werden. Zur Desinfektion der Masken legen Sie ein sauberes Backblech oder Gitter mit Backpapier aus. Stellen Sie den Backofen auf 80 °C Ober- und Unterhitze ein. Geben Sie das Rost mit der Maske in den Ofen und lassen Sie diese dort 60 Minuten lang trocknen. Die Tür dürfen Sie während dieser Zeit nicht öffnen. Auf diese Weise können Sie FFP2-Masken bis zu fünf Mal desinfizieren. Anschließend sind sie über den Hausmüll zu entsorgen.
- Zehn Minuten Kochen im Gefrier- oder Kochbeutel: Zunächst muss die Maske 24 Stunden bei Raumluft trocknen. Anschließend wird sie in einen hitzebeständigen, lebensmittelgeeigneten Gefrier- oder Kochbeutel gegeben. Legen Sie den verschlossenen Beutel in einen Topf mit kochendem Wasser und lassen ihn bei geschlossenem Deckel bei 100 °C zehn Minuten lang kochen. Die Maske anschließend aus dem Beutel nehmen und aufhängen. FFP2-Masken dürfen maximal drei Mal auf diese Weise behandelt werden.
Fazit: Welche FFP2-Masken sind am besten? Wie der Test von Stiftung Warentest zeigt, kann nur eine FFP2-Maske rundum überzeugen (Ausgabe 4/2021): Das Modell von 3M bietet eine hohe Filterwirkung, einen hohen Atemkomfort und eine gute Passform für alle Testpersonen. Mit Einschränkungen zu empfehlen sind die etwas günstigeren Masken von Gebol und Hase Safety.
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