Sie wollten nur schnell Besorgungen machen, doch als Sie wiederkommen, ist Ihr Fahrrad verschwunden. Laut polizeilicher Kriminalstatistik geht die Zahl der Fahrrad-Diebstähle zwar zurück, wer einmal eine so böse Überraschung gemacht hat, möchte sich aber kaum noch auf sein Glück verlassen. Vor allem, da die Aufklärungsquote gering ist: Weniger als zehn Prozent aller gestohlenen Fahrräder hat die Polizei in den vergangenen Jahren wiedergefunden. Ein gutes Fahrradschloss ist daher unerlässlich. Wer ein Fahrradschloss kaufen möchte, hat die Wahl zwischen Bügel-, Falt- und Kettenschlössern mit Schlüssel oder Zahlencode. Welches Schloss wirklich vor Dieben schützt, hat Stiftung Warentest geprüft. 20 Fahrradschlösser hat das Testmagazin verglichen. Nur fünf der Testkandidaten erhalten die Testnote „Gut“, Testsieger ist ein Bügelschloss von Abus.

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Die 5 besten Fahrradschlösser im Test

Testsieger ist ein Bügelschloss von Abus

Den Spitzenplatz im Fahrradschloss-Test von Stiftung Warentest sichert sich das Bügelschloss Abus Granit Xplus 540/160HB2 30+EaZy KF (Note „Gut“, etwa 93 Euro). Das Fahrradschloss bietet einen sehr guten Aufbruchschutz, ist sehr haltbar und enthält keine Schadstoffe. Eine leichte Abwertung gibt es aufgrund des recht hohen Gewichts und für die Gebrauchsanleitung.

Die Ergebnisse für das Abus Granit Xplus 540/160HB2 30+EaZy KF im Überblick:
+ Aufbruchsicherheit
+ Haltbarkeit
+ keine Schadstoffe
Handhabung

Merkmale:
Typ: Bügelschloss
Länge: 23 x 11 cm
Gewicht: 1,5 kg
Anzahl der Schlüssel: 2, nachbestellbar
mit LED
Sicherheitslevel: 15 von 15
Halterung im Lieferumfang inklusive


Auch das Faltschloss von Abus überzeugt

Auf dem zweiten Platz im Fahrradschloss-Vergleich landet ebenfalls ein Fahrradschloss von Abus: das Faltschloss Abus Bordo Granit Xplus 6500/110 black SH (Note „Gut“, etwa 100 Euro, hier erhältlich). Es bietet eine gute Aufbruchsicherheit, ist sehr haltbar und frei von Schadstoffen. Einen leichten Punktabzug gibt es für das Gewicht und die Halterung.

Die Ergebnisse für das Abus Bordo Granit Xplus 6500/110 black SH im Überblick:
+ Aufbruchsicherheit
+ Haltbarkeit
+ keine Schadstoffe
Handhabung

Merkmale:
Typ: Faltschloss
Länge: 106 cm
Gewicht: 2,0 kg
Anzahl der Schlüssel: 2, nachbestellbar
mit LED
Sicherheitslevel: 15 von 15
Halterung im Lieferumfang inklusive


Der Preis-/Leistungssieger kommt von Decathlon

Nur rund 36 Euro kostet das Bügelschloss Decathlon B’Twin 940 (Note „Gut“) und ist doch eines der sichersten Fahrradschlösser im Test. Lediglich die Handhabung kann Stiftung Warentest nicht völlig überzeugen, die Halterung hält nicht gut am Rad.

Die Ergebnisse für das Decathlon B’Twin 940 im Überblick:
+ Aufbruchsicherheit
+ Haltbarkeit
+ keine Schadstoffe
Handhabung

Merkmale:
Typ: Bügelschloss
Länge: 31 x 10 cm
Gewicht: 2,0 kg
Anzahl der Schlüssel: 3
Sicherheitslevel: 8 von 10
Halterung im Lieferumfang inklusive


Abus hat auch bei den Kettenschlössern die Nase vorn

Das beste Kettenschloss im Test kommt abermals von Abus. Das Abus CityChain 1010/110 black (Note „Gut“, etwa 100 Euro, hier erhältlich) bietet eine gute Diebstahlsicherung und überzeugt durch eine sehr gute Haltbarkeit. Mit 2,2 kg ist es recht schwer, außerdem fehlt den Kettenschlössern eine Halterung fürs Fahrrad.

Die Ergebnisse für das Abus CityChain 1010/110 black im Überblick:
+ Aufbruchsicherheit
+ Haltbarkeit
+ keine Schadstoffe
Handhabung

Merkmale:
Typ: Bügelschloss
Länge: 99 cm
Gewicht: 2,2 kg
Anzahl der Schlüssel: 2, nachbestellbar
mit LED
Sicherheitslevel: 12 von 15


Kryptonite bietet das einzige gute Zahlenschloss im Test

Unter den Zahlenschlössern schneidet einzig das Kryptonite Kryptolok 990 Combo Integrated Chain (etwa 50 Euro) mit der Note „Gut“ ab. Das Kettenschloss widersteht den Aufbruchversuchen im Test zuverlässig. Das hohe Gewicht und die fehlende Halterung führen zu einer leichten Abwertung.

Die Ergebnisse für das Kryptonite Kryptolok 990 Combo Integrated Chain im Überblick:
+ Aufbruchsicherheit
+ Haltbarkeit
+ keine Schadstoffe
Handhabung

Merkmale:
Typ: Kettenschloss, Zahlenschloss
Länge: 87 cm
Gewicht: 2,6 kg
abschließbar ohne Schlüssel
Sicherheitslevel: 6 von 10


Viele Bügel-, Falt- und Kettenschlösser im Test sind „befriedigend“

Vier Bügelschlösser im Testbericht der Stiftung Warentest erhalten die Note „Befriedigend“. Das Kryptonite New York Lock LS (etwa 128 Euro) meistert den Aufbruchtest zwar mit Bestnote, enthält jedoch den Weichmacher DEHP in einer Menge, die ab 2020 nicht mehr zulässig ist. Das Trelock BS 450 mit ZB 402 (etwa 55 Euro) und das Kryptonite Kryptolok Combo (etwa 41 Euro) schneiden im Aufbruchtest nur „befriedigend“ ab, das Axa Newton U-Lock 230 (etwa 36 Euro) hält den Aufbruchversuchen ebenfalls nicht stand.

Nur mittelmäßigen Schutz vor Fahrraddieben bieten die Zahlenschlösser Abus Bordo Combo 6100/90 black SH (etwa 70 Euro) und Trelock FS 360 Code (etwa 70 Euro). Zwei Faltschlösser lassen sich ebenfalls mit wenig Aufwand knacken: das Axa Fold Pro 100 (etwa 90 Euro) und das Kryptonite Kryptolok 610 Folding Lock (etwa 88 Euro).

Das Kettenschloss Kryptonite Kryptolok Series 2 995 (etwa 55 Euro) überzeugt zwar im Aufbruchtest, enthält aber wieder den Weichmacher DEHP.

5 Schlösser sind nicht zu empfehlen

Das Contec Powerloc Zahlen-Bügelschloss (etwa 18 Euro) lässt sich zu leicht knacken und bekommt nur die Note Ausreichend“. Das Contec Powerloc Bügelschloss (etwa 18 Euro) mit Schlüssel bietet einen besseren Diebstahlschutz, enthält jedoch das unter Krebsverdacht stehende Naphtalin in höherer Menge, als das GS-Siegel zulässt. Die Endnote lautet daher „Mangelhaft“.

Ebenfalls „mangelhaft“ ist das Luma Carpenter Faltschloss (etwa 45 Euro), das sich im Test in wenigen Sekunden knacken lässt. Die Note „Mangelhaft“ geht außerdem an zwei Kettenschlösser: Das Fahrradschloss von Abus Tresor 1385/110 black (etwa 50 Euro) mit Zahlencode und das XLC Kettenschloss Dr. Mabuse III LO-C09 (etwa 57 Euro) sind ebenfalls schnell aufgebrochen, das Dr. Mabuse enthält zudem mehr Naphtalin als zulässig.


Welcher Fahrradschloss-Typ ist am sichersten?

Foto: Animaflora PicsStock | Fotolia

Bügelschlösser zählen zu den wehrhaftesten Fahrradschlössern. Die massiven, u-förmigen Bügel halten in der Regel auch Bolzenschneidern und Sägen stand. Allerdings sind die Bügel recht unhandlich und lassen sich nicht um dickere Laternenpfähle oder Pfosten legen.

Faltschlösser bestehen meist aus massivem Stahl. Die einzelnen Streben sind mit Drahtgelenken verbunden, die Schlösser lassen sich leicht falten und platzsparend verstauen. Sie bieten mehr Flexibilität als Bügelschlösser, sind allerdings weniger stabil.

Kettenschlösser gehören zu den Schwergewichten unter den Fahrradschlössern. Die beweglichen Kettenglieder ermöglichen es, das Fahrrad mit Rad und Rahmen auch an dickeren Pfosten anzuschließen. Die Ketten sind robust, Zahlenschlösser lassen sich jedoch vergleichsweise leicht knacken.

So schützen Sie Ihr Fahrrad vor Diebstahl

  • Ketten Sie das Fahrrad möglichst hoch an. So haben Diebe weniger Deckung und können einen Bolzenschneider nicht am Boden abstützen.
  • Verankern Sie das Fahrrad an festen Pfosten oder Objekten, die sich nicht absägen lassen.
  • Sichern Sie Rahmen und Rad am besten mit zwei verschiedenen Schlossarten ab.
  • Nutzen Sie ein Zahlenschloss, wählen Sie keine zu leicht zu erratende Zahlenkombination.

Was tun im Falle eines Diebstahls?

Wurde das Rad doch gestohlen, rät der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), den Diebstahl so schnell wie möglich der Polizei zu melden. Eine einfache Anzeige reicht aus. Anschließend teilen Sie den Diebstahl der Hausratversicherung mit. Diese zahlt eine Entschädigung, falls das Fahrrad nicht innerhalb von drei Wochen wieder auftaucht.

Fazit: Abus ist Testsieger in allen drei Kategorien. Im Testbericht von Stiftung Warentest (Heft 5/2019) kann Abus mit stabilen Bügel-, Falt- und Kettenschlössern überzeugen. Wer ein preiswertes Fahrradschloss kaufen möchte, findet bei Decathlon eine Alternative. Fahrradschlösser mit Schlüssel schneiden generell besser ab als Zahlenschlösser.

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