Wenn Diäten nicht zum Wunschgewicht führen, greifen viele zu Schlankheitsmitteln aus dem Internet. Doch wie wirksam sind Appetitzügler? Nimmt man damit wirklich ab? Und welche Nebenwirkungen können auftreten? Das Wellness- und Aktivmagazin FIT FOR FUN ist diesen Fragen nachgegangen und hat die vier Diätpillen X 112 T, Boxogetten S-vencipon, Reductil und Regenon geprüft. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Alle vier Appetitzügler haben bedenkliche Nebenwirkungen.

Alle Appetitzügler im Test haben bedenkliche Nebenwirkungen

X 112 T (Riemser): Diese Diätpille enthält Cathin, ein Amphetamin, das eine anregende Wirkung auf den Sympathikus hat. Zu den Nebenwirkungen von X 112 T gehören Abhängigkeit, Psychosen, Lungen-Bluthochdruck und Schlaganfälle. Daher sollte dieses Mittel für Übergewichtige mit einem BMI über 30 nur kurzfristig und unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden.

Boxogetten S-vencipon (Cheplapharm): Das enthaltene Phenylpropanolamin gehört ebenfalls zur Gruppe der Amphetamine. Es steigert die Leistungsbereitschaft, ist aber wegen seiner massiven Wirkung gefährlich für den Kreislauf. Dieser Appetitzügler sollte also nur kurz und unter ärztlicher Aufsicht geschluckt werden.

Reductil (Abbott): Das enthaltene Sibutramin erhöht den Serotoninspiegel und verstärkt somit das Sättigungsgefühl. Außerdem führt es zu einem erhöhten Noradrenalinspiegel. Der Appetitzügler für Übergewichtige mit einem BMI über 27 hat viele Nebenwirkungen, z. B. Bluthochdruck, und sollte nur unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden.

Regenon (Temmler Pharma): Das Mittel für Übergewichtige mit einem BMI von mindestens 27 enthält Amfepramon. Dieser Arzneistoff erhöht den Energieverbrauch und hemmt den Appetit. Der anregende Effekt auf das Nervensystem hält jedoch nur kurz an. Aufgrund der schweren Nebenwirkungen sollte Regenon nur unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden.

Appetitzügler können tödliche Folgen haben

Die meisten Appetitzügler enthalten den verschreibungspflichtigen Wirkstoff Sibutramin, der ursprünglich als Antidepressivum eingesetzt wurde. Die appetithemmende Wirkung stellte sich erst später heraus. Der Arzneistoff Sibutramin (hier mehr erfahren) erhöht den Serotoninspiegel. Dadurch erhält das Hungerzentrum im Gehirn Sättigungssignale. Zusätzlich führt er zu einem erhöhten Energieverbrauch. Der Eingriff in die Hunger-Sättigungs-Regulation und ins Nervensystem hat allerdings bedenkliche Nebenwirkungen, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Zu den Nebenwirkungen zählen

Herzjagen,
Bluthochdruck,
Unruhe und
Abhängigkeit.

Auch stellt sich bereits nach wenigen Wochen ein Gewöhnungseffekt ein. Das hat zur Folge, dass Sie wieder Hunger haben, mehr essen und schließlich zunehmen. Außerdem ist der Abnehmerfolg von Diätpillen auf etwa 4 kg beschränkt. Somit dienen diese Tabletten lediglich als Starthilfe in ein langfristiges Abnehmprogramm.

Stiftung Warentest hatte 2007 insgesamt 16 Diätpillen unter die Lupe genommen und festgestellt, dass fast alle gefährlich sind. Sie enthielten bspw. einen riskanten Mix aus Ephedrin und Koffein, der tödliche Folgen haben kann. Vor allem Mittel aus Fernost würden verschreibungspflichtige Substanzen in bedenklich hohen Dosen enthalten. Daher sollten Sie die Finger von Appetitzüglern lassen und stattdessen Ihre Ernährung umstellen und regelmäßig Sport treiben. Sind Sie stark übergewichtig, sollten Sie derartige Helferlein nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

0 / 5 0 Bewertungen: 0

Your page rank:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert